Um die Weihnachtszeit, wenn die Tage am kürzesten sind, ist es besonders wichtig, ausreichend Energie zur Verfügung zu haben. Eine Technologie, die dabei in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen wird und von Wien Energie genutzt wird, ist die oberflächennahe Geothermie, bei der Erdsonden zum Einsatz kommen. Ende Dezember sind die Sondenfelder noch zu etwa 70 bis 80 Prozent geladen.
Während die meisten Erneuerbaren-Technologien ihren Erzeugungshöhepunkt im Sommerhalbjahr erreichen, wird im Winter deutlich mehr Energie verbraucht. Der sogenannte saisonale Übertrag, also der Energietransfer vom Sommer in den Winter, ist deswegen eine der großen Herausforderungen der Energiewende.
Unter der Erde herrschen ab einer Tiefe von 15 Metern ganzjährig stabile Temperaturen. In 150 Metern Tiefe hat es etwa 13 Grad. Erdsonden sind im Prinzip „Schlauch-Schlaufen“, die in Bohrlöchern stecken. Eine Sondenflüssigkeit (Sole) wird dadurch gepumpt und nimmt dabei die Wärme des umgebenden Erdreichs auf. An der Oberfläche kann die Wärme dann genutzt werden, etwa als Ausgangstemperatur für eine Wärmepumpe.
Ein Jahr Ladezyklus
Dem Boden kann aber nicht immer nur Wärmeenergie entzogen werden. Insbesondere bei größeren Sondenfeldern ist es wichtig, auf eine nachhaltige Bewirtschaftung zu achten. Denn wird dem Erdreich monatelang Wärme entzogen, kühlt dieses aus – im Frühling werden die Sondenfelder sozusagen leer, wodurch die Effizienz der Wärmeerzeugung abnimmt. Über die warmen Monate werden die Sondenfelder dann regeneriert, indem überschüssige Wärme, etwa aus Sonnenenergie, in den Boden eingespeichert wird. Dieser Vorgang kann auch dazu genutzt werden, Gebäude sanft zu kühlen, indem etwa über den Wasserkreislauf einer Fußbodenheizung Wärme abgeführt wird.
Diese Technologie kann insbesondere in Neubauregionen angewendet werden, etwa in Stadtentwicklungsgebieten wie dem Village im Dritten der ARE Austrian Real Estate. Wien Energie und ARE setzen dort ein Energiekonzept um, bei dem bis zu 80 Prozent der Heizenergie aus lokalen erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird. Mit 500 Erdsonden, die eine Tiefe von 150 Metern erreichen, wird dort das größte Erdsondenfeld Österreichs errichtet. Die erste Wärme-/Kältezentrale wurde im Herbst in Betrieb genommen, bis 2027 ist die Fertigstellung des gesamtenQuartiers mit etwa 2.000 Wohnungen sowie Gewerbeflächen geplant.
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