„Tourismusstruktur, Finanzierung, der Auftritt der Erlebnisregionen und öffentliche Mobilität sind die Themen, die unsere Kolleginnen und Kollegen beschäftigen – und wo sie Nachbesserungsbedarf orten“, erklärt Gernot Deutsch, Landesvorsitzender der Österreichischen Hoteliervereinigung. Die ÖHV hat die Parteien nach ihren Plänen dazu befragt, es antworteten die Tourismuslandesrätin für die ÖVP, für SPÖ, FPÖ, Grüne, NEOS und KPÖ die Spitzenkandidat:innen.
Effizienzsteigerung durch die neue Tourismusstruktur
Die ÖVP betont die Reduktion der Verbände, die Bündelung der Ressourcen und den Abbau von Doppelgleisigkeiten durch die Reform, die SPÖ fordert eine Evaluierung, die FPÖ eine Expert:innen-Kommission, die Grünen eine Bewertung durch Praktiker:innen. NEOS wollen regelmäßig Gesetze überprüfen und Entbürokratisierung durch Digitalisierung und One-Stop-Shops. Praxis-Input zu Gesetzesvorschlägen wünscht die KPÖ, die außerdem Expert:innen häufiger in Ausschüssen anhören und den Personalbedarf der Tourismusverbände regelmäßig prüfen will.
Schlagkraft in Marketing und Auftritt der Erlebnisregionen
Die ÖVP will das Zusammenspiel aus regionalen, von Unternehmer:innen geleiteten Tourismusorganisationen und Land und STG beibehalten, die SPÖ die eigenständige Entwicklung und Bewerbung der Erlebnisregionen durch mehr Mittel und Handlungsspielraum für die Erlebnisregionen fördern. Für einen starken Markenauftritt der Regionen sieht die FPÖ eine enge Zusammenarbeit zwischen STG und allen Stakeholdern sowie eine stetige Evaluierung erforderlich. Die Grünen wollen prüfen, ob die regionale Entscheidungsfreiheit durch die Strukturreform abgenommen hat. NEOS wollen im Dialog mit Verbänden und Betrieben die Reform evaluieren. Die KPÖ will die Vielfalt der Erlebnisregionen mit gesicherter Finanzierung und Einbindung aller Stakeholder gewährleisten, während die Politik die Rahmenbedingungen setze.
Umgang mit Tourismusgeldern
Die ÖVP sieht die die Verwendung touristischer Mittel, kontrolliert durch die Landesabteilung, gesichert, die Finanzierung des Tourismus dürfe nicht gekürzt werden. Die SPÖ fordert klare Vorgaben zur Verwendung von Tourismusgeldern. Eine ausreichende Ausstattung der Verbände und der zielgerichtete Mitteleinsatz sind das Ziel der FPÖ. Die Grünen unterstützten die Erhöhung der Nächtigungsabgabe zur Finanzierung von Natur- und Landschaftsschutz zur Stärkung der Attraktivität und Angebotsqualität. Transparenz und Zweckbindung der Tourismusabgaben für Infrastruktur und Marketing fordern NEOS samt Überprüfung, ob die aktuelle Struktur der Verbände das ausreichend unterstützt. Die KPÖ schlägt die Anpassung der Interessentenbeiträge gemäß Verbraucherpreisindex vor. Die Gemeinden sollen ihren Anteil der Abgaben in Infrastruktur, die auch dem Tourismus zugutekommt, investieren können.
Verbesserung der öffentlichen Mobilität
Abgestimmt mit dem Verkehrsressort will die ÖVP Radwege und den öffentlichen Verkehr inkl. Thermenlandbus sichern und dabei die finanzielle Machbarkeit berücksichtigen. Die SPÖ will attraktive und leistbare Öffis ausbauen, die FPÖ betont die Bedeutung regionaler Bahnlinien und fordert ein qualitatives Straßennetz sowie ein erweitertes öffentliches Verkehrsnetz zur Stärkung des ländlichen Raums. Mit Anrufsammeltaxis und Mikrobuslinien wollen die Grünen den öffentlichen Verkehr flächendeckend sicherstellen, Projekte wie den „Erzberg-Gesäuse-Express“ forcieren und stillgelegte Strecken touristisch nutzen. NEOS fordern den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in touristischen Regionen, eine bessere Anbindung des Grazer Flughafens sowie ebenfalls Mikro-ÖV-Lösungen, Projekte wie der Thermenlandbus sollten langfristig mit umweltfreundlichen Technologien gesichert werden. Die KPÖ sieht den Ausbau des öffentlichen Verkehrs als Priorität, da er für Tourist:innen und potenzielle Arbeitskräfte immer wichtiger wird, finanziert u. a. durch eine Nahverkehrsabgabe. Projekte wie der Thermenlandbus sollten mit Landesmitteln unterstützt werden.
„Der ÖHV-Wahlcheck 2024 gibt einen guten Überblick über die Pläne der Parteien für die Zukunft des Tourismus“, resümiert Landesvorsitzender Deutsch und bedankt sich bei allen Parteien für die Mitarbeit beim Wahlcheck und das Interesse an den Anliegen des Tourismus.
Die vollständigen Antworten finden Sie hier zum Nachlesen.
Ein Bild von Mag. Gernot Deutsch, Landesvorsitzender ÖHV Steiermark, finden Sie hier. © ÖHV / Bernhard Raab.
Konkrete Vorschläge zur Zukunft des österreichischen Tourismus finden Sie hier, mehr Pressemeldungen der ÖHV und Bilder unter www.oehv.at/presse.
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