Oesterreichs Energie, die Interessenvertretung der österreichischen E-Wirtschaft, sieht die Entlastung der Stromrechnung durch die angekündigte Senkung der Elektrizitätsabgabe für Haushalte und Betriebe als positives Signal für den Wirtschaftsstandort und die Attraktivität des Energieträgers Strom. Gleichzeitigt warnt die Branche jedoch vor einem möglichen „Jo-Jo-Effekt“ im Hinblick auf die Inflation.
Vergangene Woche hat die Bundesregierung die Senkung der Steuern auf Strom angekündigt, heute soll sie im Nationalrat beschlossen werden. Im Detail sieht der Beschluss eine Reduktion der Elektrizitätsabgabe für Haushalte von bisher 1,5 Cent auf das EU-rechtliche Minimum von 0,1 Cent pro Kilowattstunde (kWh) vor. Die E-Wirtschaft geht davon aus, dass allein durch diese steuerliche Maßnahme die privaten Endkundenrechnungen kommendes Jahr im mittleren einstelligen Prozentbereich sinken werden – für einen durchschnittlichen österreichischen Haushalt (3.500kWh Jahresverbrauch) sind das rund 60 Euro. Für alle anderen Endkunden reduziert sich die Steuer im Kalenderjahr 2026 von 1,5 Cent auf 0,82 Cent pro kWh.
Die Bundesregierung setzt damit in einer Phase, in der die Bekämpfung der Inflation und die Stärkung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit oberste Priorität haben, ein wichtiges Zeichen. „Ergänzend zu den kostendämpfenden Maßnahmen im gerade beschlossenen Elektrizitätswirtschaftsgesetz bringt dieser Schritt aber nun eine unmittelbare Entlastung von Haushalten und Unternehmen“, erklärt Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Oesterreichs Energie.
Temporärer Effekt und langfristige Perspektive
Oesterreichs Energie geht davon aus, dass diese Maßnahme den inflationsdämpfenden Effekt, den Strompreise nach dem Wegfall der staatlichen Unterstützungsmaßnahmen ab Anfang 2026 wieder haben werden, weiter verstärkt. Kritisch sieht die Branchenvertretung jedoch die enge zeitliche Befristung der Maßnahme auf ein Jahr, die im Folgejahr zu einem bemerkbaren „Jo-Jo-Effekt“ bei der Inflation führen könnte. Durch den Wegfall der Maßnahme mit Jahresende 2026 könnte Strom ab 2027 wieder stärker inflationstreibend wirken.
„Mit der Reduktion der Elektrizitätsabgabe setzt die Bundesregierung eine rasch wirksame Maßnahme, die im kommenden Jahr die erhoffte Entlastung bringt. Kritisch sehen wir aber das rigide zeitliche Ablaufdatum. Auch im Hinblick auf die notwendige Elektrifizierung des Systems – also die schrittweise Umstellung des Energieverbrauchs auf Strom – brauchen unsere Kunden für ihre Investitionsentscheidungen klare Signale. Mittelfristig ist der konsequente Ausbau der heimischen erneuerbaren Erzeugung die beste Strompreisbremse“, so Schmidt abschließend.
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