„Vizebürgermeister Wiederkehr kann sich angesichts der gravierenden Probleme nicht länger mit Mini-Maßnahmen wie Sommerdeutschkursen wegducken. Wiederkehr muss grundlegende Reformen vorlegen und endlich dafür sorgen, dass Arbeitsbedingungen und Bezahlung für Deutschförderkräfte deutlich verbessert werden, sonst wird sich nichts nachhaltig ändern“, so Julia Malle und Felix Stadler, die Bildungssprecher:innen der Wiener Grünen, anlässlich der aktuellen Zahlen aus dem Büro des Bildungsstadtrats Christoph Wiederkehr. Die Zahlen belegen einmal mehr, dass die fehlenden Deutschkenntnisse in Wiens Volksschulen das Ergebnis eines kapitalen Systemversagens sind. 44,6 Prozent der Erstklässler in Wiens Volksschulen können dem Unterricht nicht folgen, obwohl die Mehrheit dieser Kinder in Österreich geboren ist.
Fixe Sprachförderkräfte
„Die überwiegende Mehrheit der Volksschulkinder, die aufgrund von Sprachproblemen dem Unterricht nicht folgen können, waren zuvor rund zwei Jahre in einem Wiener Kindergarten. Das zeigt, dass es sich um ein systemisches Versagen der Deutschförderung im Kindergartenalter handelt. Umso dringender muss Wiederkehr die Deutschförderung endlich reformieren“, so Malle und Stadler.
Einmal mehr fordern die Wiener Grünen fixe Sprachförderkräfte für jeden Kindergartenstandort, der den entsprechenden Bedarf hat. „Für den Spracherwerb im Kindergartenalter ist ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Kind und Sprachförderkraft notwendig. Sprachförderkräfte springen derzeit aber schlecht bezahlt und für wenige Stunden von Standort zu Standort, sodass kein nachhaltiger Spracherwerb möglich ist“, kritisieren die beiden Bildungssprecher:innen.
Fehlende Durchmischung in Schulen
Die Wiener Grünen machen zudem erneut auf die fehlende Durchmischung in Wiens Schulen aufmerksam. „Wie soll ein Kind die Sprache lernen, wenn rundherum kaum jemand so spricht, dass das Kind sie lernen kann?“, fragen Malle und Stadler und verweisen auf das zum Schulstart präsentierte Grüne Bildungspaket, in dem ein konkretes Konzept für mehr Durchmischung in den Schulen enthalten ist.
Ungerechtigkeiten werden täglich größer
„Die Folgen pinker Bildungspolitik in Wien sind verheerend und die Leidtragenden sind Kinder, Eltern und Lehrer:innen. Nach vier Jahren Neos in Wien haben sich die Ungerechtigkeiten leider nur noch weiter verschärft“, so Malle und Stadler abschließend.
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