In der Aktuellen Stunde des heutigen Wiener Gemeinderates wurden die „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ thematisiert, die jährlich auf diese leider viel zu aktuelle Thematik aufmerksam machen sollen. „Dieses gemeinsame Zeichen der Solidarität, das nun auch erstmals mit dem Hissen der orangen Flagge auf dem Rathaus sichtbar gemacht werden soll, ist richtig und wichtig. Es ist nur bei weitem nicht genug“, betont Gemeinderätin Kasia Greco in ihrer Rede dazu. Vor allem die Frauensprecherin der Wiener Volkspartei Sabine Keri setze sich seit Jahren sehr engagiert und dezidiert gegen Gewalt an Frauen ein.
Denn alle zwei Minuten geschehe eine Gewalttat an Frauen – sei es in psychischer oder physischer Form. Um diese Gewaltspirale zu durchbrechen, sei ein überparteilicher Schulterschluss dringend notwendig. „Es muss klar gemacht werden, dass Gewalt gegen Frauen kein Kavaliersdelikt, sondern ein absolutes NoGo ist. Da muss man schon bei den jüngsten ansetzen, bei der Präventionsarbeit in den Schulen und da verstärkt auch bei den Burschen. Nur wenn man bei den potenziellen Tätern ansetzt, werden diese Taten endlich abnehmen“, betont Greco.
Das Motto „stark, sicher, selbstbewusst“ habe durchaus seine Berechtigung, erklärt auch Stadträtin Isabelle Jungnickel. „Doch es ist einfach nicht genug. Es sind nicht die Frauen, die sich ändern müssen – es sind die Täter, die Männer“, betont sie. Die psychische und physische Gewalt und Diskriminierung gebe es überall. „Man muss dazu nicht nach Frankreich schauen, aufs Internet, auf ‚damals‘ – es gibt sie überall, an allen Orten und in allen Schichten. Und jeder einzelne trägt die Verantwortung dafür, dass sich das ändert. Dafür braucht es wieder ein Mehr an Zivilcourage, die leider immer mehr verloren geht“, so die Stadträtin.
Bei der Täterarbeit dürfe man die Tatsache, dass bereits ein Drittel der Gewalttaten von Männern aus Drittstaaten begangen werden, nicht unter den Teppich kehren. „Frauen aus diesen Ländern haben viel hinter sich gelassen. Das Letzte, was sie brauchen, ist, dass ihnen ausgerechnet die Gewalt hierher folgt. Man muss dabei auch nicht mit dem Finger auf andere Länder oder Religionen zeigen. Aber ganz klar sagen, was man hier erwartet und welche Werte hier gelten. Der Import von Gewalt und Diskriminierung ist absolut inakzeptabel. In dieser Stadt gibt es keine Toleranz bei Gewalt“, betont Jungnickel abschließend.
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