Mehr als 200 Milliarden Euro geben Herr und Frau Österreicher jährlich für den privaten Konsum aus. Das sind im Durchschnitt etwa 27.000 Euro pro Person. Trotz der Tatsache, dass aufgrund der Teuerung heute viel stärker als in den Jahren davor auf den Preis geschaut wird, schafft es der Handel offenbar, uns zum Konsum zu motivieren. Wie gelingt es dem Handel also, Produkte erfolgreich zu verkaufen? Dieser Frage geht Lisa Gadenstätter in der neuen „Dok 1“-Ausgabe „Zum Kaufen verführt – Die Tricks der Händler“ am Mittwoch, dem 15. Jänner 2025, um 20.15 Uhr in ORF 1 und auf ORF ON auf den Grund. Was bedeutet Glück? Und was braucht man wirklich, um ein erfülltes Leben zu führen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der neuen „ansichtssache“-Reportage „Macht Kaufen glücklich?“, die zwei Männer begleitet, deren Lebensstile nicht unterschiedlicher sein könnten. Um 21.55 Uhr folgt die Dokumentation „‚Grüne‘ Marken – alles nur Schwindel?“.
„Dok 1“-Ausgabe „Zum Kaufen verführt – Die Tricks der Händler“ (20.15 Uhr)
„Dok 1“-Host Lisa Gadenstätter schaut sich an, wie uns Produkte verkauft werden und welche Mechanismen greifen müssen, damit unser Gehirn zum Beispiel ein neues Lebensmittel im Supermarkt in der immensen Warenfülle überhaupt erkennen kann. Darüber weiß Arndt Traindl, Experte für Neuromarketing, Bescheid. Mit ihm erörtert „Dok 1“ zum Beispiel, welche Produkte in einem Supermarkt wo eingeordnet werden, um den maximalen Verkauf zu erzielen.
Lisa Gadenstätter hat mit einer Eye-Tracking-Brille, die jede ihrer Augenbewegungen aufzeichnet und sichtbar macht, ein Lebensmittelgeschäft besucht. Hier erwarten die Zuseherinnen und Zuseher interessante Einblicke, warum man wann auf welches Produkt schaut. Einkaufs-Dramaturg Christian Mikunda erklärt, warum Einkaufen heute als Erlebnis funktionieren muss, und spricht weiters über den derzeit so wichtigen Wohlfühlfaktor der Kundinnen und Kunden. Welche Rolle spielen Einkaufszentren heutzutage noch? Geht es den Geschäften dort besser als dem restlichen stationären Handel in den Innenstädten und Einkaufsstraßen des Landes?
Mit Hilfe einer fiktiven „Dok 1“-Seife, die speziell für diese „Dok 1“-Folge in der Manufaktur von „Wiener Seife“ produziert wird, veranschaulicht die Sendung die einzelnen Schritte eines neuen Produkts – von der Testphase über die Marketingstrategie bis hin zum Verkauf im Geschäft – und erklärt, warum man im Handel zugreift und auf welche kreativen Weisen man immer wieder zum Kauf angeleitet wird.
„ansichtssache: Macht Kaufen glücklich?“ (21.05 Uhr)
Luxus ist alles – Verzicht ist mehr: Lebemann Roland trifft Asket Peter: Roland, Mitte 50, aus Hart bei Graz, und Peter, Ende 30, aus Klosterneuburg in Niederösterreich. Zwei Österreicher mitten im Leben, aus zwei Lebenswelten, die verschiedener nicht sein könnten: Der eine lebt für den Luxus, der andere für den Verzicht. Der eine entfaltet sich im Minimalistischen, der andere im Verschwenderischen. Der eine gibt aus, wo es nur geht, der andere reduziert, wo er nur kann. Die Reportage führt die beiden zusammen, lässt sie auf Tuchfühlung gehen, dokumentiert, wie sie die konträre Lebenswelt des jeweils anderen erleben. Roland taucht in die „Bubble“ von Peter und umgekehrt. Sie verhandeln ihre teils gegensätzlichen gesellschaftspolitischen Ansichten, Rollenbilder und Werte, sind aber immer bereit, sich gegenseitig zu verstehen. Es ist ein zwischenmenschliches Experiment mit überraschenden Wendungen und berührenden Einblicken.
Was bedeutet Glück? Und was braucht man wirklich, um ein erfülltes Leben zu führen? Roland und Peter haben ihre Antworten auf diese essenziellen Fragen gefunden. Und ihre Antworten könnten gegensätzlicher nicht sein. Roland hat es mit Käse zu Reichtum gebracht und lebt ein Leben voller Luxus. Pelz, Schmuck und teure Markenkleidung sind für ihn Ausdruck seines Erfolgs. Kaviar, Champagner, aber auch harte Arbeit prägen seinen Alltag. Peter hingegen steht für das genaue Gegenteil. Als Yogalehrer lebt er minimalistisch, isst vegan und sammelt bewusst keinen Besitz an. Seine Energie widmet er Achtsamkeit, Yoga und dem Einsatz für Menschen in Not. Besonders sein Engagement für Obdachlose zeigt, dass Peter nicht nur predigt, sondern auch handelt. Doch was empfindet Peter, wenn er in die Welt von Luxus und Dekadenz eintaucht? Zwischen Yogamatten und Kaviar treffen zwei Welten aufeinander, in der die großen Fragen des Lebens verhandelt werden.
„‚Grüne‘ Marken – alles nur Schwindel?“ (21.55 Uhr)
In unserer Konsumwelt gibt es, so scheint es, die Guten und die Bösen. Manche Marken haben sich perfekt dem Zeitgeist angepasst und geben sich als fixer Teil der Weltenrettung. Grün, sozial, empathisch – um dieses Versprechen herum sind Firmen wie Patagonia, Grüne Erde oder Weleda entstanden. Menschen, die hier kaufen, gehen davon aus, dadurch zum Teil der Lösung zu werden. Gestalter Paul Peraus hat sich das Gebaren dieser einschlägigen Firmen genauer angesehen. Bemerkenswert etwa, dass einige von ihnen sich zu einem radikalen Steuerschonungsmodell bekennen, während sie das Gemeinwohl in ihrer DNA zu tragen behaupten. Auch die Stiftung, in die Firmengründer Yvon Chouinard seine Marke Patagonia mit den tragenden Worten „Die Erde ist ab sofort unsere einzige Anteilseignerin“ überführt hat, sehen Kritiker am Ende als riesiges Steuervermeidungskonstrukt. Was also taugen die „grünen“ Marken wirklich? Sind ihre Anliegen aufrichtig, oder nur die Marketing-Antwort auf den Traum vom perfekten Produkt?
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