Sima/Franz/Arapovic: Klimafittes Outfit für die Vorplätze am Hauptbahnhof Wien

Sima/Franz/Arapovic: Klimafittes Outfit für die Vorplätze am Hauptbahnhof Wien

Völlig abgefahren: Stadt Wien und ÖBB verpassen den Vorplätzen am Wiener Hauptbahnhof gemeinsam ein komplettes Makeover. Der große Vorplatz am Haupteingang und der Platz auf der Rückseite des Bahnhofs werden entsiegelt, begrünt und gekühlt. Statt grau in grau plus Hitzestau im Hochsommer, weht künftig ein klimafitter Wind um Österreichs größten und meistfrequentierten Bahnhof, der täglich von 120.000 Menschen passiert wird. Ganz nach dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ werden Bäume, Gräser, neue Grünflächen und kühlende Nebelstelen den zentralen Verkehrsknotenpunkt zu einem attraktiven Aufenthaltsort verwandeln. Die Pläne dazu wurden heute präsentiert.

„Wir legen ein Best of aus unserer Raus aus dem Asphalt- Produktlinie auf den Vorplatz. Die Transformation macht das Grätzl schöner und verbessert auch das Mikroklima. Mit unserer Begrünungsoffensive, die wir seit 2021 in der ganzen Stadt vorantreiben, schaffen wir auch hier einen neuen place to be. Wir haben schon etliche Bahnhofsvorplätze wie etwa am Praterstern umgestaltet, für den Franz-Jonas-Platz in Floridsdorf läuft aktuell ein Bürger*innenbeteiligungsverfahren und am Julius-Tandler-Platz vor dem Franz-Josefs-Bahnhof am Alsergrund finden gerade die Vorarbeiten statt. So attraktivieren wir die Bahnhofsumfelder in unserer Stadt und machen sie zu angenehmen Aufenthaltsorten“, so Stadträtin Ulli Sima.
Gestartet wird mit dem Umbau der Vorplätze im Frühjahr 2026 auf der Rückseite und vor dem Haupteingang im Sommer 2026.

„Bahnhofsvorplätze sind sonst nur funktionalen Überlegungen unterworfen. Dass es hier jetzt mehr Grün und Abkühlung geben wird, ist einerseits für die Reisenden, die hier ankommen, ein sichtbares Zeichen, dass sie sich nun in einer der lebenswertesten Städten der Welt befinden. Die Neugestaltung bringt aber auch die Chance, dass durch das Mehr an Aufenthaltsqualität die Plätze auch von Bezirksbewohnerinnen und Bewohnern, die hier shoppen oder die Gastronomie besuchen, besser angenommen werden.“, so Marcus Franz, Bezirksvorsteher von Favoriten.

„Mit der Umgestaltung der Bahnhofsvorplätze setzen wir ein starkes Zeichen für eine klimaresiliente und menschenfreundliche Stadt. Intelligente Stadtplanung bedeutet, Orte mit hohem Alltagsverkehr zu lebenswerten Räumen zu machen, durch Begrünung, Abkühlung und gute Aufenthaltsqualität. Gerade hier, wo tausende Menschen täglich ankommen und weiterziehen, braucht es einladende, belebte und klimafitte Stadträume“, sagt NEOS Wien Klubobfrau Selma Arapovic.

„Mit der Begrünung der Vorplätze setzen wir ein klares Zeichen für Nachhaltigkeit und Lebensqualität. Unser Ziel ist es, den Hauptbahnhof Wien für alle, die diesen wichtigen Verkehrsknotenpunkt täglich nutzen in eine zukunftssichere und grünere Umgebung zu verwandeln,“ sagt Silvia Angelo, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG.

Begrünungsoffensive an mehreren Ecken

Von der Umgestaltung am Hauptbahnhof betroffen sind zwei absolute Hitze-Hotspots, nämlich der Vorplatz vor dem Haupteingang, der an den Südtiroler Platz grenzt und der Platz zwischen dem Bahnhof und der Gerhard-Bronner-Straße. Auch dieser soll begrünt und entsiegelt werden, sodass gekühlte Aufenthaltsräume mit Sitzmöglichkeiten und Wasserelementen entstehen. In diesem südlichen Bereich des Hauptbahnhofes kommt zusätzliche Beleuchtung für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen, die das Grätzl heller und sicherer macht. Im Zuge der Umgestaltung kommen auch 25 neue Fahrradbügel zu den bestehenden 164 Bügeln und Abstellplätzen hinzu, um die klimafreundliche Mobilität zu unterstützen.

