Österreichs Mitgliedschaft in der Europäischen Union jährt sich am 1. Jänner 2025 zum 30. Mal: „Die Bilanz ist eindeutig: Die EU-Mitgliedschaft hat für Österreich einen enormen Turbo für Wachstum, Beschäftigung und allgemeinen Wohlstand gezündet. Heute ist die EU für Österreich Heimat und Heimmarkt. 70 Prozent des Außenhandels entfallen auf EU-Länder“, betont Mariana Kühnel, stellvertretende Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
Seit dem EU-Beitritt 1995
- ist die heimische Wirtschaft im Schnitt um 0,7 Prozent pro Jahr stärker gewachsen als es ohne EU-Mitgliedschaft der Fall gewesen wäre,
- konnte Österreich seine Exporte in die anderen EU-Mitgliedstaaten auf 137 Mrd. Euro vervierfachen,
- ist der Standort Österreich für ausländische Direktinvestitionen deutlich attraktiver geworden. Das hat internationale Betriebe, hochwertige Arbeitsplätze und neue Chancen für KMU eröffnet.
Der Blick zurück zeigt: Viele der Sorgen und Befürchtungen vor dem EU-Beitritt haben sich als völlig unbegründet oder als reine Mythen erwiesen. Diese Erfahrung sollte daran erinnern, auch in aktuellen Diskussionen – etwa über Freihandelsabkommen – Ängsten mit Fakten zu begegnen. „Für Österreich ist die EU-Mitgliedschaft alternativlos. Wer etwas anderes behauptet, spielt leichtfertig mit dem Feuer“, so Kühnel, die den künftigen Handlungsbedarf skizziert: „Klar ist aber auch, dass sich die EU weiterentwickeln muss. Der internationale Wettbewerb wird immer härter, gleichzeitig steigt die Unsicherheit durch drohende Handelskonflikte massiv. Wir müssen endlich vom Reden ins Tun kommen.“
Wettbewerbsfähigkeit stärken: Bürokratieabbau, leistbare und sichere Energieversorgung, Fokus auf Forschungs- und Innovationsstandort Europa richten
Der Übergang auf die polnische Ratspräsidentschaft muss daher als „Trampolin für die Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit“ genutzt werden. Immerhin zählt Polen zu den wachstumsstärksten Volkswirtschaften der EU. „Die im Vorfeld der polnischen Übernahme des EU-Ratsvorsitzes getätigten Ankündigungen gehen in die richtige Richtung. Jetzt heißt es, diese Ankündigungen in die Tat umzusetzen“, fordert Kühnel.
Für Österreichs Wirtschaft bedeutet das vor allem den massiven Abbau bürokratischer Belastungen für Unternehmen, die besonders für die rund 25,8 Millionen europäischen KMU ein viel zu schwerer Rucksack sind. Weitere „essenzielle Puzzlesteine für ein wettbewerbsfähiges Europa“ sind eine leistbare und sichere Energieversorgung, eine aktive EU-Handelspolitik mit gut gemachten und beidseitig vorteilhaften Handelsabkommen sowie die Stärkung des Forschungs- und Innovationsstandorts. Kühnel: „Mit den Vorarbeiten für den ‚Mehrjährigen Finanzrahmen‘ ab 2028 ist es entscheidend, bereits jetzt die Weichen richtig zu stellen und die Prioritäten so zu setzen, dass die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Europäischen Wirtschaftsstandortes im Fokus steht.“
Passend zum 30-jährigen Jubiläum der österreichischen EU-Mitgliedschaft, und vor allem weil immer mehr Entscheidungen – auch für kleine und mittlere Unternehmen – nicht in Österreich, sondern in Brüssel getroffen werden, verstärkt die WKÖ ihre Präsenz vor Ort mit einem Haus der österreichischen Wirtschaft. Die gemeinsame Präsenz der WKÖ und ihrer Partner soll für eine starke Stimme der österreichischen Wirtschaft in Brüssel sorgen. (PWK491/ST)
Weitere Information:
In der Agenda EU 2024+ hat die WKÖ konkrete Vorschläge für eine resiliente EU in einer sich verändernden Welt mit fünf prioritären Handlungsfeldern entwickelt: www.wko.at/oe/news/agenda-eu
Die Wirtschaftsbilanz – 30 Jahre EU-Mitgliedschaft: www.wko.at/oe/news/wkoe-factsheet-30-jahre-eu-mitgliedschaft.pdf
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