AK: Österreich hat massives Problem bei Alltagskompetenzen von Erwachsenen

Die heute vorgestellten Ergebnisse beim „Erwachsenen-PISA“, PIAAC (Programme for International Assessment of Adult Competences), das den Bildungsstand der Erwachsenen untersucht, sind alarmierend. Im Vergleich zur letzten Erhebung von 2013 zeigen sich deutliche Verschlechterungen. In der Studie mit 31 OECD-Ländern wurden Personen im Alter 16 – 65 getestet. Ilkim Erdost, Bereichsleiterin Bildung der Arbeiterkammer Wien, sieht dringenden Handlungsbedarf. „Während die Arbeitslosigkeit steigt und wir auch aufgrund der Klimakrise vor großen Veränderungen am Arbeitsmarkt stehen, sind die PIAAC-Ergebnisse besonders erschreckend. Wenn wir die Menschen in Beschäftigung bringen wollen, müssen wir sie entsprechend gut bilden.“

Schwache Lesekompetenz

Österreich (254) liegt bei der Lesekompetenz unter dem OECD-Durchschnitt von 260 Punkten, hinter Deutschland (266) und der Schweiz (266). Den ersten Platz belegt Finnland mit 296 Punkten. Verbessert haben sich vorwiegend nordeuropäische Länder, allen voran Finnland. Bei den untersten Stufen der Lesekompetenz liegt Österreich abgeschlagen auf Platz 20 (von 31 Ländern). Auf Platz 1 liegt Japan vor Schweden. Österreich verliert damit im Vergleich zu 2013 11,9 Punkte im Bereich Lesekompetenz. Fast ein Drittel (29 Prozent) der Erwachsenen in Österreich haben beim Lesen nur die Kompetenzstufe 1 oder darunter (2013: 17 Prozent), das sind 1,7 Mio. Personen (2013 rd. 1 Mio.), also ein Plus von 700.000 Personen. Besonders hoch ist mit 46 Prozent dieser Wert bei den 55 – 65-Jährigen.

Bei Mathematik leicht überdurchschnittlich

Bei der Alltagsmathematik liegt Österreich mit 267 leicht über dem OECD-Schnitt mit 263, beim Adaptiven Problemlösen mit 253 nahe beim Mittelwert von 251 Punkten.

„Die nächste Bundesregierung muss entschieden auf diese alarmierenden Ergebnisse reagieren! Es gilt, keine Zeit zu verlieren. Wir müssen mehr in die Erwachsenenbildung investieren und zugleich dafür sorgen, dass die Kinder in der Schule alle Möglichkeiten haben, ein gutes Bildungsniveau zu erreichen. Und das wird nur mit einer gezielten Finanzierung der Schulstandorte nach dem AK Chancen-Index möglich, der dringend umgesetzt werden muss“, appelliert Erdost. Die AK fordert zudem eine Anhebung des Budgets für die Förderung der Erwachsenenbildung auf ein Prozent des Unterrichtsbudgets, um wichtige Programme wie beispielsweise “Level Up – Erwachsenenbildung“ ausbauen zu können.

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