SPÖ-Muthsam: „Wir müssen Schule endlich zu einem sicheren Ort für alle machen“

„Hinter jeder Zahl steckt ein junger Mensch.“ – Mit eindringlichen Worten forderte SPÖ-Bildungssprecherin Amelie Muthsam heute im Bundesrat mehr Aufmerksamkeit für die psychische Gesundheit von Jugendlichen. „Wir wissen aus Studien, dass viele junge Menschen unter Dauerstress, Angst und Überforderung leiden. Aber wer mit Jugendlichen spricht, braucht keine Statistik, um zu verstehen, wie es ihnen geht. Wir müssen endlich handeln und die Schule zu einem sicheren Ort für alle machen!“, so Muthsam. Mehr Ressourcen für Schulpsychologie und -sozialarbeit seien ein erster wichtiger Schritt auf diesem Weg. ****

Muthsam kritisierte, dass Schule für viele junge Menschen kein sicherer Ort sei – nicht nur wegen physischer Gewalt, sondern vor allem wegen psychischen Drucks, Mobbings und des ständigen Gefühls, funktionieren zu müssen. Besonders nach den jüngsten Debatten über Sicherheit an Schulen brauche es eine ehrliche Auseinandersetzung mit der Realität: „Sicher ist eine Schule dann, wenn man keine Angst hat – nicht vor Prüfer:innen, nicht vor Bloßstellung und nicht davor, zu sagen: ‚Ich kann nicht mehr.‘“

Als ehemalige Schüler:innenvertreterin sprach Muthsam auch aus eigener Erfahrung: „Ich war eine gute Schülerin und hatte zum Glück nur wenig Probleme – und trotzdem war ich oft an der Belastungsgrenze.“ Gerade deshalb begrüßt sie das aktuelle Maßnahmenpaket: „Wir verdoppeln die Stellen für Schulpsycholog:innen, bringen Sozialarbeit in alle Schulformen, schaffen mehr Krisenhilfe und verpflichtende Exit-Gespräche.“

„Psychische Probleme sind keine Zeichen von Schwäche“, so Muthsam abschließend. „Wir müssen aufhören, von Jugendlichen ständig mehr Resilienz zu verlangen – und stattdessen Strukturen schaffen, die sie nicht krank machen. Eine starke Schule ist eine, die auffängt. Und eine starke Gesellschaft ist eine, die hinsieht.“ (Schluss) mf/bj

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