Am Vorabend der Gedenkfeiern zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz-Birkenau am 27. Jänner 2025 wurde die Europäische Holocaust Forschungsinfrastruktur im Rahmen der polnischen EU-Ratspräsidentschaft bei einer feierlichen Zeremonie im Polin-Museum in Warschau der Status als sogenanntes European Research Infrastructure Konsortium, kurz ERIC, zuerkannt. Für Österreich als Gründungsmitglied der Europäischen Holocaust Forschungsinfrastruktur, ist dies ein bedeutender Schritt hin zur Stärkung der Holocaust-Forschung und -Education.
Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung: „Heute, am Internationalen Holocaust Gedenktag, erinnern wir an die unvorstellbaren Verbrechen des Nationalsozialismus und den Millionen Menschen, die ihnen zum Opfer fielen. Es ist unsere Pflicht, diese Erinnerung wachzuhalten, das Wissen über den Holocaust an die nächsten Generationen weiterzugeben und dafür zu sorgen, dass Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung keinen Platz in unsrer Gesellschaft haben. In diesem Zusammenhang freut es mich besonders, dass die Europäische Kommission entschieden hat, die Europäische Holocaust Forschungsinfrastruktur als dauerhaftes Konsortium einzurichten. Das ist ein wichtiger Schritt, um den Zugang zu historischen Quellen und wissenschaftlicher Expertise zu sichern und die internationale Zusammenarbeit in der Holocaust-Forschung zu stärken. Als Europäische Union bestätigen wir damit klar die Bedeutung der Holocaust-Forschung und der lebendigen Erinnerungskultur für eine freie und friedliche Gesellschaft mit gemeinsamen demokratischen Werten“.
Die Europäische Holocaust Forschungsinfrastruktur spielt europaweit eine zentrale Rolle bei der Dokumentation, Erforschung und Bewahrung des Gedenkens an den Holocaust. Ihr Ziel ist es, den Zugriff auf Quellen und Expertise aus ganz Europa zum Holocaust und darüber hinaus zu sichern. Für den Standort Österreich koordiniert das Wiener-Wiesenthal-Institut für Holocaust-Studien die Tätigkeiten des Konsortiums.
Österreich ist eines der zehn Gründungsmitglieder der Europäischen Holocaust Forschungsinfrastruktur. Das hiesige Engagement in dem Bereich ist in der Nationalen Strategie gegen Antisemitismus festgehalten. Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) hat darüber hinaus über das Programm ERINNERN.AT des OeAD zahlreiche Initiativen und Projekte zur Stärkung der schulischen Erinnerungskultur und zur Prävention von Antisemitismus und Extremismus umgesetzt. Diese reichen von Lehr- und Lernangeboten, die die Auseinandersetzung von Kindern und Jugendlichen mit der NS-Zeit fördern, über Diskussionsveranstaltungen bis hin zur Digitalen Erinnerungslandschaft „DERLA“. Das BMBWF fördert darüber hinaus Schulbesuche bei den KZ-Gedenkstätten Mauthausen und Gusen, sowie Besuche von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen an Schulen.
Bundesminister Polaschek betont: „Es ist mir ein Anliegen, dass sich Schülerinnen und Schüler kritisch mit unserer Geschichte und mit ihrer Bedeutung für die Gegenwart auseinandersetzen, denn so stärken wir unsere demokratische Kultur. Unser Programm ERINNERN:AT unterstützt Schulen unter anderem bei der wichtigen Aufgabe der Wissensvermittlung über den Holocaust“.
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