Im Rahmen einer Pressekonferenz im Landhaus in St. Pölten informierte Landesrat Anton Kasser gemeinsam mit dem Ärztlichen Direktor Rainer Ernstberger vom Landesklinikum Korneuburg-Stockerau-Hollabrunn, der Pflegedirektorin Christa Grosz vom Universitätsklinikum Wr. Neustadt-Hochegg, dem Kaufmännischen Direktor Andreas Mikl vom Universitätsklinikum Tulln, dem Ärztlichen Direktor Leopold Wanderer vom Landesklinikum Melk und der Ärztlichen Direktorin Andrea Zauner-Dungl vom Universitätsklinikum Krems zum Zusammenwachsen der Klinikstandorte.
Landesrat Anton Kasser verwies zu Beginn auf den Gesundheitsplan 2040+, dessen Ziel eine zukunftsfitte Gesundheitsversorgung sei. Man sei nun am Weg diesen Plan mit Leben zu erfüllen: „Wir haben in den letzten Monaten schon einige Maßnahmen gesetzt“, nannte Kasser die Eröffnung der Akutgeriatrie und Remobilisation im Landesklinikum Stockerau als Beispiel und betonte, dass die Patientenzufriedenheit hier sehr groß sei. „Eines ist ganz wichtig, dass wir die Vernetzung in den Vordergrund stellen“, führte Kasser aus, dass es darum gehe, Effizienzen, Kompetenzen, die Mitarbeiterzufriedenheit und die Patientenzufriedenheit zu steigern. „Wir bündeln damit Expertise“, betonte Kasser, dass das eine Maßnahme sei, die man gelernt habe und die man gut organisieren könne, weil es mit der NÖ Landesgesundheitsagentur einen Träger aller Häuser und Betreuungseinrichtungen gebe.
Seit dem Jahr 2000 seien die Kliniken Horn-Allentsteig, Gmünd-Waidhofen an der Thaya-Zwettl im Waldviertel in enger Kooperation und auch in der Thermenregion werde diese Kooperation im Landesklinikum Baden-Mödling tagtäglich gelebt. Der nächste große Schritt sei es, weitere Verbände zu gründen, informierte Kasser, dass mit Anfang 2026 im Weinviertel die Landeskliniken Korneuburg, Stockerau und Hollabrunn, in der Thermenregion die Universitätskliniken Wr. Neustadt und Hochegg und in der Region Mitte das Universitätsklinikum Tulln und das Landesklinikum Klosterneuburg in einen Kooperationsverband gegossen werden. Zudem laufen die Planungen, dass das Universitätsklinikum Krems und das Landesklinikum Melk in den kommenden Jahren noch stärker in Kooperation treten.
„Viele in ganz Österreich beneiden uns um diesen Plan“, betonte der Landesrat, dass man mit dem Gesundheitsplan 2040+ wisse, wohin die Reise in den nächsten 15 Jahren gehe. Man wisse, dass Veränderung auch mit Angst und Unsicherheit in der Bevölkerung verbunden sei, daher wolle man eine offene Kommunikation pflegen. Man habe aus den Erfahrungen im Waldviertel gelernt, dass Kooperation wichtig ist, um sich gemeinsam weiterzuentwickeln. „Diesen Gesundheitsplan 2040+ mit Leben zu erfüllen, das ist unser Auftrag, dafür arbeiten wir Tag für Tag“, betonte Kasser, dass das Ziel klar sei: „ein Gesundheitssystem zu schaffen, das nicht nur den aktuellen Herausforderungen standhält, sondern auch langfristig zukunftsfit ist“.
Kaufmännischer Direktor Andreas Mikl, UK Tulln, informierte, dass ab 1. Jänner 2026 die Kliniken in Klosterneuburg und Tulln einen gemeinsamen Weg gehen: „Wir verbinden unsere Stärken und Teams und wir schaffen eine medizinische Einheit, die für die Menschen spürbar mehr bietet als zwei einzelne Häuser.“ Klares Ziel sei eine Versorgung, die sich an der Realität der Menschen orientiere. Durch die enge Zusammenarbeit der beiden Kliniken schaffe man „Raum für ein breiteres medizinisches Angebot“. „Die beiden Standorte entwickeln ihre Stärken weiter“, führte Mikl aus, dass Tulln die innere Medizin, die chirurgischen Bereiche, die Neurologie und die Psychiatrie konsequent ausbaue, Klosterneuburg stärke die Geriatrie, die Remobilisation und Nachsorge, die Onkologie sowie die Palliativmedizin und ambulante und tagesklinische Angebote.
