Auf der weltweit bedeutendsten Ausstellung für Architektur eröffnen die Kurator:innen Sabine Pollak, Michael Obrist und Lorenzo Romito die AGENCY FOR BETTER LIVING. Ihr Projektvorschlag für den österreichischen Pavillon wurde im Herbst 2024 mittels einer Ausschreibung des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport durch eine Fachjury ermittelt. Ausgehend von den Städten Wien und Rom stellen die Kurator:innen das Modell des sozialen Wohnbaus in Wien den Praktiken der Selbstorganisation der Zivilgesellschaft in Rom gegenüber.
„Es geht in unserem Biennale-Beitrag insgesamt um die Frage, wie ein zukünftiges besseres Leben aussehen könnte. Es geht um das Lernen von bewährten Systemen wie dem sozialen Wiener Wohnungsbau, aber auch von selbst organisierten Projekten der Zivilgesellschaft, wie zum Beispiel in Rom. Die Gegenüberstellung kann unserer Meinung nach helfen, neue Antworten zu finden auf die Frage nach besserem Wohnen“, so die Kurator:innen.
Die Stadt Wien unterstützt den österreichischen Beitrag, der zu einem Ort des Wissensaustausches über ein „Better Living“ für alle werden soll. Ein Ziel dieser Gegenüberstellung der beiden Städte Wien und Rom ist es, die jeweils erfolgreichen und inspirierenden Aspekte sehr unterschiedlicher Herangehensweisen dafür zu nützen, um neue Wege aufzuzeigen und möglich zu machen.
„Wien wird als die internationale Hauptstadt des sozialen Wohnbaus gesehen. Nicht nur weltweite Vergleiche zu Wohnkosten, Anteil des geförderten Wohnbaus, städtische Bodenbevorratung und Lebensqualität liefern dafür handfeste Argumente. Nahezu täglich besuchen internationale Delegationen und Expert*innen die Stadt, um das Wiener Modell des sozialen Wohnbaus aus eigener Anschauung kennenzulernen und zu studieren. Diese Möglichkeiten für gegenseitigen Austausch, für Auseinandersetzungen mit aktuellen Herausforderungen und Wissenstransfer sind äußerst bereichernd. Genau das bietet der heurige Biennale-Beitrag samt Rahmenprogramm auf besondere Weise. Sie erlauben, das Vertraute mit anderen Augen zu sehen. Und öffnen so Räume für Inspiration und Innovation. Weil wir nämlich beständig daran arbeiten, die großen Errungenschaften einer 100-jährigen Geschichte des sozialen Wohnbaus zu bewahren, anzupassen und weiterzuentwickeln“, erklärt Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.
Schwerpunkte: Leistbarkeit, Quartiersentwicklung und Klimaanpassung
Die Frage nach immer neuen Antworten und Lösungen für die Anforderungen an besseres Wohnen steht für die Stadt Wien seit mehr als 100 Jahren zentral im Interesse. Die Geschichte der 1920er und 1930er Jahre des Roten Wien gilt als trefflicher Ausgangspunkt, wenn es um heutige und zukünftige Wohnbauentwicklungen geht. Etwa das Bestreben nach Leistbarkeit des Wohnens kann auf die reinen Mietkosten pro Quadratmeter, aber auch auf das Verhältnis zwischen Wohnungsgröße und Gemeinschaftsräume bezogen werden. In Wien sind vor allem die neuen Stadtquartiere, die in jüngerer Vergangenheit entstanden sind oder sich gerade in Bau befinden, als gesamthafte Entwicklungsprojekte für andere Kommunen vorbildhaft. Sie haben unterschiedliche Schwerpunkte und bilden jeweils unterschiedliche Formen von Urbanität, Ökologie oder Gemeinschaft aus. Quartiere sind gewissermaßen die Testlabore der Stadt.
Rahmenprogramm in Kooperation mit der Stadt Wien
Zwischen Ende Mai und November findet im österreichischen Pavillon auf der Biennale Venedig ein Programm an Workshops und Präsentationen statt. Die Veranstaltungsreihe, die in Kooperation mit der Stadt Wien konzipiert und durchgeführt wird, macht den österreichischen Pavillon für die Dauer der Biennale zu einem Raum der Auseinandersetzung mit den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen des Wohnens.
Ausgehend vom Motto des österreichischen Beitrags zur Biennale „BETTER LIVING“ werden in den zweimal pro Monat stattfinden Veranstaltungen die folgenden Fragestellungen bearbeitet: Theories of Better Living, Politics and Decision-making, Economy, Gender Planning and Feminism, New Typologies, Practices of Transformation, Ecology and Tourism. In den Veranstaltungen werden gemeinsam mit Besucher:innen der Biennale, internationalen Expert:innen und Expert:innen aus Wien die Bedingungen für ein zukünftiges BETTER LIVING ausgehandelt. Die Veranstaltungen werden dokumentiert und sind auch online abrufbar.
Die Architekturbiennale in Venedig, die alle zwei Jahre abwechselnd mit der Kunstbiennale stattfindet, startet am 10. Mai und ist bis 23. November 2025 geöffnet.
Alle Informationen zum Begleitprogramm finden sich demnächst unter: https://labiennale2025.at/de/programm/
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