Die Klimakrise hat bereits dramatische Folgen für die heimische Gesellschaft – aber auch für den Wirtschaftsstandort. Klimaschutz muss daher eine zentrale Priorität der neuen Bundesregierung sein, um Österreich langfristig krisenfest und zukunftsfähig aufzustellen. 127 heimische Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von knapp 28 Milliarden Euro und rund 100.000 Beschäftigten haben sich daher mit den Umweltschutzorganisationen WWF Österreich und GLOBAL 2000 zu einem gemeinsamen “Appell der Wirtschaft” an die künftige Bundesregierung zusammengeschlossen. Sie fordern von den verhandelnden Parteien unter anderem eine gesetzliche Verankerung der Klimaneutralität bis 2040 sowie einen verbindlichen Pfad zur schrittweisen Reduktion von Treibhausgas-Emissionen im neuen Regierungsprogramm. Weitere Kernpunkte sind langfristig gesicherte Klimaschutz-Budgets, eine klimagerechte Reform des Steuersystems, ein Energiespar-Programm sowie der naturverträgliche Ausbau erneuerbarer Energien.
“Planbarer Klimaschutz ist kluge Wirtschaftspolitik. Denn so werden Innovationen und Investitionen gefördert. Das ist für einen zukunftsfähigen Wirtschaftsstandort Österreich unerlässlich”, sagt WWF-Klimasprecher Karl Schellmann. “Viele heimische Betriebe nutzen bereits die Chancen, die sich durch die Energiewende ergeben und wollen daher, dass eine mutige Klimaschutzpolitik betrieben wird. Klare politische Rahmenbedingungen sind jetzt das Um und Auf für eine krisensicheren Wirtschaftsstandort mit fairen Wettbewerbsbedingungen”, sagt Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher bei GLOBAL 2000.
Unternehmen aus zahlreichen Branchen – von der Industrie über Gewerbe und Handel bis zu Dienstleistungsbetrieben – unterstützen den Appell.
Gemeinsam mit WWF und GLOBAL 2000 fordern die 127 unterzeichnenden Unternehmen insbesondere folgende fünf Punkte im künftigen Regierungsprogramm:
- Ambition und Kontinuität in der Klimapolitik mit einer gesetzlichen Verankerung der Klimaneutralität bis 2040 sowie einem verbindlichen Pfad zur schrittweisen Reduktion von Treibhausgas-Emissionen.
- Klimaschutz-Budget langfristig sichern – denn der Weg zur Klimaneutralität erfordert zusätzliche Budgets zur Unterstützung der Wirtschaft sowie für Investitionen in energieeffiziente Technologien, Anlagen und Infrastrukturen. Zugleich braucht es eine klimagerechte Reform des Steuersystems, die umweltschädliche Anreize und Subventionen abbaut und im Gegenzug u.a. unternehmerische Investitionen in den Klima- und Umweltschutz erleichtert.
- Unternehmen bei der Umsetzung von EU-Recht besser unterstützen: Die künftige Bundesregierung sollte sich auf EU-Ebene als Vorreiterin beim Schutz von Klima und Biodiversität positionieren, zugleich aber auch ihre Hausaufgaben bei der Unterstützung von Unternehmen erledigen – von der zügigen, rechtssicheren Umsetzung von Richtlinien bis zur Servicestelle.
- Stärken der Energie-Sicherheit durch ein kombiniertes Energiespar- und Ausbau-Programm. Zugleich fordern die Unternehmen bessere und schnellere Verfahren, indem Bund und Länder deutlich mehr Ressourcen für Planungs- und Genehmigungsbehörden sowie für die Gerichte bereitstellen – verbunden mit einer bundesweiten naturverträglichen Energieraumplanung.
- Mehr Fachkräfte für die Energiewende durch unter anderem einen “Klima-Arbeitsmarktfonds” für die Ausbildung heimischer Fachkräfte.
Details zu den Forderungen, den vollständigen Appell-Brief und die Liste der unterzeichnenden Unternehmen finden Sie hier.
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