KORREKTUR zu OTS0010 vom 05.12.2025: „Habsburger-Juwelen“: Vizekanzler Babler beruft Florentiner-Kommission ein

Der für Kunst und Kultur zuständige Bundesminister und Vizekanzler Andreas Babler setzt für die Prüfung rechtlicher Fragen hinsichtlich der kürzlich in Kanada aufgetauchten Schmuckstücke (darunter der Florentiner Diamant), die sich ursprünglich in der Schatzkammer in Hofburg befunden haben, eine hochkarätige Expert:innenkommission ein.

Unter dem Vorsitz des Präsidenten der Finanzprokuratur, Wolfgang Peschorn, soll die Florentiner-Kommission die verschiedenen Fragen bezüglich der 1918 aus der Schatzkammer entnommenen, ins Ausland verbrachten und nunmehr, wie von Karl Habsburg-Lothringen im November 2025 öffentlich gemacht, in Kanada befindlichen Objekte prüfen. Zur klären ist, inwieweit die Republik Österreich Anspruch auf die in Kanada aufgetauchten Schmuckgegenstände hat und ob dieser Anspruch durchsetzbar ist. Zur historischen Einordnung der Ereignisse seit 1918 versammelt das Gremium insbesondere rechtshistorische wie historische Expertise; mit der Rekonstruktion der Provenienz- und Dislokationsgeschichte der Objekte wurde die zum Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport ressortierende Kommission für Provenienzforschung beauftragt.

„Die Florentiner-Kommission soll die seit über hundert Jahren offenen und in der Geschichte der Ersten und Zweiten Republik immer wieder aufgeworfenen juristischen Fragen zu den 1918 aus der Schatzkammer entnommenen Schmuckstücken nunmehr abschließend klären. Ob von Seiten der Republik Österreich etwaige Ansprüche geltend gemacht werden, hängt von den Ergebnissen der Kommission ab. Ich bin überzeugt, dass die nunmehr in dieser Kommission versammelte einschlägige Expertise diese Klärung bringen wird“, erklärt Vizekanzler Babler.

„Die Klärung der Frage, welche Rechte heute Österreich an dem Schmuck zukommen, der 1918 aus der Schatzkammer auf Anordnung von Kaiser Karl entnommen wurde, ist mehr als 100 Jahre danach herausfordernd. Wir werden gemeinsam mit den Expert:innen sorgfältig eine sachgerechte Antwort darauf finden, wie die Republik Österreich vorzugehen hat“, so Wolfgang Peschorn.

Mitglieder der Kommission:

  • Dr. Wolfgang Peschorn, Vorsitzender (Finanzprokuratur)

  • Dr.in Pia Schölnberger, Stellvertretende Vorsitzende (BMWKMS/Kommission für Provenienzforschung)

  • Dr. Roland Faber, LLM (Verwaltungsgerichtshof, ehem. Institut für Verfassungs- und Verwaltungsrecht an der Wirtschaftsuniversität Wien)

  • Univ.-Prof. Dr. Thomas Olechowski (Institut für Rechts- und Verfassungsgeschichte, Universität Wien, sowie Akademie der Wissenschaften)

  • Univ.-Prof.in Dr.in Ilse Reiter-Zatloukal (Institut für Rechts- und Verfassungsgeschichte, Universität Wien)

  • Univ.-Prof. DDr. Martin P. Schennach, MAS (Institut für römisches Recht und Rechtsgeschichte, Universität Innsbruck)

  • Univ.-Prof.in i.R. Dr.in Marija Wakounig, MAS (Institut für Südosteuropäische Geschichte, Universität Wien; Andrássy Universität Budapest)

  • Gesandter Dr. Philip Bittner (BMEIA, Abteilung Allgemeines Völkerrecht)

Die Expert:innenkommission ist gestern, Donnerstag, erstmals zusammengetreten; mit Ergebnissen ist im Herbst 2026 zu rechnen.

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