Mit der heutigen Vereinbarung für ein neues Grenzschutzpaket sollen die Weichen für einen Schengen-Vollbeitritt Rumäniens und Bulgariens im kommenden Jahr gestellt werden. „Ein Vollbeitritt beider Länder 2025 wäre eine gute Nachricht für Österreichs Wirtschaft und ein wichtiger gemeinsamer Schritt für Europa. Maßnahmen, die dabei helfen, dieses Ziel umzusetzen, sind daher positiv zu bewerten“, betonte der Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Karlheinz Kopf, anlässlich heutiger Aussagen der Innenminister Österreichs, Ungarns, Rumäniens und Bulgariens. „Eine starke europäische Wirtschaft funktioniert nur in einem gefestigten europäischen Binnenmarkt am besten. Umso erfreulicher ist es, wenn Bedenken ausgeräumt werden können und der Weg für einen vollständigen Beitritt zum Schengen-Raum für Bulgarien und Rumänien beim Rat der Justiz- und Innenminister im Dezember freigemacht werden kann“, so Kopf.
Der vergrößerte Schengen-Raum wäre gerade für Österreich mit handfesten ökonomischen Vorteilen verbunden: „Der freie Personenverkehr ohne Grenzkontrollen ist für unsere Unternehmen ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Rumänien und Bulgarien sind wichtige Partner für Österreichs Wirtschaft, unsere Betriebe sind in beiden Ländern zweitgrößter Auslandsinvestor und finden in der Region wichtige Absatzmärkte vor“, so der WKÖ-Generalsekretär. Die vollständige Umsetzung des freien Personenverkehrs und der damit verbundene Wegfall von Steh- und Wartezeiten an der Grenze würde insbesondere für die vielen österreichischen Unternehmen, die in Rumänien und Bulgarien aktiv sind, ebenso eine massive Erleichterung bedeuten wie für mehr als 30.000 selbstständige Personenbetreuer:innen aus diesen Ländern, die mit ihrem Einsatz das 24-Stunden-Betreuungssystem in Österreich aufrecht erhalten.
Die WKÖ verweist auf die hohe wirtschaftliche Verflechtung zwischen Österreich und den beiden Ländern: Mit rund 15 Milliarden Euro an Direktinvestitionen ist Österreich ein führender Investor in der Region und unterhält über 1.800 Tochtergesellschaften, die mehr als 130.000 lokale Arbeitsplätze sichern. Nach Angaben der bulgarischen und rumänischen Nationalbank ist Österreich der zweitgrößte ausländische Investor in beiden Ländern. Fast 20 Prozent aller österreichischen Direktinvestitionen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa werden in Bulgarien und Rumänien getätigt. (PWK423/ST)
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