Die USA haben erst kürzlich einen offen frauenfeindlichen Präsidenten gewählt; in Österreich fürchten Frauen wiederholt einen konservativen Backlash und aktuellen Medienberichten zufolge hat es 2024 bereits 27 Femizide gegeben.
Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger fordert daher: „Gewalt an Frauen und Mädchen ist unerträglich und muss sofort gestoppt werden. Gewalt an Frauen hat viele Gesichter – Hass im Netz, Mobbing, seelische und körperliche Gewalt, die bis zum Femizid führt, dabei ist jeder Femizid einer zu viel – oder schlicht, wenn Frauen schlechter bezahlt werden als Männer und – gesellschaftlich so gewollt – ein System kreiert wird, dass Frauen abhängig hält. Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um Frauen und Mädchen ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.“
Solidarität von Männern gefordert
Gewalt kommt nicht aus dem Nichts. Sie geht von Männern aus. Sie stützt sich auf ein System, in dem Frauen permanent in Abhängigkeit gehalten werden. Wenn Männer hier als Erstes darauf hinweisen, dass nicht alle Männer potenziell gewalttätig sind, dann sind sie Teil des verharmlosenden Problems. Sie stellen die eigene Befindlichkeit über das Wohl der Frauen.
Dazu Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger: „Es sind nicht alle Männer potenziell gewalttätig, aber alle Femizide werden von Männern begangen. Männer müssen mit Frauen solidarisch sein und anderen Männern Grenzen aufzeigen; vor allem auch bei Alltagsgewalt, der Frauen nach wie vor ausgesetzt sind. So kann ein potenziell gewalttätiges Klima erst gar nicht entstehen.“
Und Weninger weiter: „Es braucht viel Bewusstseinsarbeit für Männer und Burschen – schon von klein an. Wir schulen Frauen und Mädchen, damit sie lernen, sich beispielsweise selbst zu verteidigen, aber wir schulen viel zu wenig Männer und Burschen, damit sie keine potenziellen Gewalttäter werden. Es braucht hier präventive Konzepte, gewaltfreie Konfliktlösungsstrategien und Mittel zur Umsetzung, damit Männer und Burschen erst gar nicht zu einer Form von Gewalt greifen. Gewalt von Männern und Burschen an Frauen und Mädchen geht uns alle an, und muss gesamtgesellschaftlich gelöst werden.“
Viele Mitgliedsstädte des Österreichischen Städtebundes planen Informationsveranstaltungen, Workshops, Selbstverteidigungskurse und vieles mehr um für das Thema zu sensibilisieren. Traditionell wird an vielen Rathäusern die Fahne von „Terre des Femmes“ gehisst.
„16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ und „Orange the World“
Die Tage zwischen dem 25. November (Internationaler Gedenktag für alle Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden) und dem internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember werden für die „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ verwendet. Damit soll Aufmerksamkeit und Bewusstsein geschaffen und das Thema jedes Jahr wieder auf die Agenda gesetzt werden. Seit dem Jahr 1992 ist Österreich Teil der Kampagne. Gegründet wurde die Kampagne 1991 vom US-amerikanischen „Center for Womens´Global Leadership“.
Die UNO organisiert seit 2015 die Kampagne „Orange The World“, bei der Gebäude in Orange gefärbt werden. So wollen die Vereinten Nationen auf das Thema „Gewalt gegen Frauen“ aufmerksam machen und ein Zeichen setzen. Auch viele Städte in Österreich lassen ihre Stadt in Orange leuchten und beziehen öffentlich damit Stellung gegen Gewalt an Frauen und Mädchen.
Über den Österreichischen Städtebund
Der Österreichische Städtebund ist die in der Verfassung verankerte Interessenvertretung und eine starke Stimme für Städte und größere Gemeinden in Österreich. Der Frauen-Ausschuss des Österreichischen Städtebundes stellt für die Vertreterinnen der Städte und die Frauenbeauftragten ein Forum dar, um sich auszutauschen, um neue Studien und Strategien zu diskutieren und um Aktivitäten für Frauen in den Städten zu setzen, um das Leben von Frauen in den Kommunen zu verbessern. Mehr unter: www.staedtebund.gv.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Stadt Wien - Kommunikation und Medien (KOM)