EPU-Stimmungsbarometer 2025: EPU zeigen Unternehmergeist, kämpfen aber mit hohen Belastungen

Die mehr als 360.000 heimischen Ein-Personen-Unternehmen (EPU) bilden einen zentralen Pfeiler des österreichischen Wirtschaftslebens. Das neue EPU-Stimmungsbarometer der Wirtschaftskammer präsentiert ein aktuelles Lagebild der heimischen EPU-Landschaft. Dabei zeigt sich: Für 63 % der EPU stellt die Steuer- und Abgabenbelastung die größte Herausforderung der nächsten 12 Monate dar, gefolgt von Inflation und Bürokratie (48 %). Rund die Hälfte (45 %) der EPU fühlen sich von bürokratischen Aufgaben stark belastet. Im Durchschnitt werden fast zehn Stunden pro Monat für administrative und bürokratische Erfordernisse aufgewendet.

Konkrete steuerliche Entlastung notwendig

Die wichtigsten konkreten Maßnahmen für Entlastung sind aus EPU-Sicht klar: Gefordert werden die Erhöhung des Gewinnfreibetrags auf 15 % bis 50.000 Euro (65 %), die Erhöhung der Kleinunternehmergrenze in der Umsatzsteuer und Einkommensteuer auf 85.000 Euro (56 %) sowie die Erhöhung der Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter von 1.000 auf 2.500 Euro (49 %).

EPU fordern wirksame Wachstumspolitik

Österreichs EPU brauchen bestmögliche Rahmenbedingungen für Wachstum. Kurzfristig sind für mehr Wachstum aus Sicht der EPU fünf Maßnahmen besonders wichtig: Der rasche Abbau bürokratischer Hürden (74 %), die Sicherstellung wettbewerbsfähiger Energiepreise (68 %) und Investitionsanreize, z. B. durch steuerliche Anreize oder beschleunigte Abschreibungen (66 %). Mit Blick auf die nächsten drei bis fünf Jahre mahnen die befragten EPU vor allem eine nachhaltige Senkung der Steuer- und Abgabenquote ein (87 %). Weitere Anliegen sind tiefgreifende Strukturreformen (Pensions-, Bildungs-, Gesundheits- und Föderalismusreform) (66 %), die Sicherung einer wettbewerbsfähigen Energieversorgung (65 %), der Ausbau von Infrastruktur und Digitalisierung (56 %) sowie die Nutzung von Digitalisierungspotenzialen und KI (53 %).

„EPU wollen gestalten und bringen neben ihrem unternehmerischen Engagement auch Innovationskraft und Kreativität mit. Leider stehen dem im Alltag oft hohe steuerliche Belastungen und bürokratischer Aufwand entgegen. Das EPU-Barometer macht diese Herausforderungen deutlich. Es gilt, praxistaugliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die Unternehmertum in Österreich fördern, statt es auszubremsen“, betont Claudia Huber, Leiterin der Abteilung Wirtschaftspolitik in der WKÖ.

Österreich ist zu wenig EPU-freundlich

Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist aus EPU-Sicht auch die Stimmung im Land. Dass Österreich unternehmerfreundlicher werden muss, bestätigen die EPU klar: Für 54 % ist Österreich kein EPU-freundliches Land, während 39 % der Befragten Österreich diesbezüglich positiver einschätzen. Absolut erfreulich für den EPU-Standort: Der Unternehmergeist der EPU selbst ist ungebrochen. Zwei Drittel der EPU (68 %) würden sich wieder selbstständig machen.

Hohe Zufriedenheit mit Wirtschaftskammer-Services

Die Nutzung der Wirtschaftskammer-Services durch EPU ist hoch: Jedes zweite EPU (50 %) nutzt die vielfältigen Services. Zur Einordnung: In Österreich waren 2024 362.000 Wirtschaftstreibende als EPU tätig. Die Zufriedenheit mit den Services ist ausgesprochen hoch: 83 % sind sehr oder eher mit den Wirtschaftskammer-Services zufrieden. „Unsere Services orientieren sich am Alltag der Unternehmerinnen und Unternehmer. Die hohe Zufriedenheit zeigt, dass wir mit unserem Angebot auf dem richtigen Weg sind und konkreten Nutzen stiften. Gleichzeitig wissen EPU am besten, was im Alltag zählt. Darum entwickeln wir unsere Leistungen laufend gemeinsam mit ihnen weiter“, erklärt Lukas Sprenger, Leiter der Abteilung Zielgruppenmanagement in der WKÖ. (PWK524/EK)

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