WKÖ-Kopf: „Bevölkerungsprognose zeigt deutlich, dass wir Anreize für Mehrarbeit brauchen“

„Die aktuelle Bevölkerungsprognose der Statistik Austria zeigt zwei Dinge ganz deutlich: Die österreichische Bevölkerung wächst, doch die Zahl der Erwerbspersonen hält nicht Schritt, sondern stagniert bzw. sinkt sogar leicht. Das heißt, auch wenn die Arbeitslosigkeit aktuell konjunkturbedingt steigt, wird uns der Arbeits- und Fachkräftemangel bald wieder mit voller Kraft einholen“, sagt WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf. Für ihn liegt daher auf der Hand, „dass wir in Zukunft nicht weniger, sondern mehr arbeiten müssen. Sonst werden wir unseren Wohlstand nicht erhalten können“.

Allen voran braucht es Anreize für längeres Arbeiten im Alter. Denn wie die Bevölkerungsprognose verdeutlicht, steigt vor allem der Anteil der Bevölkerungsgruppe 65+. Konkret wird er sich von derzeit 19,7 % bis ins Jahr 2040 auf 26,7 % vergrößern und dann nur noch zwei Personen im erwerbsfähigen Alter auf eine Person im Pensionsalter kommen, heute sind dies noch drei Personen. „Wir wissen, dass viele Menschen in der Pension noch arbeiten möchten, aber aktuell lohnt sich der Zuverdienst kaum. Hier müssen wir dafür sorgen, dass sich das Arbeiten in der Pension mehr auszahlt“, sagt Kopf. Zudem sei das tatsächliche Pensionsantrittsalter stärker an das gesetzliche heranzuführen – etwa durch vermehrte Prävention und Maßnahmen, die zum Beispiel den Wiedereinstieg nach längerer Krankheit unterstützen.

Eine weitere Bevölkerungsgruppe, die zu Mehrarbeit zu motivieren sei, sieht der WKÖ-Generalsekretär in jenen, die Teilzeit arbeiten. Auch hier gelte es an einigen Schrauben zu drehen, damit sich Vollzeitarbeit oder zumindest das Aufstocken von Stunden stärker lohnen sowie eine Kinderbetreuung vorhanden ist, die Vollzeitarbeit ermöglicht.

„Die Bevölkerungsprognose zeigt aber auch, dass wir letztlich nur durch Zuwanderung wachsen. Ziel muss daher sein, dass vor allem jene Menschen zu uns kommen, die gut in den Arbeitsmarkt integrierbar sind und die wir als Gesellschaft brauchen, um unsere Wirtschaftskraft und die gewohnten Standards im Gesundheits- und Sozialsystem zu erhalten“, so Kopf abschließend. (PWK431/DFS)

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