ORF-Programmschwerpunkt zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust

Der ORF widmet dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am 27. Jänner 2025 ab Freitag, dem 17. Jänner, einen umfangreichen Programmschwerpunkt in ORF 2, ORF III, 3sat, Ö1 und auf ORF ON. Neben den preisgekrönten Spielfilmen „Schindlers Liste“ (17. Jänner), „Die Wannseekonferenz“ (24. Jänner) und „Die Fälscher“ (31. Jänner) stehen in ORF 2 sieben Dokumentationen auf dem Spielplan: die „Universum History“-Neuproduktion „Die vergessene Heldin – Emilie Schindler“ (24. Jänner), die beiden „kreuz und quer“-Dokumentationen „Ihr Kampf – Irene Harand gegen Hitler“ und „Hitlers Jünger und Gottes Hirten“ (28. Jänner,), die „Menschen & Mächte“-Produktion „Die drei Gerechten“ (29. Jänner), weiters „Universum History: Die Frauen von Ravensbrück – Verfolgt und vergessen“ sowie im „dokFilm“ die Filme „Ein jüdisches Leben“ und „Ein deutsches Leben“ (2. Februar). ORF III gestaltet am 27. Jänner einen „zeit.geschichte“-Tag zum Anlass – mit insgesamt zwölf dokumentarischen Produktionen und einem Spielfilm. Auf u. a. „Die letzten Zeitzeugen – Interviews mit Überlebenden des Holocaust“, „Die Porzellangassenbuben“ oder zwei Ausgaben der Reihe „Gerechte unter den Völkern“ folgen weitere Dokus wie u. a. „Züge ins Leben – Kindertransporte im Zweiten Weltkrieg“, „Ein Tag in Auschwitz“, „Ghettos im Holocaust“ oder „Auschwitz vor Gericht“. Um die juristische Aufarbeitung von Holocaust-Verbrechen geht es auch im abschließenden Spielfilm „Die Ermittlung“ nach dem gleichnamigen Theaterstück von Peter Weiss. 3sat zeigt im Rahmen eines Schwerpunkts von 21. Jänner bis 1. Februar u. a. die Dokumentation „Auf Wiedersehen Mama, auf Wiedersehen Papa“ und das TV-Drama „Die Kinder der Villa Emma“. In Ö1 stehen „Ambiente“, „Was siehst du? Die Nacht!“ im „Ö1 Hörspiel“ und „Gedanken für den Tag“ im Zeichen des Holocaust-Gedenktags.

Die Programmpunkte in ORF 2

Spielfilme „Schindlers Liste“, „Die Wannseekonferenz“ und „Die Fälscher“

Steven Spielbergs siebenfach Oscar-gekröntes Meisterwerk „Schindlers Liste“ (Freitag, 17. Jänner, 23.05 Uhr) eröffnet den ORF-Schwerpunkt zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Liam Neeson ist in der Rolle des deutschen Industriellen Oskar Schindler zu sehen, der in der NS-Zeit seine Position und guten Beziehungen zum Militär dazu nützte, mit Hilfe seines Buchhalters Itzhak Stern (Ben Kingsley) mehr als 1.000 jüdische Arbeiter:innen vor dem sicheren Tod im Konzentrationslager zu bewahren. Vielfach preisgekrönt ist auch Matti Geschonnecks vom ORF kofinanziertes Filmdrama „Die Wannseekonferenz“ (Freitag, 24. Jänner, 23.20 Uhr), die anhand von Adolf Eichmanns Besprechungsprotokollen das strategische Geheimtreffen von 15 NS-Spitzenfunktionären zur Entscheidung über die Umsetzung der systematischen Vernichtung von Millionen Jüdinnen und Juden am 20. Jänner 1942 in all seiner Unmenschlichkeit und Härte nachzeichnet. Hauptdarsteller Philipp Hochmair erhielt für seine Darstellung des SS-Obergruppenführers Reinhard Heydrich eine „ROMY“. Basierend auf den Erinnerungen des Holocaust-Überlebenden Adolf Burger schildert Stefan Ruzowitzkys ebenfalls mit Beteiligung des ORF entstandene Oscar-gekrönte Produktion „Die Fälscher“ (Freitag, 31. Jänner, 23.20 Uhr) vor dem historischen Hintergrund einer der größten Geldfälschungsaktionen der Geschichte – der Aktion Bernhard – ein KZ-Drama zwischen Überlebenstrieb und Überlebensschuld – mit u. a. Karl Markovics, August Diehl, Marie Bäumer und Dolores Chaplin.

