Ehemalige Manker-Requisiten bringen 20.000 Euro für „#we_do!“

Ende Jänner 2024 kam es zur Zwangsräumung gegen die Hausbesetzung von Paulus Manker im Südbahnhotel am Semmering. Die im Hotel verbliebenen Requisiten des Stücks „Alma – A Show Biz ans Ende“ wurden in weiterer Folge vom Gericht zur Versteigerung freigegeben. Südbahnhotel-Eigentümer Christian Zeller erwarb die Requisiten um 8.000 Euro und übertrug sie dem Kulturverein Südbahnbühne zur weiteren Verwendung.

„Schönes Ende der Geschichte“

Originalgegenstände von der Underwood-Schreibmaschine über das AEG-Bakelit-Telefon bis zum Kolportage-Fahrrad, einem guten Dutzend schmiedeeiserner Kerzenständer, diversen Trophäen, Säbeln, Schildern, Kostümen und vielem mehr wurden gegen eine freie Spende in großer Zahl abgeholt. Insgesamt wurden dabei 16.530 Euro eingenommen, von Zeller auf 20.000 Euro aufgerundet und an „#we_do!“ übergeben. Diese werden von „#we_do!“ in die Prävention gegen Machtmissbrauch in der Kulturszene investiert.

„Wir freuen uns, dass die Requisiten einer weiteren Nutzung zugeführt werden konnten. Aus unserer Sicht ein schönes Ende der Geschichte“, sagt Stefan Hitzler, Geschäftsführer des Südbahnhotels. „Wir möchten uns auch noch bei den Mitarbeiter:innen des Kulturvereins Sübahnbühne bedanken, die knapp 300 Stunden für dieses Projekt aufgewendet haben.“

„Positive Veränderungen in der Kulturbranche“

„#we_do!“, die vom Dachverband der Filmschaffenden initiierte Anlauf- und Beratungsstelle für Film- und Fernsehschaffende in Österreich, steht seit 2019 Personen beratend zur Seite, die Machtmissbrauch und Übergriffe erlebt haben. „Der Dachverband der Filmschaffenden und die Initiative #we_do! danken für die großzügige Spende, die gezielt in Präventionsprojekte zur Etablierung neuer Standards investiert werden wird“, sagt Meikke Lauggas, Leiterin von „#we_do!“. „Diese Spende des Südbahnhotels hat Hintergründe, die viele Menschen mit leidvollen Erfahrungen verbinden: Diese werden hiermit ernstgenommen und der Mut, darüber öffentlich zu sprechen, wird symbolisch belohnt. Das sind Zeichen für die positiven Veränderungen in der Kulturbranche und zeigt auf, wie viel sich bewegt.“

„Beratung und Prävention müssen Hand in Hand gehen“

Ein wichtiger Punkt ist für Lauggas auch die Einleitung eines grundsätzlichen Kulturwandels. „Beratung und Prävention müssen Hand in Hand gehen, denn es sind immer auch Bedingungen wie Abhängigkeiten, Hierarchien und Vorurteile, die individuelles Verhalten beeinflussen. Standardmäßige Kontrollmechanismen bei großer Machtkonzentration, eindeutige Verurteilung von Fehlverhalten durch Verantwortliche und der Schutz von Betroffenen schaffen gute Produktionsbedingungen. In Film- und Kulturbranche arbeiten viele Menschen mit sehr hohem Engagement und Leidenschaft, gesellschaftliche Themen werden ausverhandelt und Grenzen ausgelotet: Konsens ist aber erst möglich, wenn alle beteiligten Seiten angstfrei mitentscheiden können, was passiert.“

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