Die Wiener Sozialdemokratie ist tief betroffen vom Tod von Hannes Androsch, der heute im Alter von 86 Jahren verstorben ist. „Das Ableben von Hannes Androsch ist ein großer Verlust. Er war ein unermüdlicher Kämpfer für soziale Gerechtigkeit”, betont SPÖ Wien Parteivorsitzender, Bürgermeister Dr. Michael Ludwig. ****
„Unsere Wege kreuzten sich in unserem gemeinsamen Heimatbezirk Floridsdorf bereits früh. Ich durfte ihn als engagierten und bedeutenden Sozialdemokraten kennenlernen, der sich bis zuletzt nicht nur für Politik interessiert, sondern auch aktiv Vorschläge eingebracht hat. Im September haben wir uns bei einer Veranstaltung anlässlich des 120-jährigen Bezirksjubiläums von Floridsdorf getroffen. Die Werte der Sozialdemokratie – Solidarität und sozialen Zusammenhalt – hat er bis zuletzt gelebt und an jüngere Generationen weitergegeben. Sein weitreichendes und tiefgründiges Verständnis für gesellschaftliche Zusammenhänge machte ihn zu einer treibenden Kraft und einem Vorbild für viele in unserer Bewegung. Der Tod von Hannes Androsch hinterlässt in der SPÖ Wien eine große Lücke. Unser tiefes Mitgefühl gilt in diesen schwierigen Stunden seiner Familie und seinen Angehörigen”, so der Bürgermeister.
Zeit seines Lebens war Androsch ein Unterstützer progressiver Sozial-, Arbeitsmarkt- und Steuerpolitik – in seiner Amtszeit als Finanzminister und Vizekanzler in der Regierung Bruno Kreisky setzte er sich maßgeblich für die Schaffung von Arbeitsplätzen, für ein gerechtes Steuersystem sowie für Verbesserungen im Bildungs- und Gesundheitsbereich ein. Bis zuletzt blieben Wissenschaft und Bildung, ein qualitätsvolles, gerechtes Bildungssystems, das allen Menschen offensteht, zentrale Herzensthemen von Hannes Androsch. Darüber hinaus beschäftigte sich Androsch intensiv mit den großen gesellschaftspolitischen Themen und globalen Herausforderungen unserer Zeit – von Digitalisierung über die Zukunft der Arbeit bis hin zu internationalen Konflikten und Friedenspolitik. Zentraler Bestandteil seines politischen Wirkens war auch das Hochhalten einer aktiven Erinnerungskultur. Knapp 40 Jahre war Hannes Androsch, der das Ende des 2. Weltkriegs miterlebte, Mitglied der Freiheitskämpfer*innen.
Tief betroffen zeigt sich auch der Floridsdorfer Bezirksvorsteher und SPÖ Bezirksparteivorsitzender Georg Papai: „Hannes Androsch war ein Politiker mit Weitsicht, der unermüdlich für seine Überzeugungen und für das Wohl der Menschen eingetreten ist. Er war Wegbereiter für viele wichtige Reformen, die das Leben der Österreicherinnen und Österreicher entscheidend verbessert haben und bis zum heutigen Tag nachwirken. Er blieb Floridsdorfs bis zu seinem Tod verbunden – sein Einsatz für sozialen Zusammenhalt sowie für unsere sozialdemokratischen Werte wird uns immer ein Vorbild bleiben.”
Hannes Androsch wurde am 18. April 1938 in Wien geboren. Er war von 1970 bis 1981 Bundesminister für Finanzen und von 1976 bis 1981 Vizekanzler der Republik Österreich. Für seine herausragenden Dienste für die Sozialdemokratie wurde ihm 2003 die Viktor-Adler-Plakette verliehen. Hannes Androsch war 67 Jahre Teil der Wiener Sozialdemokratie. (Schluss)
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