Im Zuge der aktuellen Regierungsverhandlungen appelliert die Bundesjugendvertretung (BJV) an die Verhandler*innen, die Anliegen der rund 3 Millionen Kinder und Jugendlichen im Land ausreichend zu berücksichtigen. „Wir haben bereits vor der Wahl allen Parteien unser Kinder- und Jugendprogramm übermittelt. Es zeigt die Themen auf, bei denen es derzeit den größten Handlungsbedarf gibt. Im Sinne der Generationengerechtigkeit sollten sich diese wichtigen Jugendanliegen auch im nächsten Regierungsprogramm widerspiegeln“, betont BJV-Vorsitzender Julian Christian.
Für eine sichere Zukunft braucht es insbesondere eine verbesserte Gesundheitsversorgung, Maßnahmen, die das Leben wieder leistbar machen und einen starken Klimaschutz, so BJV-Vorsitzende Sabrina Prochaska: „Um das Vertrauen junger Menschen in die Politik wieder zu heben, müssen ihre Anliegen ernst genommen werden. Jugendanliegen dürfen nicht ausgeklammert werden, sondern müssen Priorität haben.“
Jugend in allen Ressorts berücksichtigen
Die BJV hebt hervor, wie wichtig es ist, Jugend als Querschnittsthema zu behandeln. „Die Jugendstrategie ist ein wichtiger Hebel, um die Jugendperspektive in alle Ressorts einzubringen. Wir erwarten uns daher, dass die Weiterführung und Stärkung der Jugendstrategie unter Einbindung der BJV ein Eckpfeiler in der Jugendpolitik sein wird“, erklärt Rihab Toumi aus dem BJV-Vorsitzteam.
Wichtig sei für junge Menschen jetzt vor allem, dass sie zuversichtlich in die Zukunft blicken können und dass die Politik auch über die nächste Regierungsperiode hinaus denkt. „Gerade wenn es um Gesundheit, Klima und ein abgesichertes Aufwachsen geht, braucht es langfristige, strukturelle Maßnahmen im Sinne der jungen Generation“, sagt Toumi.
Unsicherheit prägt junge Generation
Unsicherheit und Ängste haben sich in den letzten Jahren unter Kindern und Jugendlichen verstärkt, zeigt die BJV auf: „Viele junge Menschen machen sich auch über die Auswirkungen der Kriege Sorgen und fühlen sich mit ihren Ängsten alleingelassen. Aufgrund der aktuellen Krisen ist weiterhin verstärkte Unterstützung für die psychischen Belastungen von Kindern und Jugendlichen erforderlich. Es geht dabei um langfristige Hilfsangebote, die nicht von der Geldbörse abhängen. Ein Ausbau von Psychotherapie als Kassenleistung ist daher ein dringend notwendiger Schritt für die nächste Regierung“, unterstreicht Sabir Ansari.
Auch die Teuerung belastet Kinder und Jugendliche überdurchschnittlich: „Die Armutsrate unter Kindern und Jugendlichen ist weiter im Steigen. Junge Menschen sind von den gestiegenen Wohn- und Energiekosten besonders stark betroffen. Auch hier braucht es langfristige Lösungen. Das Leben muss wieder leistbar sein“, so Rihab Toumi.
Zukunftsperspektiven wiederherstellen
Dringenden Handlungsbedarf sieht die BJV bei der Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention, die Österreich vor über 30 Jahren ratifiziert hat. Dabei gehe es auch darum, das Recht auf gesundes Aufwachsen abzusichern. Zahlreiche Studien und Umfragen belegen, dass sich junge Menschen einen klaren Fahrplan in der Klimapolitik erwarten. „Ein neues Klimaschutzgesetz und die Einbeziehung junger Menschen sind dabei wichtige Schritte. Das haben auch die Teilnehmer*innen unseres Klimajugendrats aufgezeigt. Denn junge Menschen sind von den Auswirkungen der jetzigen Klimapolitik am längsten betroffen“, betont Sabrina Prochaska.
Während der letzten Regierungsperiode waren viele Akutmaßnahmen notwendig. Jetzt geht es darum, Kindern und Jugendlichen langfristige Perspektiven und eine sichere Zukunft zu bieten. „Junge Menschen erwarten sich von der nächsten Regierung konkrete Schritte, um ihre Lebenslage zu verbessern, und dass ihre Stimme einbezogen wird. Nur so kann Generationengerechtigkeit umgesetzt werden“, erklärt Julian Christian abschließend.
Weitere Infos und Download des Kinder- und Jugendprogramms auf www.bjv.at.
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