„Universum History“, „kreuz und quer“, „Menschen & Mächte“ und „dokFilm“

Zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust holt die „Universum History“-Neuproduktion „Die vergessene Heldin“ von Annette Baumeister (Freitag, 24. Jänner, 22.35 Uhr) Emilie Schindler aus dem Schatten ihres Mannes Oskar Schindler und porträtiert eine Frau, die ohne großes Aufsehen und furchtlos um das Leben von Jüdinnen und Juden kämpfte.
Im Fokus von Andreas Grubers „kreuz und quer“-Dokumentation „Ihr Kampf – Irene Harand gegen Hitler“ (Dienstag, 28. Jänner, 22.35 Uhr) steht eine beeindruckende Frau, die unter großem persönlichen Einsatz versuchte, Österreich vor Adolf Hitler zu warnen und ihre Mitmenschen gegen die Nazi-Bedrohung zu mobilisieren. Danach spannt Eva Maria Kaiser in „kreuz und quer: Hitlers Jünger und Gottes Hirten“ (23.30 Uhr) einen Bogen vom Frühjahr 1938 bis in die Nachkriegszeit und zeigt anhand einzelner Schicksale die große Bandbreite, innerhalb der die Kirche auf den NS-Terror reagierte und den Weg in die Nachkriegszeit beschritt. Georg Ransmayrs „Menschen & Mächte“-Dokumentation „Die drei Gerechten“ (Mittwoch, 29. Jänner, 23.30 Uhr) erzählt davon, wie drei Wiener – Oswald Bouska, Julius Madritsch und Raimund Titsch -, die anfangs den Nationalsozialismus mitgetragen haben, zu entschlossenen Nazi-Gegnern wurden. In „Universum History: Die Frauen von Ravensbrück – Verfolgt und vergessen“ (Freitag, 31. Jänner, 22.35 Uhr) dokumentiert Aurélie Chaigneau die Geschichte des KZ Ravensbrück anhand der bewegenden Schicksale internierter Frauen. Abschließend zeigt „dokFilm“ (Sonntag, 2. Februar) zunächst unter dem Titel „Ein jüdisches Leben“ (23.05 Uhr) ein Porträt des 2019 im Alter von 106 Jahren verstorbenen Zeitzeugen und Holocaust-Überlebenden Marko Feingold, der darin über sein Schicksal in der wohl dunkelsten Epoche der Geschichte spricht. Danach gibt „Ein deutsches Leben“ (1.05 Uhr) Einblicke in die Seele einer betont unpolitischen Mitläuferin – der 2017, ebenfalls im Alter von 106 Jahren, verstorbenen ehemaligen Goebbels-Sekretärin Brunhilde Pomsel.

