Geschäftsjahr 2017: Wesentliche strukturelle Änderungen
Wien (OTS) –
- Risikorelevantes Portfolio um EUR 1,7 Mrd. auf EUR 7,9 Mrd. reduziert
- Umstellung auf Abbaugesellschaft (De-Banking)
- Refinanzierung durch die ABBAG
- Abbauhorizont von 2040 auf 2026 verkürzt
(Wien 15.03.2018) – Das Geschäftsjahr 2017 war in der KA Finanz AG (KF) durch zwei wesentliche strukturelle Änderungen geprägt. Zunächst wurde mit der im Alleineigentum der Republik Österreich stehenden ABBAG – Abbaumanagementgesellschaft des Bundes eine Rahmenvereinbarung zur Refinanzierung der KF abgeschlossen. Unter dieser Vereinbarung werden der KF Refinanzierungsfazilitäten im Ausmaß von insgesamt EUR 8,2 Mrd. zur Verfügung gestellt, mit denen die bislang am Geld- und Kapitalmarkt aufgebrachten Finanzierungen in Hinkunft zur Gänze ersetzt werden sollen. In der Folge genehmigte die Finanzmarktaufsicht (FMA) den Antrag, die KF als Abbaugesellschaft gemäß § 162 des Bundesgesetzes über die Sanierung und Abwicklung von Banken (BaSAG) zu betreiben („De-Banking“). Mit Rechtskraft des Bescheides endete auch die Bankkonzession der KF.
KA Finanz künftig Abbaugesellschaft
Die Fortführung als Abbaugesellschaft ermöglicht der KF, eine effiziente und kostengünstigere Struktur im veränderten regulatorischen Umfeld zu schaffen. Die sich laufend weiter verschärfenden regulatorischen Rahmenbedingungen und Eigenmittelanforderungen für Kreditinstitute innerhalb der EU sehen Auflagen vor, die auf aktive Geschäftsbanken ausgerichtet und für eine Abbaubank wie die KF nur schwer und zu erhöhten Kosten einzuhalten wären.
Mit der Umwandlung in eine Abbaugesellschaft wurde auch der Abbauhorizont für das Portfolio der KF verkürzt. Ursprünglich sah der Restrukturierungsplan einen vollständigen Abbau bis zum Jahr 2040 vor. Als Abbaugesellschaft ist die KF nunmehr bestrebt, dieses Ziel gemäß Abbauplan bereits 2026 zu erreichen. Daneben ist die KF unverändert bemüht, im Zuge des Abbaus sich bietende Marktchancen und Wertaufholungspotenziale zu nutzen.
Portfoliostruktur und -abbau
Das Risikoportfolio der KF in Höhe von insgesamt EUR 7,9 Mrd. setzt sich aus EUR 4,0 Mrd. Darlehen, EUR 3,1 Mrd. Wertpapieren, EUR 0,1 Mrd. CDS/Haftungen und EUR 0,7 Mrd. Zins- und Währungsabsicherungsderivaten zusammen.
Das Portfolio ist durchschnittlich mit A+ geratet (Skalierung nach Standard & Poor’s bzw. Fitch), wobei EUR 7,4 Mrd. bzw. 93,4 % im Investmentgrade-Bereich liegen (BBB- oder besser) und EUR 4,0 Mrd. bzw. 51,3 % im Bereich AAA/AA. Die Non Performing Loan (NPL)-Ratio ist 0,1 %. Die stillen Lasten betragen per 31. Dezember 2017 EUR 0,99 Mrd.
Im Berichtsjahr 2017 haben sich die Risikopositionen um EUR 1,7 Mrd. reduziert, davon EUR 0,5 Mrd. durch aktive Abbaumaßnahmen und weitere EUR 0,9 Mrd. durch planmäßige und außerplanmäßige Tilgungen, der restliche Rückgang ergibt sich aus dem Abbau von Derivaten und Währungseffekten. Insgesamt hat die KF seit Beginn der Restrukturierungsmaßnahmen EUR 27,4 Mrd. an Risikopositionen abgebaut.
Jahresergebnis 2017
Das UGB/BWG-Jahresergebnis nach Steuern ist mit EUR -301,4 Mio. negativ, was vor allem auf das De-Banking und die damit verbundenen Umbuchungs- und Bewertungseffekte in Höhe von EUR -360,9 Mio. zurückzuführen ist. Ebenfalls trugen die an die Republik Österreich zu leistenden, mittlerweile durch die neue Refinanzierung reduzierten Haftungsentgelte, die Beiträge zum Bankenabwicklungsfonds und das Niedrigzinsumfeld zu diesem Ergebnis bei. Die Bilanzsumme der KF hat sich 2017 um rund 18 % auf EUR 9,8 Mrd. reduziert.
Ausblick
Die KF wird 2018 den Abbau des Portfolios weiter aktiv vorantreiben. Der Abbauplan sieht eine Reduktion des Portfolios von rund EUR 0,9 Mrd., vor allem über aktive Verkäufe, aber auch durch Abreifungen und Tilgungen, vor. Der Schwerpunkt wird dabei im Abbau von Positionen außerhalb der DACH-Region (Österreich, Deutschland, Schweiz) gesetzt werden. Darüber hinaus wird die KF im Rahmen des aktiven Portfoliomanagements alle Gelegenheiten ergreifen, auch opportunistisch einzelne Wertpapiertitel oder Kreditengagements unter Bedachtnahme auf Werterholungspotenziale und Minimierung der Kosten abzubauen oder ganze Teilportfolien aus Risikogesichtspunkten zu verkaufen.
Die Refinanzierung der KF ist mittlerweile in Umsetzung der Rahmenvereinbarung mit der ABBAG größtenteils umgestellt, ein im September 2018 fälliger Covered Bond in Höhe von EUR 500 Mio. wird ebenfalls durch Mittel aus den Fazilitäten der ABBAG ersetzt werden.
Der Jahresbericht ist unter
https://www.kafinanz.at/finanzberichte/jahresberichte/ verfügbar.
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