„Die Stadtregierung verpasst es weiterhin, einen schlüssigen Aktionsplan zur Beendigung der Wohnungslosigkeit in Wien vorzulegen. Steigende Mietpreise, zunehmende Delogierungen und der Anstieg von Obdachlosigkeit im öffentlichen Raum zeigen, wie dringend gehandelt werden muss“, kritisiert Judith Pühringer, Parteivorsitzende der Wiener Grünen, anlässlich der Präsentation des Situationsberichts 2024 des Verbands Wiener Wohnungslosenhilfe, die Wiener Stadtregierung. „Bis heute kann sich die Wiener SPÖ nicht dazu durchringen, endlich eine Leerstandsabgabe einzuführen und lässt damit eine hilfreiche Maßnahme einfach liegen. Das ist angesichts der Probleme haarsträubend und unverantwortlich“, so Pühringer weiter. Mit einer Einführung einer Abgabe auf leerstehende Wohnungen könnten Vermietungen über eine städtische Plattform gefördert werden, wobei ein Drittel dieser Wohnungen für Housing First reserviert werden soll, fordern die Wiener Grünen.
Wohnungslosigkeit bis 2030 beenden
„Die Stadtregierung weigert sich immer noch, das Winterpaket in eine ganzjährige Notversorgung umzuwandeln – dabei ist die Hitze im Sommer mindestens so gefährlich wie die Kälte im Winter. Wir Grüne fordern diese Maßnahme seit Jahren“, erklärt Viktoria Spielmann, Sozialsprecherin der Grünen Wien. Die Wiener Grünen unterstreichen ihre Forderungen, Wohnungslosigkeit entschlossener zu bekämpfen. „Wien soll die erste europäische Stadt werden, die Wohnungslosigkeit bis 2030 vollständig beendet“, fordern Pühringer und Spielmann. Trotz der breiten Basis des sozialen Wohnbaus und der professionellen Wohnungslosenhilfe in der Stadt ist dafür ein ambitionierter Aktionsplan notwendig.
Ein 6-Punkte-Plan für die Bekämpfung der Wohnungslosigkeit
Die Grünen Wien haben bereits im Sommer ihre konkreten Lösungsansätze vorgestellt:
- Mehr Wohnungen für „Housing First“: Bereitstellung eines Teils von freiwerdenden und neu errichteten sozialen Wohnungen für Housing First und Steigerung des sozialen Wohnungsneubaus
- Vorrang für sozialen Wohnbau: Sozialer Wohnbau soll in der Stadtplanung bevorzugt berücksichtigt werden.
- Leerstandsabgabe und Wohnungsplattform: Einführung einer Abgabe auf leerstehende Wohnungen. Vermietungen über eine städtische Plattform könnten gefördert werden, wobei ein Drittel dieser Wohnungen für die Wohnungslosenhilfe reserviert werden soll.
- Einkommensgerechte Wohnkosten: Einführung eines einheitlichen Wohngeldes, das sicherstellt, dass maximal 25 % des Einkommens für Wohnen verwendet werden.
- Stärkere Delogierungsprävention: Ausbau früher Beratungsangebote für Mieter:innen und der Einsatz alternativer Lösungen vor Delogierungen.
- Ganzjährige Notversorgung: Ausweitung bestehender Angebote durch ganztägige, ganzjährige Versorgung und psychosoziale Unterstützung. Zusätzlich sollten europäische Sozialstandards eingeführt werden.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Grüner Klub im Rathaus