ORF-III-Programmtag zum Gedenken an die Opfer des Holocaust

Am Montag, dem 27. Jänner, ab 13.00 Uhr widmet ORF III dem Gedenken an die Opfer des Holocaust einen 13-teiligen Programmtag. Der Schwerpunkt startet mit dem Film „Vom Überleben in Auschwitz – Die letzten Zeuginnen“, in dem Frauen zu Wort kommen, die das Grauen des Konzentrationslagers überlebt haben, darunter die Schwestern Renate Lasker-Harpprecht und Anita Lasker-Wallfisch sowie Anne Franks Stiefschwester Eva Schloss.
Die Sendung „Die letzten Zeitzeugen – Rudolf Gelbard“ (13.45 Uhr) zeigt ein Interview mit einem Holocaust-Überlebenden des KZ Theresienstadt.
Anschließend ehrt die Dokumentation „Gerechte unter den Völkern – Ella Lingens“ (14.05 Uhr) die Courage und Menschlichkeit der österreichischen Medizinerin und Juristin, die während der Reichspogromnacht Juden versteckte und dafür ins KZ Auschwitz deportiert wurde, wo sie wiederum ihre privilegierte Stellung nutzte, um Mithäftlinge vor der Vernichtung zu bewahren.
Unter dem Titel „Die Porzellangassenbuben“ (14.55 Uhr) folgt ein Dialog zwischen Hollywood-Produzent Eric Pleskow und dem ehemaligen Chefredakteur der Jerusalem Post, Ari Rath. Die beiden reden über ihre Vertreibung 1938 und die schwierige Beziehung zur ehemaligen Heimat Wien.
Die Sendung „Die letzten Zeitzeugen – Interviews mit Überlebenden des Holocaust“ (16.00 Uhr) arbeitet danach weitere Interviews mit Holocaust-Überlebenden auf.
Eine zweite Ausgabe der Reihe „Gerechte unter den Völkern“ erzählt die Geschichte der österreichischen Schauspielerin „Dorothea Neff“ (16.55 Uhr), die ihrer von der Deportation bedrohten jüdischen Freundin Lilli Wolff Unterschlupf gewährte.
„Dianas Vermächtnis – Die Kinderretterin aus Tirol“ (17.40 Uhr) beschäftigt sich mit der Innsbruckerin Diana Budisavljević (geborene Obexer), die während des Zweiten Weltkriegs Tausende Kinder vor dem sicheren Tod in Konzentrationslagern in Kroatien bewahrte.
Beispiellose Rettungsaktionen während der NS-Zeit thematisiert die Dokumentation „Züge ins Leben – Kindertransporte im Zweiten Weltkrieg“ (18.30 Uhr), in der die Überlebenden Hans Menasse, Ilse Melamid, Ari Rath und Dora Schimanko die Geschichten ihrer Kindertransporte erzählen.
Im Hauptabend von ORF III rekonstruiert der Film „Ein Tag in Auschwitz“ (20.15 Uhr) einen typischen Tagesablauf im Konzentrationslager im Mai 1944 und verdeutlicht mit Interviews von Überlebenden und Fotos aus dem historischen „Auschwitz-Album“, das heute in der Gedenkstätte Yad Vashem aufbewahrt wird, die Alltäglichkeit des Massenmords.
Die anschließende Neuproduktion „Der Spion von Auschwitz – Der Mann, der sich ins Lager schmuggelte“ (21.10 Uhr) erzählt die bemerkenswerte Geschichte eines polnischen Offiziers, der ein Unterstützungs- und Informationsnetz aufbaute sowie den Widerstand im KZ organisierte.
Danach thematisiert der gleichnamige Film die Situation der „Ghettos im Holocaust“ (22.05 Uhr). Anders als in Konzentrationslagern gab es kein System, sondern entschieden die lokalen Behörden, wie die jüdische Bevölkerung in rund 1.200 Ghettos isoliert und ausgebeutet werden sollte.
Die Dokumentation „Auschwitz vor Gericht“ (23.00 Uhr) beleuchtet einen der wichtigsten und größten Prozesse der deutschen Rechtsgeschichte näher: 1963 mussten sich in Frankfurt 21 Angehörige der Waffen-SS, die zum Personal des Konzentrationslagers Auschwitz gehört hatten, in einem Verfahren für ihre Taten verantworten.
Nach dem Stück „Die Ermittlung“ (23.50 Uhr) von Peter Weiss befasst sich schließlich der gleichnamige Spielfilm mit der juristischen Aufarbeitung der Grausamkeiten des Holocausts. Im Zentrum stehen ein Richter, ein Verteidiger und ein Ankläger, die im Rahmen der Verhandlung auf Zeuginnen und Zeugen treffen, die von ihren Erlebnissen und Beobachtungen in Auschwitz berichten. Die Angeklagten werden im Prozess mit Beschreibungen der Zeugen konfrontiert und sollen Stellung beziehen. Mit Rainer Bock (Richter), Clemens Schick (Ankläger), Bernhard Schütz (Verteidiger), Karl Markovics (Häftlings-Zeuge), Nicolette Krebitz (Häftlingszeugin) u. v. a. Regie: RP Kahl.

