Wien startet als Europäische Demokratiehauptstadt 2024/25

Wien ist Europäische Demokratiehauptstadt 2024/25. Am Dienstagabend wurde im Rahmen einer feierlichen Auftaktveranstaltung der Startschuss für das Wiener Demokratiejahr gegeben. Wien hatte sich im Vorjahr in einem zweistufigen Auswahlverfahren gegen sieben weitere Bewerberstädte durchgesetzt und trägt nun als zweite Stadt nach Barcelona diesen Titel. Als Europäische Demokratiehauptstadt wird Wien ein vielfältiges Programmjahr erleben und alle Wiener*innen sind dazu eingeladen, es mitzugestalten. Mit einem eigenen Förderprogramm werden im Jahr 2025 außerdem Demokratieprojekte und Initiativen aus der Wiener Bevölkerung ermöglicht.

„Der Titel Europäische Demokratiehauptstadt ist eine Anerkennung für die Bemühungen der Stadt Wien im Bereich der Demokratie sowie der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger am demokratischen Prozess. Er ist aber auch ein Auftrag, diesen Weg konsequent weiterzuentwickeln. Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit, sie ist ein gemeinsames Projekt, das wir Tag für Tag erneuern müssen. Als Europäische Demokratiehauptstadt wird Wien genau dazu einen Beitrag leisten. Mit innovativen Projekten werden wir vorzeigen, wie der soziale Zusammenhalt durch noch mehr Teilhabe der Wienerinnen und Wiener gestärkt wird“, sagt Bürgermeister Michael Ludwig.

„In Wien zählt jede Stimme. Daher werden wir als Europäische Demokratiehauptstadt einen Schwerpunkt darauf legen, die zahlreichen Beteiligungs- und Mitbestimmungsmöglichkeiten, die es bereits gibt, weiter auszubauen. Wir wollen damit auch die vielen Stimmen in der Stadt stärken, die bisher noch nicht ausreichend Gehör gefunden haben. Denn je mehr Menschen mitgestalten, desto besser für die Zukunft der Stadt“, betont Demokratiestadtrat Jürgen Czernohorszky.

„Die Auszeichnung als Europäische Demokratiehauptstadt ist nicht nur eine große Ehre für unsere Stadt, sondern auch ein starkes Zeichen für unser Engagement, Demokratie für alle spürbarer und erlebbarer zu machen. Mit dem nun beginnenden Wiener Demokratiejahr möchten wir den Herausforderungen unserer Zeit aktiv begegnen – durch mehr gelebte Demokratie und den Ausbau von Beteiligungsmöglichkeiten. Denn nur durch ein gemeinsames Miteinander können wir die Zukunft unserer Stadt positiv gestalten“, erklärt Thomas Weber, Demokratiesprecher der NEOS Wien.

Vielfältiges Programm zum Mitgestalten

Das Wiener Demokratiejahr bringt ein vielfältiges Programm, an dem die Wiener*innen nicht nur teilnehmen, sondern auch aktiv mitwirken können. Auf der Website der Europäischen Demokratiehauptstadt Wien findet man einen Überblick über alle Veranstaltungen der kommenden Monate sowie weitere Informationen und Möglichkeiten zur Anmeldung.

Vereine und Organisationen, Unternehmen und öffentliche Institutionen, aber auch Einzelpersonen oder Gruppen, die mit ihren Angeboten Teil des Wiener Demokratiejahres werden und einen Beitrag zur Stärkung der Demokratie leisten möchten, können ihre Veranstaltungen, Workshops, Feste oder Kursangebote in den Programmkalender eintragen. Unterstützt werden sie dabei vom Büro für Mitwirkung der Stadt Wien, das das Wiener Demokratiejahr umsetzt.

„Das Büro für Mitwirkung als Anlaufstelle für die aktive Mitgestaltung der Stadt konzipiert und organisiert das Wiener Demokratiejahr gemeinsam mit Partner*innen aus Verwaltung, Zivilgesellschaft, NGOs, Vereinen und Unternehmen. Ziel ist es in diesem Jahr als Europäische Demokratiehauptstadt Barrieren abzubauen, den Dialog zu fördern und allen Wiener*innen mehr Teilhabe zu ermöglichen. Sowohl durch eigene Formate wie das Wiener Klimateam oder die Werkstatt für Mitwirkung, als auch durch Beratung und gemeinsame Projektkonzeption mit Partner*innen ist es das Ziel des Büros für Mitwirkung eine lebendige Demokratie zu fördern“, sagt Susanna Erker, Leiterin der Abteilung Energieplanung, in der das Büro für Mitwirkung angesiedelt ist.

