Bei den Vienna Science Days in Berlin am 27. und 28. November 2024 kamen Expert*innen aus den Wiener und Berliner Stadtverwaltungen und Universitäten in der Alten Münze zusammen, um die Herausforderungen und Chancen für die Entwicklung der Städte zu diskutieren. Denn aufgrund der Vielschichtigkeit der aktuellen Themen, können es sich Städte nicht mehr leisten, diese im Alleingang zu lösen. Die Veranstaltung wurde von den Internationalen Büros der Stadt Wien, einem Unternehmen der Wien Holding, organisiert.
Der Wissenschaftstag widmete sich den Themen Digitaler Humanismus und der Zusammenarbeit von Stadtverwaltungen mit Universitäten. Am Wien Tag diskutierten Expert*innen aus den Verwaltungen der beiden Städte über Dekarbonisierung und Tiefe Geothermie.
„Wien und Berlin, als die beiden größten deutschsprachigen Universitätsstädte, sind ideale Partner*innen für die Kernidee der Vienna Science Days: Die bestmögliche Vernetzung zwischen Wissenschaft und Politik, Wirtschaft und Verwaltung“, so Peko Baxant, Abgeordneter zum Wiener Landtag und Gemeinderat. Die Bedeutung, die den Vorhaben der beiden Städte zukommt unterstrich Franziska Giffey: „Es ist die größte klimapolitische Weichenstellung dieses Jahrzehnts“, stellte die Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe sowie Bürgermeisterin von Berlin mit Blick auf die Rekommunalisierung der Fernwärme fest. Auch Wohnungen, die sich in der öffentlichen Hand befinden, spielen bei der Wärmewende eine wichtige Rolle. Dabei fungiere der kommunale Wohnbau der Stadt Wien als internationales Vorbild, so Giffey.
Universtäten forschen für die Stadtentwicklung
Wie eng die Beziehung zwischen Wissenschaft und der Gesellschaft ist, zeigt der Digitale Humanismus. Die Digitalisierung schreitet unaufhörlich voran und beeinflusst immer mehr Lebensbereiche. Fragen zu den Möglichkeiten der Digitalisierung, wie die Kontrolle oder die Kategorisierung von Personen, müssen von Wissenschaft und Gesellschaft diskutiert, Werte festgelegt und die Digitalisierung gemeinsam gestaltet werden, um entsprechende Rahmenbedingungen für Entscheidungsträger*innen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft festzulegen. Wiener und Berliner Forschende stellten einander in der Humanistischen Hochschule Berlin ihre Programme vor und tauschten sich auf den Panels über ihre bisherigen Erfahrungen und geplanten Vorhaben aus.
Hochkomplexe Forschungsgebiete und weltweite wirtschaftliche Konkurrenz machen die Notwendigkeit der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von Universitäten wie der TU Wien und der TU Berlin deutlich. Beide Universitäten definieren ihre Stärkefelder und wollen ihr Potenzial gemeinsam strategisch besser nutzen, um sich global positionieren zu können.
Dass Stadtverwaltungen und Universitäten auch länderübergreifend zusammenarbeiten beweist die Kooperation zwischen den Wiener Stadtwerken und der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. Dabei lernen die Studierenden öffentliche Unternehmen kennen und bearbeiten in ihren wissenschaftlichen Arbeiten aktuellen Themen der Betriebe, wie die Sicherung nachhaltiger Handelsbeziehungen mit grünem Wasserstoff. Die Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen und Stadtverwaltungen ist entscheidend, damit Städte optimal auf gegenwärtige Herausforderungen und Veränderungen reagieren können. Auch die Studierenden profitieren durch praxisorientierte Forschung und den Einblick in Unternehmensabläufe.
Nachhaltige Energie für saubere Städte
Erneuerbare Energien, Energietransformation, Versorgungssicherheit und Preisstabilität sind Themen, die Städte und Bürger*innen derzeit besonders beschäftigen. Am zweiten Konferenztag präsentierten Wien mit dem Projekt „Raus aus Gas“ und Berlin mit ihrer „Gesamtstädtischen Wärmeplanung“, die detaillierten Fahrpläne zur Dekarbonisierung der beiden Städte und diskutierten, wie die Ziele erreicht werden können. Für die Wärmeerzeugung soll die Wärme aus Abwasser, U-Bahn-Stationen, Rechenzentren sowie Flüssen und Kanälen genutzt werden. Einen bedeutenden Beitrag zur Wärme- und Energieversorgung wird künftig auch die Tiefe Geothermie leisten. Eine leistungsstärksten Großwärmepumpen Europas versorgt zehntausende Haushalte in Wien mit umweltfreundlicher Wärme. Auch Berlin hat bereits eine Großwärmpumpe in Betrieb.
Beide Städte setzen sich im Bereich der Energieversorgung ambitionierte Ziele und können auch hier gegenseitig von den Best-Practices profitieren.
In einer abschließenden Breakout-Session vertieften die Expert*innen aus den Wiener und Berliner Stadtverwaltungen sowie den Energieversorgungsbetrieben ihre Gespräche und legten die nächsten Schritte für die Kooperation der beiden Hauptstädte fest.
Vienna Science Days
Bei den Vienna Science Days kommen Vertreter*innen der Stadtverwaltung Wiens und der internationalen Dialogstädte mit renommierten Forscher*innen führender Universitäten zusammen, um aktuelle Herausforderungen der Stadtentwicklung zu diskutieren und gemeinsam praxistaugliche Lösungen zu entwickeln.
Stadt Wien Internationale Büros: Wiens Brücke nach Europa
Die Stadt Wien arbeitet mit ihren Nachbarstädten in verschiedenen Bereichen zusammen, mit dem Ziel, einen nachhaltigen politischen Dialog sowie gemeinsame Lösungen in einem vernetzten Wirtschaftsraum zu entwickeln. Die Internationalen Büros der Stadt Wien sind seit 1. Jänner 2016 als Unternehmen der Wien Holding für die internationale Positionierung Wiens als europäische Drehscheibe für den Dialog, für „Government2Government“-Projekte sowie für die Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Wien in Belgrad, Berlin, Budapest, Krakau, Ljubljana, Prag, Sarajevo, Sofia und Zagreb verantwortlich. Aufgrund der Nähe werden die Verbindungen zu Bratislava direkt von Wien aus gepflegt.
Pressefoto:
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Bildbeschreibung:
Panel zur „Zusammenarbeit zwischen der Stadt und den Universitäten“, Katharina Meissner-Schöller, Expertin für Wissenschaft, Forschung und Innovation in der Bereichsleitung für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaftsstandort, Magistratsdirektion – Büro des Magistratsdirektors, Stadt Wien; Peter Ertl, Vizerektor Forschung, Innovation, Internationales, TU Wien; Ulrich Wurzel, Leiter des Lehrgangs MIDE, Master International and Development Economics, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin; Stephan Völker, Vizepräsident für Forschung und Berufung, TU Berlin; Elisabeth Schludermann, Senior Advisor Forschung, TU Wien; Sandra Westerburg, Leiterin des Referats VF, Forschung, Digitalisierung und Kooperationen im Hochschulbereich, Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege
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