Gaál: Baurecht statt Flächenverkauf – Stadt Wien entwickelt mit Mehrwert & sichert Grund mit Weitblick ab

Grund und Boden sind insbesondere im urbanen Raum ein knappes Gut. Um das städtische Eigentum an Grund und Boden langfristig zu sichern, vergeben die Stadt Wien und der wohnfonds_wien vermehrt Baurechte, anstatt Flächen zu verkaufen. „Die Stadt Wien hat ihre Ankündigung wahrgemacht, setzt verstärkt auf Vergabe von Baurechten und reduziert gleichzeitig den Verkauf von stadteigenem Grundbesitz auf ein Minimum. Dadurch entsteht eine Win-Win-Win-Situation für Wien. Die Stadt Wien sichert ihr Eigentum an Grund und Boden nachhaltig ab, führt die Flächen einer sinnvollen Nutzung zu und hat die Möglichkeit, diese Liegenschaften auch künftig den Bedürfnissen der folgenden Generationen entsprechend zu gestalten.“, betont Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.

Mit einem Baurecht erhalten die Bauträger für eine vereinbarte Zeitspanne das Recht, ein Gebäude auf dem Grundstück der Stadt Wien zu errichten und zu betreiben. „Damit leistbare Mieten möglich bleiben, werden allen geförderten Bauprojekten von Seiten der Stadt Wien und des wohnfonds_wien günstige Baurechtszinskonditionen eingeräumt“, erklären David Vladar, Leiter des Immobilienmanagements der Stadt Wien (MA 69), und Gregor Puscher, Geschäftsführer des wohnfonds_wien.

Steigender Trend: Immer mehr Flächen und Projekte mit Baurechtevergabe

Die Fortschrittskoalition für Wien konnte ihr Vorhaben der verstärkten Vergabe von Baurechten erfolgreich umsetzen. Der Altbestand von rund 6 Millionen m² Baurechtsfläche wird kontinuierlich ausgebaut. Von 2020 bis 2023 konnte die Stadt Wien mit ca. 80.000 m² die Gesamtfläche der Baurechte um doppelt so viel wie im vergleichbaren Zeitraum davor (2017-2020) steigern.

Gleichzeitig fuhr die Stadt Wien im Zeitraum von 2020-2024 ihre Immobilienverkäufe in Übereinstimmung kontinuierlich zurück – im Wiener Stadtgebiet um 99%.

Zusätzlich konnten allein auf den im Baurecht vergebenen Flächen des wohnfonds_wien (inzwischen rund 223.000 m², Stand: Juli 2024) bislang gemeinsam mit diversen Bauträgern bereits rund 4.200 leistbare Wohnungen realisiert werden.

Neben geförderten Wohnbauten entstehen auf städtischen Flächen auch wichtige Infrastrukturprojekte. Ein besonders markantes Beispiel ist aktuell das geplante „Dorf am Schafberg“, eine Kinder- und Jugendeinrichtung in der Anton-Haidl-Gasse im 17. Bezirk.

Neues Kinderdorf in der Anton-Haidl-Gasse fördert Entwicklung

Für das Grundstück in der Anton-Haidl-Gasseführte der wohnfonds_wien im Auftrag der Stadt Wien – Immobilienmanagement ab Mai 2024 ein Interessent*innenverfahren für die Entwicklung eines Kinderdorfes in naturnaher Umgebung durch. Im Oktober 2024 fiel die Entscheidung der Jury: das Projekt „Dorf am Schafberg“ des Projektentwicklungsteams VOLKSBAU, driendl*architects, Büro Kandl und Gesellschaft Österreichische Kinderdörfer konnte in allen im Verfahren geforderten Punkten überzeugen.

Das Ziel des Konzepts ist ein für die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen angepasstes und leistbares Freizeit- und Wohnangebot. Geplant sind unter anderem ein integrativer Kindergarten sowie eine Hortgruppe (Kleingruppen, Tagesbetrieb), temporäres Kinderwohnen und begleitetes Familienwohnen, Multifunktionsräume, Therapieräume und sozialpädagogische Kinderwohngruppen – eingebettet in eine auslandende Parkanlage mit Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten.

„Wir freuen uns, dass das ‚Dorf am Schafberg‘ Kindern und Familien ein derart wertvolles und wichtiges Angebot bieten wird. Das Siegerprojekt ist ein Paradebeispiel für sozial nachhaltige Stadtentwicklung mit Mehrwert für das Grätzl, und ein gutes Zusammenleben in Hernals. Das Projekt wird zudem eine Bereicherung für die gesamte Nachbarschaft, denn bereits jetzt sind im Konzept einige attraktive Möglichkeiten, wie etwa ein Multifunktionsraum für alle, vorgesehen“, betont Peter Jagsch, Bezirksvorsteher von Hernals.

Des Weiteren lag ein Schwerpunkt des Projekts auf dem Thema „nachhaltiges und kreislauffähiges Bauen im Parkschutzgebiet“. Einerseits soll die bestehende Vegetation weitestgehend geschützt und erhalten werden, andererseits wird möglichst ökonomisch und ökologisch gebaut.

„Energie- und Ressourceneffizienz ist unser oberstes Planungsprinzip im Projekt. Der Bestand wird soweit wie möglich erhalten, wir setzen auf größtmöglichen Vorfertigungsgrad und zerlegbare Holzleichtbauweise, verwenden Sekundärrohstoffe sowie Re-Use-Bauteile und achten darauf, keinen zusätzlichen Boden zu versiegeln. Außerdem kommen zu 100 % erneuerbare Energien zum Einsatz: Wärmepumpen, Erdsonden und PV-Paneele“, erläutert Hannes Stangl, Technischer Direktor der SOZIALBAU AG. Die SOZIALBAU AG entwickelt im Auftrag der Wohnungsgenossenschaft VOLKSBAU das innovative Projekt.

Das Projekt „Dorf am Schafberg“ wird nun in den kommenden Monaten durch alle Projektbeteiligten in Abstimmung mit der Stadt Wien und im Rahmen der Qualitätsinstrumente des wohnfonds_wien weiterentwickelt, um eine zeitnahe und erfolgreiche Umsetzung zu gewährleisten.

Über den wohnfonds_wien

Der wohnfonds_wien wurde 1984 gegründet, mit dem Ziel, im Auftrag des Landes Wien die geförderten Sanierungen zu begleiten und abzuwickeln und den geförderten Wohnungsneubau durch den Kauf, die Verwaltung und Bevorratung von Grundstücken voranzutreiben. Seit 1995 werden Verfahren der Qualitätssicherung (Grundstücksbeirat, Bauträgerwettbewerbe) für den geförderten Wohnungsneubau durchgeführt. Alle Wohnprojekte, die Neubauförderung des Landes Wien beanspruchen wollen, müssen diese Verfahren durchlaufen. Mehr dazu: https://www.wohnfonds.wien.at/qualitaetssicherung.

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