Förderprogramm für Demokratie-Projekte ab 2025

2025 wird es daher auch ein neues Förderprogramm für die Entwicklung und Umsetzung von Demokratieprojekten geben, wie Demokratiestadtrat Jürgen Czernohorszky ankündigte. „Städte sind Innovationsräume und Versuchslabore, in denen wir neue Wege der Beteiligung und Mitbestimmung erproben können“, betont Czernohorszky. Im kommenden Jahr können Wiener*innen Projektideen einreichen, für die insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung stehen werden. Anfang 2025 werden die konkreten Fördermöglichkeiten und Kriterien zur Einreichung bekanntgegeben.

Ein weiterer Schwerpunkt im Demokratiejahr liegt auf der Erarbeitung einer Wiener Demokratiestrategie. Diese wird partizipativ, d.h. mit Beteiligung von Expert*innen, Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung, entwickelt. Im Rahmen des Entwicklungsprozesses wird es für alle Wiener*innen die Möglichkeit geben, online daran mitzuwirken, wohin sich die Demokratie in Wien entwickeln soll. Im zweiten Quartal 2025 wird die Wiener Demokratiestrategie dem Gemeinderat zur Diskussion vorgelegt.

Entwicklung internationaler Demokratieformate

Als Europäische Demokratiehauptstadt ist Wien zudem bestrebt, Menschen aus ganz Europa zusammenzubringen und den internationalen Austausch über Demokratiethemen zu fördern. Gemeinsam mit der gemeinnützigen Initiative „European Capital of Democracy“ (ECoD), die den Titel „Europäische Demokratiehauptstadt“ jährlich verleiht, werden internationale Veranstaltungsformate weiterentwickelt und etabliert.

Zwei der internationalen Hauptevents sind die Innovation in Politics Awards, bei denen im September 2025 in der Bundeshauptstadt Preise in insgesamt neun Kategorien vergeben werden, sowie die ACT NOW Mayors Conference im Mai 2025. Diese einzigartige Veranstaltungsformat vernetzt seit 2016 Entscheidungsträger*innen aus Metropolen, Kleinstädten und Dörfern.

Bei der Veranstaltung Truth, Lies & Democracy werden live interaktive Videospielkonzepte entwickelt. Das Hauptziel ist, die europäische Gaming-Community für Fake News und Desinformation zu sensibilisieren und sie für deren Zurückdrängen zu mobilisieren. Bis zu je fünf nationale wie internationale Teams werden in Wien im Rahmen der Game City im Herbst 2025 daran teilnehmen.

„Die Europäischen Bürger*innen haben entschieden, dass Wien den Staffelstab als Europäische Demokratiehauptstadt übernimmt. Das nun beginnende Demokratiejahr wird als strahlendes und wärmendes Leuchtfeuer demokratischer Werte, Veranstaltungen, Beteiligungsprozesse und Festivitäten dienen. Wir zeigen durch inklusive Teilhabe und innovative Formate, dass Demokratie die besten Ergebnisse liefert“, sagt dazu ECoD-Gründer Helfried Carl.

Weitere Highlights

Zum Thema Beteiligung findet im Februar die Safe Democracy Convention 2025 im Rathaus statt, bei der sich alles um Daten- und Informationssicherheit (Fake News) von Bürger*innen drehen wird. Beim International Forum against Loneliness – Strategies & Solutions for Young People’s Health beschäftigen sich NGOs, die Verwaltung sowie soziale Einrichtungen einen Tag lang mit der besseren Bewusstseinsschaffung für den Umgang mit und die Prävention von Einsamkeit und somit auch mit einem rücksichtsvollen Zusammenleben in einer Demokratie. Mit der Frage, wie Beteiligungsprozesse institutionalisiert werden können, befasst sich die European Cities Conference – Zukunft. Und die AK Wien organisiert am 3. Dezember eine große Stadttagung zum Thema Demokratie und politische Mitbestimmung in Wien.

Das Wiener Demokratiejahr wird vom Büro für Mitwirkung (Abteilung Energieplanung der Stadt Wien) in Kooperation mit der UIV Urban Innovation Vienna GmbH konzipiert.

Weitere Informationen finden Sie unter:
www.wien.gv.at/demokratiehauptstadt
www.capitalofdemocracy.eu

Pressebilder zu dieser Aussendung sind in Kürze unter www.wien.gv.at/pressebilder abrufbar. (Schluss)

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