MTD-Austria, der Dachverband der sieben Berufsgruppen (Biomedizinische Analytiker:innen, Diätolog:innen, Ergotherapeut:innen, Logopäd:innen, Orthoptist:innen, Physiotherapeut:innen und Radiologietechnolog:innen) stellt angesichts dieser Missachtung klare Forderungen an die politisch Verantwortlichen.
Constance Schlegl, interimistische Präsidentin von MTD-Austria: „Diese Missachtung ist leider symptomatisch für die mangelnde Wertschätzung, die den MTD-Berufen trotz ihrer unverzichtbaren Leistungen in der Tiroler Gesundheitsversorgung von Seiten der Landesregierung entgegengebracht wird. Die Kolleg:innen tragen mit ihrer hochqualifizierten diagnostischen und therapeutischen Arbeit wesentlich zur Patient:innenbetreuung bei.“
Äpfel mit Birnen beim Gehaltsvergleich
Basierend auf einem methodisch fragwürdigen Gehaltsvergleich der Gesundheitsberufe präsentierte das Land Tirol sieben Maßnahmen inklusive Gehaltsanpassungen zur Aufwertung der Gesundheitsberufe im öffentlichen Dienst. Dabei wurden die MTD-Berufe mit keinem Wort erwähnt. Constance Schlegl: „Fragwürdig ist der Vergleich deshalb, weil Zahlen aus Bayern und Südtirol herangezogen wurden. Während die MTD-Berufe in Österreich eine akademische Fachhochschulausbildung mit Bachelor-Abschluss erfordern, erfolgt zum Beispiel die Ausbildung in Deutschland auf Berufsschulniveau. Diese Unterschiede in Qualifikation und Kompetenzprofil machen den direkten Gehaltsvergleich unzulässig.“
Klare Forderungen an Tiroler Landesregierung übermittelt
MTD-Berufe sind ein unverzichtbarer Teil der Gesundheitsversorgung im Land Tirol. Deshalb fordert MTD-Austria von der Tiroler Landesregierung:
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Eine Beachtung und Neubewertung der MTD-Berufe unter Berücksichtigung ihrer akademischen Qualifikation.
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Ein zeitgemäßes und leistungsorientiertes Gehalts- und Zulagensystem, das die Verantwortungen und Leistungen der MTD-Berufsangehörigen widerspiegelt.
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Die Entwicklung attraktiver Karrieremodelle, um qualifizierte Fachkräfte in Tirol zu halten. In anderen Bundesländern gibt es dazu bereits Best Practice-Modelle.
„Denn die Konsequenzen der systematischen Benachteiligung sind bereits spürbar. Qualifizierte Kolleg:innen wandern in andere Bundesländer ab, wo bessere Gehälter und attraktivere Karrieremodelle geboten werden“, so Constance Schlegl, „diese Entwicklung kann das Land Tirol angesichts des bereits bestehenden Fachkräftemangels nicht wollen.“
Ein offizielles Schreiben inklusive der Forderungen ist bereits mit Unterstützung durch die Anwaltskanzlei ETHOS LEGAL verfasst und an die Tiroler Landesregierung übermittelt worden.
Über MTD-Austria
MTD-Austria ist der Dachverband der gehobenen medizinisch-therapeutisch-diagnostischen Gesundheitsberufe Österreichs. Die sieben MTD-Berufsgruppen Biomedizinische Analytik, Diätologie, Ergotherapie, Logopädie, Physiotherapie, Orthoptik und Radiologietechnologie tragen als gesetzlich geregelte Gesundheitsberufe große Verantwortung gegenüber ihren Patient:innen sowie der österreichischen Bevölkerung und bilden mit aktuell rund 41.000 Berufsangehörigen den drittgrößten Anteil der Gesundheitsberufe im österreichischen Gesundheitswesen.
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