60 Prozent weniger Asylanträge, Höchstwert bei Abschiebungen

Im Vorjahr wurden in Österreich 24.941 Asylanträge gestellt. Das ist ein massiver Rückgang zu den Vorjahren. 2023 waren es rund 60.000, im Jahr 2022 mehr als 110.000 Asylanträge. Damit ging die Zahl der Asylanträge um 58 Prozent (im Vergleich zu 2023) bzw. 80 Prozent (im Vergleich zu 2022) zurück. „Der Rückgang in Österreich ist weitaus kräftiger ausgefallen als in der Europäischen Union. Dort hat es mit mehr als einer Million Asylanträgen um zehn Prozent weniger Fälle gegeben. Österreich ist mittlerweile auf den neunten Platz in der EU gereiht worden, weil wir eine deutlich geringere Belastung haben“, sagte Innenminister Gerhard Karner bei der Vorstellung der Bilanz gemeinsam mit der zuständigen Gruppenleiterin Elisabeth Wenger-Donig und dem Direktor des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl (BFA), Gernot Maier am 24. Jänner 2025 in Wien.

Zwtl.: Jeden Tag 36 Personen abgeschoben

2024 wurden jeden Tag 36 Personen abgeschoben, mit insgesamt 13.307 Personen wurde hier ein Plus von 3,2 Prozent im Vergleich zum Jahr davor erreicht – so viele wie noch nie seit Bestehen des BFA. „Wer in Österreich schwere Straftaten begeht, hat hier keinen Platz. Egal, ob er aus einem EU-Mitgliedsland, aus einem anderen europäischen Staat oder von einem anderen Kontinent kommt“, sagte der Innenminister. „Gleichzeitig muss eine glaubwürdige, gerechte und strenge Asylpolitik auch konsequente Abschiebungen durchführen. Jene, die kein Recht haben, oder die ihr Recht verwirkt haben, in Österreich zu bleiben, werden abgeschoben.“

Gruppenleiterin Elisabeth Wenger-Donig ergänzte, dass die Rückkehr ein Arbeitsschwerpunkt des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl war und ist. „Wir verfolgen drei Stoßrichtungen: die Förderung der freiwilligen Ausreise, den konsequenten fremdenrechtlichen Vollzug der Abschiebung, wenn der Ausreiseverpflichtung nicht eigenständig nachgegangen wird, und die Zusammenarbeit mit den Herkunftsstaaten.“

Zwtl.: Richtung stimmt

Das Innenministerium habe zahlreiche Initiativen gesetzt, um Schlepperkriminalität und Asylmissbrauch einzudämmen, sagte Innenminister Karner – darunter polizeiliche Initiativen, Vorhaben auf europäischer Ebene und auch zwischenstaatliche Kooperationen. „Wir sehen sowohl bei den Asylanträgen als auch bei den Abschiebungen, dass hier Schritte in die richtige Richtung gelungen sind. Für uns ist das aber kein Grund zum Feiern, sondern ein Arbeitsauftrag“, sagte Karner, der auch auf die aktuellen Diskussionen rund um die mögliche Rückkehr von abgelehnten Asylwerbern nach Afghanistan und Syrien einging: „Österreich hat im Sommer 2023 intensive Diskussionen auf europäischer Ebene über Abschiebungen nach Afghanistan und Syrien begonnen. Mittlerweile zeigt sich, dass viele andere Länder das Thema ebenso diskutieren, damit es wieder möglich ist, vor allem straffällige Personen in diese Länder abzuschieben.“

Dabei setzt das BFA vor allem auf eigenständige Rückkehr. BFA-Direktor Gernot Maier: „Mir ist jeder, der Österreich eigenständig verlässt lieber, als jeder, der zwangsweise abgeschoben wird.“ 45 Prozent der Personen, die zwangsweise außer Landes gebracht wurden, waren mindestens einmal straffällig.

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