Ärztlicher Direktor Leopold Wanderer, LK Melk, sprach von einer „gezielten Investition in die Zukunft“. Mit Anfang 2026 könne man bereits eine Station mit zwölf Betten für Akutgeriatrie aufmachen. Das solle in weiterer Folge auf 28 Betten ausgebaut werden. „Es werden damit Kapazitäten geschaffen, die der demografischen Entwicklung unserer Bevölkerung Rechnung tragen“, führte Wanderer aus, dass man diese Betten brauchen werde, weil man die älter werdende Bevölkerung gut versorgen wolle. In der Zukunft werde man verstärkt mit dem UK Krems zusammenarbeiten, informierte Wanderer, dass er, wenn der jetzige Primar Herbert Böck Ende des Jahres 2026 in Pension gehen werde, in seiner Funktion als Abteilungsleiter der Gynäkologie und Geburtshilfe am LK Melk die beiden Abteilungen koordinieren werde. Die Expertise des Endometriosezentrums in Melk gelte es zu erhalten, ab 2027 soll dafür in Krems ein Zentrum etabliert werden.
Ärztliche Direktorin Andrea Zauner-Dungl, UK Krems, sagte, sie sehe Krems „als wichtiges Projekt in dieser Zusammenarbeit“. Die Medizin habe sich einfach so spezialisiert, führte sie aus, dass allein die innere Medizin seit sie eingestiegen sei, von fünf auf über zehn Spezialfächer angestiegen sei und das könne ein Haus nicht allein bewältigen. Melk sei ein wichtiger Zukunftspartner, führte Zauner-Dungl aus, dass Melk gut ausgebaute OP-Ressourcen habe und Ziel könne es sein, dass man die tagesklinischen Ressourcen vermehrt in Melk nutze. „Komplexe Fälle werden in Krems operiert, aber kleinere Dinge kann man in Melk abwickeln“, so Zauner-Dungl. Die Ärztliche Direktorin sprach an, dass es in Niederösterreich derzeit kein interdisziplinäres Zentrum für Schlafmedizin gebe, gemeinsam könne man ein derartiges Zentrum entwickeln.
Pflegedirektorin Christa Grosz, UK Wr. Neustadt-Hochegg, sagte, sie sei bereits seit sieben Jahren Pflegedirektorin beider Kliniken und für sie sei es immer schon ein Selbstverständnis gewesen, die beiden Kliniken als Einheit zu sehen. Ihr und dem Kaufmännischen Direktor, der seit zwei Jahren in der Verantwortung beider Kliniken sei, sei es schon in der Vergangenheit wichtig gewesen, „die Stärken zu bündeln und dementsprechend weiterzuentwickeln.“ „Wir sehen auch im täglichen Tun den Mehrwert und das Potenzial einer standortübergreifenden Zusammenarbeit“, berichtete Grosz, dass es ein Selbstverständnis sei, dass etwa Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an beiden Kliniken eingesetzt werden. Die Pflegedirektorin betonte aber auch, dass man den Mut haben müsse, Individualität beizubehalten und damit Identifikation zu gewährleisten.
Ärztlicher Direktor Rainer Ernstberger, LK Korneuburg-Stockerau-Hollabrunn, führte aus, dass man seit vielen Jahren am Zusammenwachsen der Kliniken arbeiten, das sei ein Kunststück, das nicht immer einfach sei, aber auch eine „motivierende Aufgabe“. Das LK Weinviertel Süd-West werde ein Haus der Spitzenmedizin werden. Ein funktionierendes Gesundheitswesen genauso wie das Gefühl der Sicherheit im engeren und weiteren Sinn seien ganz wesentliche Säulen des Sozialstaates, betonte Ernstberger, dass man versuche ein stabiles Gesundheitswesen zu erhalten. Er sei stolz auf den Gesundheitsplan 2040+ und auf eine Landesregierung, die den Expertinnen und Experten vorher das Wort gegeben habe und nicht nachher. „Wir sehen, dass der Weg ein richtiger ist und wir sehen auch, dass uns viele Bundesländer darum beneiden“, betonte er, dass man die „große Operation“ brauche, wenn man ein Multiorganversagen im Gesundheitswesen vermeiden wolle.
Nähere Informationen: Büro LR Anton Kasser, Pressesprecher Jan Teubl, MSc (WU), Telefon 0676/812 12345, E-Mail jan.teubl@noel.gv.at, Kommunikation NÖ Landesgesundheitsagentur, medienservice@noe-lga.at
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