WKÖ-Trefelik: „Schwierige Lage macht es nötig, neue Wege zu gehen: Einigung auf Zwei-Jahres-Abschluss“

„Die nun schon seit mehreren Jahren andauernde Krise im Handel machte es notwendig, dass wir neue sozialpartnerschaftliche Wege gehen. Wir haben uns daher nach intensiven, aber persönlich sehr wertschätzenden Verhandlungen auf einen Kollektivvertrag für zwei Jahre geeinigt“, berichtet Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), nach der heutigen fünften Verhandlungsrunde, in der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverhandler:innen einen Kompromiss finden konnten.

Konkret sieht der erzielte Zwei-Jahres-Abschluss vor, dass die Gehälter der rund 430.000 Angestellten im österreichischen Handel 2025 um 3,3 % steigen. 2026 wird dann eine KV-Erhöhung folgen, die sich nach der Höhe der Inflation richtet und gestaffelt ist.

Die Staffel für 2026 im Detail:

  • Bei einer rollierenden Inflation von 2,2 % ein Plus von 0,5 %, das ergibt 2,7 % KV-Erhöhung.
  • Bei einer rollierenden Inflation von 2,3 % ebenfalls ein Plus von 0,5 %. Das ergibt eine Gehaltssteigerung von 2,8 %.
  • Bei einer rollierenden Inflation von 2,4 % ein Plus von 0,4 %. Das ergibt eine Gehaltssteigerung von 2,8 %.
  • Bei einer rollierenden Inflation von 2,5 % ebenfalls ein Plus von 0,4 %. Das ergibt eine Gehaltssteigerung von 2,9 %.
  • Bei einer rollierenden Inflation von 2,6 % ein Plus von 0,3 %. Das ergibt 2,9 %.
  • Bei einer rollierenden Inflation von 2,7 % ein Plus von 0,2 %. Das ergibt 2,9 %.
  • Bei einer rollierenden Inflation von 2,8 % ein Plus von 0,1 %. Das ergibt 2,9 %.
  • Bei einer rollierenden Inflation von 2,9 % gibt es 2,9 % KV-Erhöhung.
  • Ab einer rollierenden Inflation von 3,0 % wird neu verhandelt.

„Diese Kostensteigerungen werden für viele Handelsbetriebe sehr herausfordernd sein. Doch der Zwei-Jahres-Abschluss sorgt für mehr Planbarkeit sowie dafür, dass die Kosten nicht völlig aus dem Ruder laufen. Und er ermöglicht es, einen Reformprozess über den Kollektivvertrag einzuleiten“, sagt Trefelik. Zudem verbinde man mit den Gehaltserhöhungen die Hoffnung, dass „durch die Kaufkraftsteigerung endlich wieder etwas Konsumfreude zurückkehrt und zumindest ein Teil der Erhöhung zurück in den Handel fließt“, so der Chefverhandler der Arbeitgeber:innen.

Lehre im Handel wird noch attraktiver

Bei den Lehrlingseinkommen hat man sich darauf geeinigt, dass sie 2025 im ersten Lehrjahr auf 1000 Euro steigen, im zweiten auf 1170 Euro, im dritten Lehrjahr auf 1480 Euro und im vierten Jahr auf 1540 Euro. „Das bedeutet vor allem im ersten Lehrjahr einen Riesensprung von 13,64 %. Dies stellt eine wichtige Investition in die Zukunft des Handels dar, denn die Erhöhung der Lehrlingseinkommen macht eine Lehre im heimischen Handel noch attraktiver“, betont Trefelik. (PWK448/DFS)

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