Schockierende Honig-Fälschungen: Greenpeace fordert nach Testergebnissen Aufklärung

Greenpeace warnt vor massivem Honig-Betrug, nachdem laut einem neuen DNA-Test 23 von 31 Honigproben aus österreichischen Supermärkten gefälscht waren. Veröffentlicht hat die Ergebnisse gestern Abend die Konsument:innenschutz-Sendung “ORF konkret”. Greenpeace fordert nun rasches Handeln: Konsument:innen-Schutz-Minister Johannes Rauch muss die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) anweisen, umgehend behördliche Tests durchzuführen. Supermärkte und große Honigabfüller sollten rasch zur Aufklärung beitragen und Proben von Produkten aus ihren Lagern und Regalen ziehen.

Sebastian Theissing-Matei, Greenpeace-Landwirtschaftsexperte: „Konsumentinnen und Konsumenten werden scheinbar im großen Stil zum Narren gehalten. Laut den neuen Testergebnissen wird uns Honig verkauft, der zum Teil nur Billig-Zuckersirup enthält. Das ist ein handfester Skandal, der so schnell wie möglich lückenlos aufgeklärt werden muss.”

Der neue Test hat das DNA-Profil von Honig aus österreichischen Supermärkten analysiert und untersucht, ob es sich dabei um echten Honig handelt. Es ist der bisher erste Einsatz dieser bahnbrechenden neuen Testmethode bei Honigproben aus österreichischen Supermärkten. Die Fälschungen könnten daher schon viel länger am Markt, bisher jedoch unentdeckt geblieben sein. Ein vergleichbarer Test von Honig aus deutschen Supermärkten hatte bereits im Herbst ähnliche Ergebnisse gezeigt.

Bei denen im Test als gefälscht eingestuften Honigen handelt es sich ausschließlich um importierte Produkte. Für Imker:innen in Österreich stellen mit Billig-Zuckersirup gepanschte Honige eine unfaire Konkurrenz dar, da diese die Großhandelspreise für Honig drücken. Greenpeace empfiehlt Konsument:innen, bis zur vollständigen Aufklärung des Skandals Honig direkt von österreichischen Imker:innen zu kaufen – am besten Bio-Honig.

Damit der Skandal schnell aufgeklärt wird, fordert Greenpeace von Politik, Behörden, Supermärkten und Honigabfüllern jetzt rasches Handeln ein. Konsument:innen müssen sich so schnell wie möglich wieder darauf verlassen können, dass dort, wo Honig drauf steht, auch wirklich nur Honig drin ist.

Im Detail fordert Greenpeace:

  1. Konsument:innenschutz-Minister Johannes Rauch muss die AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) anweisen, umgehend einen behördlichen Testschwerpunkt zu starten.
  2. Die kommende Bundesregierung muss auf europäischer Ebene ein einheitliches Testsystem mit der neuen DNA-Methode vorantreiben, um derartige Fälschungen EU-weit zuverlässig aufzudecken.
  3. Honigabfüller sowie die österreichischen Supermärkte müssen ihre Lieferanten überprüfen und auch selbst Proben ihrer Produkte ziehen.

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