Bundesheer 2024: Aufwärtstrend wurde fortgesetzt

„Die nunmehr seit drei Jahren laufende Personaloffensive hat in vielen Bereichen positive Effekte hervorgebracht. Mit der Anschaffung von modernem Gerät wird das Bundesheer auch als Arbeitgeber wieder attraktiver. Natürlich haben wir noch viel Arbeit vor uns und Bereiche, in denen es oft sehr schwierig ist. Gerade deshalb ist es mir wichtig, für unsere Bediensteten möglichst optimale Rahmenbedingungen zu schaffen. Beginnend bei der Kaserneninfrastruktur, über die persönliche Ausrüstung bis hin zu einer modernen Bewaffnung. Da sind wir auf einem guten Weg“, so Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.
Personal: 800 junge Menschen begannen ihre Ausbildung zum Kadersoldaten, davon über 500 mit dem Ziel, Berufsunteroffizier zu werden. Das entspricht einer Verdoppelung zu den Vorjahren. Mit der Aufnahme von über 600 Zivilbediensteten konnte gegenüber den Vorjahren eine Steigerung von über 30 Prozent erreicht werden. 250 Frauen nutzten im Jahr 2024 den freiwilligen Grundwehrdienst; von diesen befinden sich noch immer 150 im Dienststand.

Inlandseinsätze: Im Rahmen des sicherheitspolizeilichen Einsatzes/Migration wurden durchschnittlich 604 Soldaten eingesetzt, die in Summe 203.548 Personentage leisteten. Bei der Bewachung kritischer Infrastruktur in Wien wurden durchschnittlich 138 Soldaten eingesetzt – 46.506 Personentage. In der Summe leistete das Bundesheer circa 250.000 Personentage, griff etwa 3.200 hilfesuchende Fremde und an die 30 Schlepper auf.
Hervorzuheben ist die Verlängerung der Bewachung kritischer Infrastruktur in Wien, mit aktuell etwa 120 Personen, bis vorerst Ende Jänner 2025.
Darüber hinaus wurden circa 26.000 Personentage im Assistenzeinsatz/Katastrophenhilfe geleistet; schwergewichtsmäßig bei der Hochwasserkatastrophe in Niederösterreich.

Auslandseinsätze: Aktuell befinden sich knapp 640 Soldatinnen und Soldaten in 17 Missionen im Auslandseinsatz; davon 30 Frauen. Die stärksten Kontingente befinden sich im Kosovo bei KFOR 186, in Bosnien und Herzegowina bei EUFOR 242 sowie im Libanon bei UNIFIL 170.
Zusätzlich wurden an die 500 Soldatinnen und Soldaten für den Einsatz im Rahmen der EU- Battle-Group 2025 ausgebildet und vorbereitet sowie etwa 100 als Verstärkungskräfte für einen Einsatz am Balkan bereitgehalten.
Eine Besonderheit war die Entsendung von Krisenunterstützungsteams in den Nahen Osten, vorwiegend von Angehörigen des Jagdkommandos, zur Unterstützung des Außenministeriums/Botschaften Österreichs vor Ort.

Luftstreitkräfte: Über 14.800 Flugstunden wurden durch die Luftstreitkräfte geflogen. Die Luftraumsicherungsoperation für das Weltwirtschaftsforum in Davos und die AIRPOWER24 waren die Höhepunkte der fliegerischen Einsätze. Bei den Assistenzeinsätzen sind die Waldbrandbekämpfung in Hinterwildalpen mit 95 Flugstunden und die Unterstützung bei der Hochwasserkatastrophe in Niederösterreich mit 155 Flugstunden erwähnenswert. Im Rahmen der Modernisierung der Hubschrauberflotte ist zwischenzeitlich der sechste (von 36) AW169 „Lion“ in Österreich gelandet. Die Umschulung der Einsatzpiloten der „Allouette“ III auf die Luftfahrzeugtype AW169 läuft plangemäß.

Beschaffungen: Die wesentlichen Großvorhaben 2024 waren die Einleitung zur Erweiterung der Fahrzeugflotte (172 LKW und Bergefahrzeuge) im Auftragsvolumen von 190 Millionen Euro sowie die weitere Modernisierung diverser Simulations- und Führungsunterstützungssysteme im Gesamtausmaß von knapp 300 Millionen Euro.
Infrastruktur: Im abgelaufenen Kalenderjahr 2024 sind etwa 342 Millionen Euro in Infrastrukturinvestitionen, Instandhaltung, Mieten und Betrieb geflossen. Dabei wurden rund 700 Großprojekte sowie zahlreiche Kleinbauvorhaben und Einzelprojekte realisiert. Etwa die Hälfte der Projekte stehen in einem direkten Zusammenhang mit der „Mission Vorwärts“. Der zweite Teil betrifft beispielsweise dringende Instandsetzungsmaßnahmen, Generalsanierungen, behördliche Auflagen und technische Erfordernisse. Weitere Budgets wurden für Autarkie sowie für die Barrierefreiheit verwendet.
Entminungsdienst: Bei 962 Einsätzen barg und entschärfte der Entminungsdienst etwa 40 Tonnen Kriegsmaterial. Davon etwa 100 Kilogramm im Rahmen von sieben Taucheinsätzen aus Österreichs Seen.

Cyber Defence: Ein maßgeblicher Technologiefortschritt war die Modernisierung der Kommunikation durch Einführung des „Tactical Communication Network“ (TCN) bis auf Kompanieebene sowie die weitere Vernetzung von Sensoren und Waffensystemen zur Sicherstellung eines domänenübergreifenden Einsatzes. Die fortschreitende Digitalisierung erhöht die Angriffsfläche, daher muss auch der Schutz und die Resilienz begleitend verbessert werden. Das wird einerseits durch die Verwendung modernster Sicherheitskomponenten und andererseits durch qualifiziertes militärisches und ziviles Fachpersonal, das seine Fähigkeiten ständig weiterentwickelt, garantiert. Die Teilnahme an verschiedenen Cyberübungen, wie der „Locked Shields 24“, der größten Cyberübung der Welt sowie internationale Kooperationen, wie mit der „National Guard Vermont“ (USA) oder im DACH-Verbund (Deutschland, Österreich, Schweiz), erhöhen die Kompetenz der Cyberexperten.

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