Gerade eben wurde das Gesetz für entwaldungsfreie Lieferketten im Plenum des Europaparlaments unter teils fragwürdigen Umständen abgestimmt. Weitreichende Verschlechterungen wurden knapp dank der Stimmen von Liberalen, Konservativen und Rechtsextremen durchgewunken, während die Abstimmungsgeräte für mehrere Abgeordnete wiederholt nicht funktionierten.
Thomas Waitz, Landwirtschaftssprecher der Grünen im EU-Parlament, kritisiert die Volkspartei: „In einer Hauruck-Aktion hat die Europäische Volkspartei die Axt an ein fertig verhandeltes Gesetz angelegt. Diese Klientelpolitik für die Waldindustrie gefährdet auch europäische Wälder, denn nun können EU-Mitgliedstaaten behaupten, dass hier alles in Ordnung ist. Kahlschläge und Waldzerstörung sind aber auch ein Problem in Europa. Die Einführung einer neuen Kategorie für Länder, die angeblich „kein Risiko“ für Entwaldung haben, könnte außerdem dazu führen, dass sogar Drittstaaten wie möglicherweise China weniger bis keine Kontrollen mehr durchführen müssen. Konsument*innen können so weiterhin nicht wissen, ob Schokolade oder Holzspielzeug, das sie kaufen, zu Entwaldung und damit Klimawandel und Biodiversitätsverlust beitragen oder nicht.“
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