Die bundesweit agierenden Infrastrukturbetreiber – ASFINAG, ÖBB und viadonau – sind sich ihrer Verantwortung für den Erhalt der Biodiversität bewusst. Am heutigen Mittwoch unterzeichneten ihre Vertreter:innen gemeinsam mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler ein Memorandum of Understanding zum Erhalt der Biodiversität zur Umsetzung der Biodiversitäts-Strategie Österreich 2030+.
Mittels Förder- und Pflegemaßnahmen schaffen und sichern die Infrastrukturunternehmen ökologisch hochwertige Flächen wie Ausgleichsflächen, Biotope und Ökoinseln. Mit diesen wertvollen Flächen leisten sie jetzt und auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Menschen, Tieren und Umwelt. Darüber hinaus garantieren sie eine langfristige und zukunftsfitte Absicherung des Wertes der Liegenschaften. ÖBB, ASFINAG und viadonau gehen mit gutem Beispiel voran.
Um die Bestrebungen der Unternehmen zu bündeln und koordinieren wurde vom Klimaschutzministerium das Projekt „Biodiversität und Infrastruktur – Beitrag der Infrastrukturbetreiber zur Ziel-Erreichung der Biodiversitätsstrategie 2030+“ initiiert.
Zur langfristigen Erhöhung sowie Erhaltung der biologischen Vielfalt auf Flächen im Bundeseigentum, erfolgte eine koordinierte Bestandsaufnahme der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sowie sonstiger Grün- und Freiflächen der Infrastrukturbetreiber. Darauf aufbauend wurden Umsetzungsmaßnahmen zur Erhöhung der Biodiversität und Handlungsempfehlungen entwickelt.
Darüber hinaus wurden im Bereich der Lebensraumvernetzung Nachrüstungsstandorte der ASFINAG mit Nahelagen zur ÖBB gemeinsam untersucht und es werden nun Lösungen in Kooperation zwischen den beiden Infrastrukturbetreibern erarbeitet. Der abgeschätzte Nachrüstungsbedarf im Bereich der ÖBB wurde in den Entwurf zum Rahmenplan aufgenommen. Zudem wurden die Hauptstrecken der ÖBB auf Durchlässigkeit bzw. Barrierewirkung der Tier- und Pflanzenwelt gegenüber untersucht.
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Unsere Natur ist unsere Lebensversicherung, darauf müssen wir gut aufpassen. Mit der Biodiversitätsstrategie 2030 arbeiten wir an einem Meilenstein für die heimische Artenvielfalt. Wir werden unsere letzten Naturschätze schützen und unseren seltenen Tier- und Pflanzenarten wieder intakte Lebensräume zurückgeben. Ich freue mich, dass die bundesweiten Infrastrukturbetreiber ÖBB, ASFINAG und viadonau hier mit gutem Beispiel vorangehen und in ihren Bereichen für mehr Artenvielfalt und Artenschutz eintreten.“
ÖBB-Infrastruktur Vorständin Judith Engel: „Die ÖBB bewirtschaften 3.400 Hektar Schutzwald, pflegen Bahndämme und Felswände. Diese Flächen entlang der Eisenbahn sind wichtige Lebensräume und Rückzugsgebiete für viele Pflanzen und Tiere. Der Erhalt dieser Biodiversität ist aber auch aktives Naturgefahrenmanagement. Denn vitale und stabile Waldbestände, Lawinen- und Wildbachverbauungen schützen unsere Bahninfrastruktur gegen Überschwemmungen, Muren und Lawinen. So sorgen wir auch in Zukunft für saubere Mobilität und für Vielfalt in einer gesunden Umwelt.“
ASFINAG Vorstände Hartwig Hufnagl und Herbert Kasser: „Sichere Autobahnen und Schnellstraßen dürfen nicht im Widerspruch zum Naturschutz stehen. Daher investieren wir massiv in den Schutz von Menschen, Tieren und Umwelt. Unsere Ausgleichsflächen sind ökologische Erfolgsstories, wie z.B. der aktuelle Bruterfolg eines Seeadlers auf einer Ausgleichsfläche für die S7, Fürstenfelder Schnellstraße, beweist. Vom Verzicht auf Glyphosat bei der Grünpflege, über die Errichtung von Grünbrücken bis hin zum Einsatz künstlicher Intelligenz beim Kampf gegen Neophyten: Der Erhalt der Biodiversität spielt eine große Rolle bei uns in der ASFINAG.“
viadonau Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler: „Die Stärkung der Biodiversität ist fester Bestandteil unserer Unternehmenswerte und damit wesentliches Handlungskriterium in allen Bereichen von viadonau. Während wir in vielen Projekten an Donau, March und Thaya, z. B. im Rahmen der Instandhaltung des Hochwasserschutzes, stets die Artenvielfalt fest im Blick haben und in unsere Ziele miteinbeziehen, streben wir mit konsequenter Nachhaltigkeitsstrategie an allen Unternehmensstandorten nach optimaler Umweltperformance. Mit diesem ganzheitlichen Entwicklungsansatz bekennen wir uns nachdrücklich zur Biodiversitätsstrategie des Klimaschutzministeriums und stellen klar: Zukunft und Naturschutz ist für uns untrennbar verbunden.“
Projektfahrplan:
Das Projekt soll von 2025 – 2027 fortgeführt werden, um es inhaltlich zu vertiefen und um weitere Infrastrukturbetreiber (etwa APG, Verbund) mit einzubeziehen und die tatsächliche Umsetzung sicherzustellen und zu begleiten.
Konkrete Schritte:
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Bestandsaufnahme und Anbahnung von Kooperationen mit relevanten Unternehmen und Gebietskörperschaften
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Erweiterung der Ausgleichs- und Freiflächen-Datenbank und Definieren von Umsetzungsmaßnahmen
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Systematische Erhebung und Bewertung von barrierebildenden Strukturen und Querungsmöglichkeiten
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Berechnung von Fragmentierungsindikatoren und Gesamtdurchlässigkeit hochrangiger Infrastruktur sowie Aktualisierung des Lebensraumvernetzungsmodells
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Grünbrücken – operative Umsetzung, raumplanerische Absicherung
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Potentiale der Entsiegelung und Reduzierung der Flächeninanspruchnahme
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Biodiversität in Nachhaltigkeitsberichterstattung
Das gemeinsame Memorandum of Understanding zielt darauf ab, die Bestrebungen zur Umsetzung der Biodiversitätsstrategie 2030+ im jeweiligen Unternehmensbereich und in Kooperation mit dem Bundesministerium sowie untereinander fortzuführen und zu vertiefen.
Foto-Link zu bereits umgesetzten Biodiversitätsprojekten:
https://www.flickr.com/photos/199503567@N07/albums/72177720322645226/
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