Die Initiative, der Israelis, Palästinenser:innen und andere Personen aus der Zivilgesellschaft angehören, geht bei der KommAustria gegen den ORF vor. Sie beanstandet die insgesamt voreingenommene Berichterstattung des ORF zum Gaza-Krieg in TV, Online und Radio anhand eines beispielhaft ausgewählten Artikels zum Thema.
Die Initiative argumentiert, dass in der Berichterstattung des ORF von Israel begangene Kriegsverbrechen inhaltlich und sprachlich relativiert werden, z.B. eine völkerrechtliche Einordnung der militärischen Handlungen meist fehlt. Weiters kritisiert sie das Ungleichgewicht in der Darstellung persönlicher Schicksale und die unausgewogene Auswahl von Quellen und Standpunkten. Letzteres nimmt auch Bezug auf eigene Aussagen des ORF in dessen Replik auf eine IKG-Beschwerde, wonach es “eine Vielzahl von Programmen aus israelischer Sicht” im ORF gäbe.
“Die verzerrte mediale Darstellung des Konflikts trägt maßgeblich zur Meinungsbildung in Österreich bei – der ORF als öffentlich-rechtlicher Sender schuldet der Öffentlichkeit unparteiliche und objektive Berichterstattung” sagt Samuel Machto, der die Beschwerde für Standing Together Vienna eingebracht hat.
“Es ist unerträglich, wie unhinterfragt und unkommentiert Angaben der israelischen Streitkräfte im ORF übernommen werden. Sogar der UNO und internationalen NGOs wird vergleichsweise wenig Gewicht gegeben. Kritische israelische Stimmen oder Friedensinitiativen kommen ohnehin kaum zu Wort. Als Organisation, die auch israelische und jüdische Stimmen vertritt, möchten wir betonen, dass diese Art der Berichterstattung nicht nur ethisch unvertretbar, sondern auch hinderlich für Friedensbemühungen ist.”
Die Beschwerde wurde von über 300 ORF-Seher:innen unterstützt. Beschwerdetext: www.onestateembassy.com/orfcomplaintletter
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