Im Barockkeller des Stiftes Melk fand am heutigen Donnerstag die Jahresabschlussfeier des Pionierbataillons 3 statt. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf sprachen dabei den anwesenden Soldatinnen und Soldaten ihren Dank für den Einsatz bei der Hochwasserkatastrophe aus.
„Viele von uns haben die Bilder von der Hochwasserkatastrophe im Kopf und werden sie wohl für immer im Gedächtnis behalten“, sagte die Landeshauptfrau und ergänzte: „Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass uns diese Hochwasserkatastrophe auf einen Prüfstand gestellt und wir diese Prüfung gemeinsam bestanden haben. 425 Gemeinden und über 20.000 Gebäude waren betroffen und wir haben fünf Todesopfer zu beklagen. Aber so unglaublich dramatisch diese Katastrophe war, so schön war es, diese Teamleistung von der Zivilbevölkerung, den Ehrenamtlichen und der Sicherheitsfamilie Niederösterreich zu erleben. Diese Sicherheitsfamilie hält zusammen an normalen Tagen, in Krisen funktioniert sie höchstprofessionell.“ Mikl-Leitner sei dem Österreichischen Bundesheer und im Speziellen den Pionieren dankbar: „Sie haben nicht nur kleine und große Heldentaten vollbracht, sondern waren Leuchtturm der Zuverlässigkeit. Sie haben Säcke gefüllt, Dämme geflickt, Leben gerettet, bei Verklausungen und Hangrutschungen geholfen. Sie haben Meisterleistungen vollbracht, wo sie Kompetenz, Kraft und großes Gerät eingesetzt haben.“
Die Landeshauptfrau betonte weiters, dass „wir in einer Zeit leben, die äußerst volatil ist, wo das Österreichische Bundesheer an verschiedensten Orten und Plätzen der Welt gebraucht wird. Und ich kann mich an die riesige Debatte über das Österreichische Bundesheer erinnern, wo wir um den Erhalt des Präsenzdienstes gekämpft haben. Heute wissen wir, es war die einzige richtige und wichtige Entscheidung. Alles andere wäre verantwortungslos gewesen.“ Sie dankte weiters Verteidigungsministerin Klaudia Tanner für die großen Investitionen in das Bundesheer und nannte beispielhaft den Fliegerhorst Langenlebarn, die Militärakademie Wiener Neustadt, die Erweiterung des Jagdkommandos oder die Kaserne Mistelbach. „An allen Ecken und Enden kommt es zu Verbesserungen“, unterstrich die Landeshauptfrau.
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf sprach im Rückblick auf das Hochwasser von einem „Extremereignis der Sonderklasse, wie wir es noch nie gehabt haben.“ Dabei seien unglaubliche Schäden entstanden. Pernkopf erinnerte auch an das Hochwasser im Jahr 2002, bei dem 50.000 Kräfte im Einsatz gewesen seien. „Diesmal waren es 95.000 Einsatzkräfte. Ihnen allen größtes Lob und mein persönliches Dankeschön. Ihr wart großartig, euren Einsatz werden euch die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher nie vergessen.“ Die Landeshauptfrau und ihr Stellvertreter überreichten im Rahmen der Feier Dank- und Anerkennungsurkunden für den Einsatz im Zuge der Hochwasserkatastrophe an das Pionierbataillon 3 und die 3. Jägerbrigade.
Michael Fuchs, Kommandant des Pionierbataillons 3, ließ in seiner Ansprache das Jahr 2024 Revue passieren und sagte: „Wir haben heuer wieder Großartiges geleistet. Allen gebührt mein größter Respekt, Dank und Anerkennung.“ Die Pioniere hätten in diesem Jahr unter anderem 54.000 Überstunden geleistet. Neben Übungen, Ausbildungen und internationalen Einsätzen im Libanon, in Kosovo und Bosnien lag ein Schwerpunkt auf dem Assistenzeinsatz beim Hochwasser im September. Dabei wurden bisher 58 Einsatztage aufgebracht und die Pioniere seien nach wie vor im Einsatz. Bisher wurden dafür 60.000 Arbeitsstunden geleistet.
Weitere Gäste waren unter anderem Christian Habersatter, Kommandant der 3. Jägerbrigade, Militärseelsorger Michael Lattinger, NÖ Militärkommandant Georg Härtinger, Abt Georg Wilfiinger und Pater Alois Köberl vom Stift Melk, Landtagsabgeordnete Silke Dammerer, Melks Bürgermeister Patrick Strobl und Vizebürgermeister Wolfgang Kaufmann, Bezirkshauptfrau Daniela Obleser sowie zahlreiche Vertreter der Polizei, Feuerwehr, Rettung und Partnerorganisationen. Musikalisch gestaltet wurde die Feier des Bläserensembles der Militärmusik Niederösterreich.
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