- Smart Home Produkte landen regelmäßig unterm Weihnachtsbaum
- Kriminelle nutzen Smart Home Anwendungen zur Einbruchsplanung und -durchführung
- VSÖ warnt vor Verknüpfung von Sicherheitsanlagen mit dem Smart Home
Die Weihnachtszeit steht vor der Tür, und viele Österreicher*innen suchen nach dem perfekten Geschenk für ihre Liebsten. Gefragt sind auch Geschenke aus dem Bereich der Technik, insbesondere aus dem Smart Home-Segment. Fast 20% der Österreicher*innen geben an, dass elektronische Gadgets, inkl. Smart Home, zu ihren beliebtesten Geschenken zählen.[i] Intelligente Lautsprecher, Sprachassistenten, sowie Sicherheitskameras, Schlösser und Türklingeln erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. In den vergangenen Jahren verzeichnete Österreich einen deutlichen Anstieg an Smart Home-Anwendungen in privaten Haushalten. Laut aktuellen Statistiken nutzen immer mehr Österreicher*innen smarte Technologien, um ihren Alltag zu erleichtern[ii]. Produkte aus diesem Segment landen damit auch immer wieder unter dem Weihnachtsbaum.
Vorsicht bei der Nutzung und Vernetzung mit Sicherheitsgeräten
Doch die Smart Home-Anwendungen können mehr als nur Komfort bieten, sie können auch eine potenzielle Gefahr für die Sicherheit darstellen. Robert Grabovszki, Generalsekretär des Verbandes der Sicherheitsunternehmen Österreich (VSÖ), warnt eindringlich davor, in Eigenregie Sicherheitsanwendungen in Smart Home-Systeme zu integrieren. Besonders die Verknüpfung von Smart Home-Anwendungen mit Alarmanlagen könne schwerwiegende Sicherheitsrisiken mit sich bringen. Oft ist Anwender*innen das Risiko nicht bewusst, weil sie nicht daran denken, dass z.B. Überwachungskameras, Zeiteinstellungen für Heizungen oder Raum- und Zeitpläne von Staubsaugrobotern gute Schlüsse zulassen, wie Häuser und Wohnungen angelegt sind und wann jemand zuhause ist. Einbrecher können diese Technologien nutzen, um den perfekten Einstieg und Zeitpunkt für einen Einbruch herauszufinden. Auch die Orientierung in den fremden Wohnräumen kann so bereits im Vorhinein geplant werden. Elektronische Zugangsschlösser können gehackt und manipuliert werden. Wird auch noch die Alarmanlage in Eigenregie ins Netz gehängt, kann diese von den Kriminellen bequem vorab deaktiviert werden.
„Einbrecher haben ein leichtes Spiel, wenn die Smart Home-Anwendung mit der Alarmanlage verknüpft wird. Immer wenn ein Gerät vernetzt ist und über eine Funkverbindung wie WLAN mit den Steuergeräten kommuniziert, entsteht eine Angriffsfläche für Hacker“, erklärt Grabovszki.
Sicherheitsmaßnahmen: Trennung von Anwendungen und Nutzung kabelgebundener Systeme
Der VSÖ empfiehlt, die eigene Smart Home-Anwendung nicht mit dem Sicherheitssystem zu verbinden und Alarmanlagen und andere Sicherheitsanwendungen von Fachleuten planen und montieren zu lassen. Auch wenn die Versuchung groß ist, zu Weihnachten eine günstige Alarmanlage zum Selbsteinbau zu verschenken, sollten Anwender*innen vorsichtig bleiben und sich fachgerecht beraten lassen. Generell sollen zwei getrennte Anwendungen verwendet werden, um die Sicherheit zu erhöhen. Zudem raten Expert*innen dazu, bei der Einrichtung von Smart Home-Sicherheitsanwendungen auf ein kabelgebundenes System zu setzen. Ein solches System ist nicht nur weniger anfällig für Störungen, sondern auch deutlich sicherer. Verlässliche und ausfallssichere Anlagen bieten Fachbetriebe, die diese auch fachgerecht anbringen können. Teilweise gibt es für den Einbau auch Förderungen, über die sich Konsument*innen in den Fachbetrieben beraten lassen können. Eine Übersicht über qualitätsvolle, VSÖ-anerkannte Fachfirmen und VSÖ-Zertifizierte Produkte findet sich unter www.vsoe.at.
Die Smart Home-Technologie kann unseren Alltag bereichern, doch sollten Verbraucher*innen besonders bei Sicherheitsanwendungen äußerst vorsichtig sein. Eine gut durchdachte Trennung von smarten Geräten und Sicherheitslösungen trägt dazu bei, das Zuhause vor unbefugtem Zugriff zu schützen.
Über den VSÖ
Der VSÖ ist ein 1975 gegründeter unabhängiger Verband von Unternehmen und Institutionen, die sich mit Sicherheit in allen Formen beschäftigen. Der VSÖ verfolgt das Ziel, die Qualität von Sicherheitsprodukten und Sicherheitsdienstleistungen in Österreich weiter zu erhöhen. Dies geschieht durch die Schaffung von Richtlinien für qualitativ hochwertige Sicherheit, die Zulassung von Produkten und Dienstleistungen, die diesen Richtlinien entsprechen sowie durch die Prüfung der korrekten Einhaltung von nationalen und internationalen Normen, Bestimmungen und Qualitätsstandards in Österreich. Mit seiner Expertise trägt der VSÖ somit zur Verbesserung der allgemeinen Sicherheit von Mitgliedsbetrieben, Kund*innen und der Gesellschaft bei.
[i] Offerista-Studie: https://www.offerista.com/at/weihnachtsstudie-2024-einblicke-in-das-einkaufsverhalten-in-osterreich-und-europa
(13.12.2024, 14:00 Uhr)
[ii] Statistik Austria: https://www.statistik.at/fileadmin/announcement/2022/10/20221019IKTHaushalte2022.pdf
Statista: https://de.statista.com/prognosen/885612/anzahl-der-smart-home-haushalte-in-oesterreich
https://de.statista.com/themen/7289/smart-home-in-oesterreich/#topicOverview
(jeweils 13.12.2024, 13:15 Uhr)
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