Herausfordernde Ausgangslage für Begrünung

Da sich Räume des Hauptbahnhofs auch direkt unter den Vorplätzen befinden, sind Baumpflanzungen nicht nur statisch eine Herausforderung, auch der Wurzelraum hätte auf der teilweise nur 20 cm dicken Überdeckung nicht ausreichend Platz. Generell befindet sich rund um den Hauptbahnhof daher wenig Begrünung und die derzeitigen Pflanztröge mit den kleinen Bäumen vor den Schanigärten beim Haupteingang spenden nicht ausreichend Schatten.

Raus aus dem Asphalt: 35 Bäume und neue Wasserelemente

Auf den derzeit kargen Vorplatz beim Haupteingang und am hinteren Eingang kommen großzügige Stauden- und Gräserbeete sowie 35 Bäume, die das Mikroklima verbessern und Schatten spenden. Wo es notwendig ist, werden erhöhte Einfassungen für die Grünflächen errichtet, um den Bäumen ausreichend Wurzelraum zur Verfügung zu stellen. Über 3.500 Quadratmeter werden im gesamten Projektgebiet entsiegelt. Der südlich gelegene Vorplatz auf der Rückseite des Bahnhofs erhält einen Trinkbrunnen, der bei heißen Temperaturen für Abkühlung sorgen wird. Auch hier finden in den aktuell noch bestehenden Schotterbetten bald Gräser und Stauden ihren Platz. Die Zufahrt zur Parkgarage bleibt weiterhin bestehen. Bei drückender Sommerhitze sorgen künftig 7 Nebelstelen für Erfrischung. Die Vorplätze erhalten außerdem weitere Sitzmöbel.

Zwischen den neuen Grünflächen bleibt der bestehende helle Pflasterbelag erhalten. Durch die helle Färbung heizt sich dieser bei Sonneneinstrahlung nicht so stark auf wie dunkle Asphaltflächen. Regenwasser kann zwischen den Pflastersteinen versickern, was einerseits die Kanalisation entlastet und mit der anschließenden Verdunstung zur Kühlung beiträgt.

Neuer Zwei-Richtungs-Radweg neben dem Gürtel

Im Bereich der Busfahrbahn neben dem Wiedner Gürtel, zwischen Gertrude-Fröhlich-Sandner-Straße und dem Südtiroler Platz wird der bestehende Radfahrstreifen durch einen baulich getrennten Zwei-Richtungs-Radweg ersetzt. Zugleich werden entlang des neuen Radweges Grünflächen errichtet und mit Sträuchern und Gräsern bepflanzt. Somit ist ein verbesserter Anschluss an die vorhandene Radinfrastruktur gegeben. Die bestehenden Endhaltestellen der Buslinien 13A und 69A im Bereich des Südtiroler Platzes bleiben erhalten.

Klimafitte Umgestaltung auch im Umfeld/Favoritenstraße bekommt Facelift

Im Zuge der großen Raus aus dem Asphalt-Initiative wird die komplette Favoritenstraße auf einer Länge von 1,3 Kilometer umgestaltet. Gleich neben dem Hauptbahnhof-Gelände wird am Platz der Kulturen entlang der Favoritenstraße bis zur Landgutgasse inkl. Columbusplatz entsiegelt, begrünt und gekühlt. Dazu kommen am Platz der Kulturen neue Sitzgelegenheiten und ein großes Wasserspiel. Die Vorarbeiten laufen seit letzten Sommer, ab 22. April startet die Oberflächengestaltung in dieser ersten Phase. In der zweiten Phase wird die Favoritenstraße dann bis zum Reumannplatz begrünt und modernisiert.

Vorplatz-Umgestaltung ergänzt beeindruckende Bilanz

Seit der Begrünungsoffensive im Rahmen der „Lebenswerten Klimamusterstadt“ wurden 320 Projekte in allen 23 Bezirken zum Entsiegeln, Begrünen und Kühlen umgesetzt oder in Umsetzung gebracht. Der 100 Millionen Euro Fördertopf wurde komplett ausgeschöpft. Insgesamt wurden 243.000 Quadratmeter Gesamtfläche an Parks und Grünflächen neu geschaffen oder umgestaltet. Das entspricht 34 Fußballfeldern! Dazu gesellten sich 3.004 neue Bäume und 2.500 neue Sitzgelegenheit. Das hat es in der Geschichte Wiens noch nie gegeben.
Eine Projektübersicht gibt es unter www.wienwirdwow.at

rk-Fotoservice: https://presse.wien.gv.at/bilder

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