Schutz vor Delogierung: Sozialarbeiter*innen sicherten 835 Wohnungen

In Notlagen ist jede Hilfe Gold wert. Gerade dann, wenn Menschen gefährdet sind, ihre Wohnung zu verlieren. Wiener Wohnen hat für solche Fälle seit 2017 ein Team aus Sozialarbeiter*innen in Leben gerufen, das sogenannte Case Management. Sie fungieren als Wegweiser und Berater für die vielfältigen Sozialleistungen der Stadt Wien und unterstützen Gemeindebaumieter*innen, die Probleme mit der Bezahlung ihrer monatlichen Miete haben. Das Team besteht mittlerweile aus insgesamt 24 engagierten Sozialarbeiter*innen für die aufsuchende Sozialarbeit bei den betroffenen Mieter*innen zu Hause, die Sozialberatung und die Funktion als Beratungsstelle des Wohnschirms im Service Center von Wiener Wohnen.

Durch die intensive und einfühlsame Beratungsleistung konnten bis Ende November 2024 in 835 Fällen die Wohnung mit Hilfe der aufsuchenden Delogierungsprävention gesichert werden.

Leistbares und sicheres Wohnen hat einen ganz besonderen Stellenwert für die Lebensqualität in unserer Stadt. Dazu gehört auch, aufeinander zu schauen und Hilfe anzubieten, wenn sie gebraucht wird. Wiener Wohnen nimmt hier auf besondere Weise diese soziale Verantwortung wahr. Indem nämlich ein eigenes Team von Sozialarbeiter*innen für Gemeindebau-Bewohner*innen unterstützend zur Seite steht. Das ist in dieser Form einzigartig und zeigt, dass in Wien niemand zurückgelassen wird“, betont Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.

Hohe Erfolgsquote – in 75 Prozent der Fälle kann geholfen werden

Die Sozialarbeiter*innen des Case Managements suchen akut vom Wohnungsverlust betroffene Mieter*innen auf und vermitteln aktiv die Unterstützungsangebote der Stadt Wien, wie beispielsweise die Wohnbeihilfe oder auch vereinfachte Ratenzahlungen für Mietzinsrückstände. „Gemeinsam mit den Betroffenen prüfen wir, ob es Möglichkeiten gibt, noch nicht beanspruchte Unterstützungen oder Beihilfen zu erhalten oder wir erklären den Betroffenen schwer verständliche Gerichtsschreiben oder begleiten sie auf Amtswegen“, sagt Bernhard Rubik, Abteilungsleiter des Case Managements. In 75 Prozent der Fälle konnte das Team so erfolgreich helfen, den drohenden Wohnungsverlust abzuwenden.

Zusammenarbeit mit Sozialarbeiter*innen erhöht die Chancen auf Wohnungssicherung

Die Sozialarbeiter*innen wissen durch die jahrelange Beratungserfahrung, dass finanzielle Schwierigkeiten und Mietzinsrückstände vor keiner sozialen Gruppe halt machen: „Sie können Familien mit Kindern, Menschen, die unverschuldet ihren Job verloren haben, ebenso treffen, wie Akademiker*innen in unerwarteten Lebenskrisen. Uns ist es wichtig, dass Mieter*innen wissen, dass Wiener Wohnen mit Aufklärung und Hausbesuchen oder Beratungsgesprächen auch wirklich Abhilfe bei Mietzinsrückständen schaffen kann und will“, so Rubik, „denn je früher die Probleme erkannt werden und Beratungen angenommen werden, desto besser kann der Wohnraum gesichert werden.“

Zentrale Voraussetzung ist die Mitwirkung der Betroffenen an der Lösung des Problems und nicht abzuwarten, wenn sich finanzielle Engpässe abzeichnen, sondern sofort Kontakt mit der Hausverwaltung aufzunehmen.

Von 1.113 Rückstands- und Psychosozialfällen, die durch das Team der Case Manager*innen bis Ende November 2024 abgeschlossen werden konnten, konnten 835 Wohnungen (rund 75 Prozent) gesichert werden.

Um diese Erfolgsquote zu erreichen, wurden bis Ende November 2024 insgesamt 10.100 Telefonate geführt, 8.300 E-Mails,1.600 SMS und 600 Briefe versendet sowie 3700 persönliche Beratungen durch Hausbesuche oder Beratungen im Service Center von Wiener Wohnen durchgeführt.

Wohnschirmberatung und Kooperation für nachhaltige Wohnungssicherung

Ein funktionierendes System der Wohnungssicherung mit nachhaltigen Lösungen erfordert eine enge und koordinierte Zusammenarbeit aller unterstützenden Institutionen der Stadt Wien. Wiener Wohnen kooperiert daher intensiv mit der Wiener Wohnungssicherungsstelle der MA 40 und den Familienzentren der Kinder- und Jugendhilfe der MA 11, um Betroffene bestmöglich zu unterstützen.

Seit September 2023 fungiert das Case Management zusätzlich als anerkannte Beratungsstelle für „Wohnschirm-Anträge“ im Gemeindebau. Ziel dieser Unterstützungsleistung ist es, Mieter*innen, die von Wohnungsverlust bedroht sind, finanzielle Unterstützung zur Förderung einer langfristigen Wohnungssicherung zu gewähren.

Beratung und Kontakt für alle Mieter*innen
Die Beratung wird von den Sozialarbeiter*innen des Case Managements täglich während der regulären Öffnungszeiten des Service-Zentrums von Wiener Wohnen (09.00 – 17.00 Uhr) angeboten. Nach vorheriger telefonischer Terminvereinbarung können Betroffene unkompliziert und direkt Unterstützung erhalten. Wiener Wohnen informiert Mieter*innen außerdem regelmäßig und niederschwellig über das Thema Hilfe bei Zahlungsschwierigkeiten zum Beispiel im Mieter*innenmagazin „Mein zu Hause im Gemeindebau“.

Kontakt

https://www.wienerwohnen.at/hilfe
Wiener Wohnen Service-Nummer: 05 75 75 75