Ohne Bürokratieabbau keine Energiewende!

Die Energiewende ist nicht nur ein großes Ziel, sie ist eine Notwendigkeit – für die Umwelt, für unsere Wirtschaft und für die Menschen in Kärnten. Doch während die Herausforderungen wachsen, sehen sich Unternehmen und Investoren oft mit bürokratischen Hürden konfrontiert, die den Fortschritt bremsen. „Die Energiewende kann nur gelingen, wenn wir alle Technologien nutzen und bürokratische Blockaden beseitigen. Für die Wirtschaft ist es Gift, wenn wir kontinuierlich über Verbote diskutieren. Wir brauchen mehr Ermöglicher und weniger Verhinderer“, so WK-Präsident Jürgen Mandl.

Weniger Bürokratie für mehr Tempo

Um Investitionen in Windkraft, Photovoltaik und Speichertechnologien zu ermöglichen, sind

beschleunigte Genehmigungsverfahren für Energieinfrastrukturen unerlässlich. Mandl: „Technologieoffenheit und ein ausgewogener Energiemix sind der Schlüssel, um Kärnten als Wirtschafts- und Lebensstandort zukunftsfit zu machen. Bürokratische Schikanen und ideologische Verbote können wir uns nicht leisten.“ Neue Modelle wie Erneuerbare Energiegemeinschaften (EEG) sind ein wichtiger Schritt zu einer kostengünstigen regionalen Stromversorgung. Sie ermöglichen Unternehmen und Haushalten mehr Unabhängigkeit von den globalen Energiemärkten. Für ihren nachhaltigen Erfolg braucht es aber klare rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen. Dem Land hat die Wirtschaftskammer nun einen ganzen Katalog an konkreten und detaillierten beschriebenen Maßnahmen zum Bürokratieabbau vorgelegt. Mandl: „Ich erwarte, dass das in den nächsten zwölf Monaten abgebaut wird!“

Kein Platz für „parteipolitische Spielchen“

Ein großes Ärgernis sind die steigenden Netzkosten, die vor allem Regionen wie Kärnten belasten. „Es ist doch nicht gerecht, dass Kärnten als großer Stromproduzent mehr zahlt als andere Bundesländer. Das muss sich ändern“, fordert Mandl. Ein österreichweit einheitlicher Netztarif sei dringend notwendig, um den Wettbewerbsnachteil der Kärntner Unternehmen auszugleichen. „Die Wirtschaft und die Menschen brauchen Leistbarkeit, Planbarkeit und Machbarkeit, um in die Zukunft investieren zu können“, so Mandl. „Parteipolitischen Spielchen“ wie die Anti-Windkraft-Volksbefragung erteilte Mandl eine klare Absage: „Wir sollten uns dringend auf die Wettbewerbsfähigkeit konzentrieren und darauf, wie wir unseren Wirtschafts- und Lebensstandort für die kommenden Generationen sicherstellen. Es geht einfach nicht, dass die Kärntner Behörden zehn Jahre für die Genehmigung eines Kleinstwasserkraftwerks brauchen.“

Kärnten braucht regionalen Energiemix mit Windkraft

Denn fast 600 Millionen Euro fließen jährlich für fossile Energieträger ins Ausland ab. Dieses Geld könnte durch eine regionale und klimafreundliche Energieerzeugung in Kärnten gehalten werden. Ein Mix aus Wasserkraft, Photovoltaik, Biomasse und Windkraft bildet die Basis für Kärntens Energiezukunft, skizzierte Christoph Aste, Obmann des Forums Naturschutz und Wirtschaft Kärnten. Besonders die Windkraft spielt eine entscheidende Rolle, um den steigenden Energiebedarf – vor allem im Winter – zu decken. Geplant sind 80 bis 100 Windkraftanlagen, die bis zu 250.000 Haushalte versorgen und jährlich 6,8 Millionen Kilogramm CO₂ einsparen könnten. Die Standorte für die Anlagen sind sorgfältig unter Berücksichtigung ökologischer und infrastruktureller Faktoren ausgewählt und nur auf 0,26 Prozent der Landesfläche vorgesehen. Aste: „Ziel ist eine ganzjährige regionale Energieversorgung, die Kärnten wettbewerbsfähig und unabhängig von fossilen Importen macht.“

„Ökonomischer Selbstmord“

Anhand der anschaulichen Grafiken auf einem europaweiten Elektrizitätsportal erklärte Aste die Problemlage: Österreich habe sich entschlossen, keinen Atom- oder Kohlestrom zu produzieren. „Aber den Strom, den wir hierzulande verboten haben, kaufen wir munter jeden Tag von anderswo zu. Die Wertschöpfung findet dann allerdings auch dort statt. Das ist ökologischer Unfug und ökonomischer Selbstmord!“ Die öffentlich viel beklatschte Energiewende droht am behäbigen Behördenvollzug zu scheitern. Aste berichtete vom Windpark Bärofen, der auf Kärntner Seite 2011 eingereicht worden sei und nach wie vor im Bürokratiedschungel festhänge: „50 Meter weiter, in der Steiermark, ist der dortige Windpark schon lang in Betrieb, und weder sind dort die Vögel zuhauf geschreddert worden noch ist die Welt sonstwie untergegangen.“

Fast die Hälfte der Energie wird importiert

Kärnten ist nach wie vor stark von Energie aus dem Ausland abhängig. Von den im Jahr 2023 benötigten 26.617 Gigawattstunden (GWh) konnten nur 16.082 GWh selbst erzeugt werden, hauptsächlich durch biogene Energien und Wasserkraft. Die restlichen 10.535 GWh wurden vor allem in Form von Öl und Gas importiert und großteils für Verkehr und Wärmeerzeugung benötigt. „Im Vergleich zum Jahr 2022 sind die Importe deutlich zurückgegangen. Der Anteil der erneuerbaren Energie ist also gestiegen – aber nur, weil insgesamt weniger Energie benötigt wurde“, sagte Herwig Draxler, Leiter der Wirtschaftspolitik in der Wirtschaftskammer Kärnten. Der Rückgang des Energieverbrauchs ist daher vor allem auf die schlechte Wirtschaftslage zurückzuführen. Im Jahr 2022 lagen die Energieimporte fast gleichauf mit der heimischen Produktion. „Die Energieerzeugung aus Windkraft und Photovoltaik betrug im Vorjahr gerade einmal 479 GWh oder knapp 2 Prozent. Um die Energiewende zu schaffen und unabhängig von ausländischen fossilen Energieträgern zu werden, muss dieser Anteil deutlich steigen. Und das wird mit einem Verbot einzelner Technologien wohl nicht gelingen“, so Draxler abschließend.

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