3sat-Schwerpunkt: U. a. „Auf Wiedersehen Mama, auf Wiedersehen Papa“, „Die Kinder der Villa Emma“

Im Rahmen eines Programmschwerpunkts von 21. Jänner bis 1. Februar (Details unter https://pressetreff.3sat.de/programm/dossier/das-3sat-programm-zum-holocaust-gedenktag) erzählt u. a. Robert Gokls Dokumentation „Auf Wiedersehen Mama, auf Wiedersehen Papa“ (28. Jänner, 22.55 Uhr) die Geschichte der traumatischen Flucht von Kindertransport-Kindern und schildert die Probleme der Integration in der Fremde sowie die posttraumatischen Folgen bis heute. Im TV-Drama „Die Kinder der Villa Emma“ (29. Jänner, 22.35 Uhr) bricht Nina Proll gemeinsam mit August Zirner und Ludwig Trepte in Richtung Villa Emma auf und führt Kinder und Jugendliche im Jahr 1941 auf der gefährlichen Flucht vor dem Naziterror nach Palästina. Drehbuchautorin Agnes Pluch und Regisseur Nikolaus Leytner erzählen in dem auf einer wahren Begebenheit beruhenden historischen Fernsehfilm von der Entwurzelung junger Menschen und vom Verlassen und Finden von Heimat.

Holocaust-Gedenktag im ORF.at-Netzwerk und im ORF TELETEXT

Auch auf ORF.at und im ORF TELETEXT wird an die Opfer des Holocaust erinnert und über Gedenkveranstaltungen informiert. So bringt u. a. ORF Topos gemeinsam mit dem ORF Archiv einen redaktionellen Schwerpunkt: Eine Analyse zeigt, wie die internationale und nationale politische Lage die Gedenkveranstaltungen beeinflusst, zudem wird mittels Archiv-Interviews mit Auschwitz-Überlebenden eine emotionale Brücke in die Vergangenheit geschlagen. Die aktuellen Sendungen des TV-Programmschwerpunkts werden auf ORF ON live sowie nachträglich on demand abrufbar sein, sofern die entsprechenden Online-Lizenzrechte verfügbar sind. In einer eigens eingerichteten Videokollektion werden darüber hinaus weitere, bereits früher ausgestrahlte Dokumentationen bereitgestellt. Berührende und sehr persönliche Erinnerungen an den Holocaust sind außerdem im Video-Archiv „Österreichs Zeitzeug:innen“ zugänglich.

Ö1 im Zeichen des Holocaust-Gedenktags

„Ambiente“ (Sonntag, 19. Jänner, 10.05 Uhr) besucht das KZ-Museum Auschwitz-Birkenau. Ab 1940 bauten die Nationalsozialisten in der Stadt Oświęcim ein riesiges Konzentrationslager für den Massenmord an den europäischen Jüdinnen und Juden. Bei einem Rundgang im nunmehrigen Museum des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau wird daran erinnert, dass hier mindestens 1,1 Millionen Menschen grausam ermordet wurden. Heute wird die Gedenkstätte jährlich von mehr als 1,7 Millionen Menschen aus der ganzen Welt besucht, rund 60 Prozent von ihnen sind junge Menschen unter 26 Jahren. „Was siehst du? Die Nacht!“ von Ludwig Fels steht im „Ö1 Hörspiel“ (Samstag, 25. Jänner, 14.00 Uhr) auf dem Programm. Die kleine Mirka wird 1944 mit ihrem Vater vom Ghetto L̸ódź in einem Viehwaggon nach Auschwitz gebracht. Es ist ihre letzte Reise. Diese Geschichte über Deportation und den Holocaust wird aus der Perspektive eines Kindes erzählt. In einer subtilen Komposition aus märchenhaften Motiven, geisterhaften Stimmen und verschiedenen Geräuschen hält das Hörspiel die Erinnerung wach. In der Ö1-Produktion aus dem Jahr 2021 wirken Naïma von Bargen (Mirka), Markus Meyer (Mirkas Vater), Klaus Höring (Sprecher), Joshua Bader (Chor), Eike Onyambu (Chor), Ludwig Weißenberger (Chor) und Katrin Thurm (Tante) mit, für Regie, Musik und Bearbeitung zeichnet Stefan Weber verantwortlich. In den „Gedanken für den Tag“ reflektiert Journalistin und Autorin Anna Goldenberg, Enkelin von Holocaust-Überlebenden, über das Ende der Zeitzeugenschaft und die Verantwortung der dritten Generation – von Montag, 27. Jänner, bis Samstag, 1. Februar, jeweils um 6.57 Uhr.

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