Tierschutz Austria hat Beschwerde gegen den Vorschlag der Europäischen Kommission zur Herabstufung des Schutzstatus des Wolfs bei der Berner Konvention eingereicht. Die von der EU-Kommission gewünschte Änderung würde den Wolf von einer „streng geschützten“ zu einer „geschützten“ Art herabsetzen und so den Weg für eine unkontrollierte Bejagung des Wolfes, wie es leider trotz strengen Schutz in Österreich schon längst der Fall ist, noch weiter Tür und Tor öffnen.
Tierschutz Austria betont, dass der strenge Schutz des gerade in Zeiten des Klimawandels und Biodiversitätsschwundes ökologisch wichtigen Wolfes in Europa umgesetzt werden muss und fordert alternative Lösungen zur konfliktfreien Koexistenz von Mensch und Wildtier. Selbst wenn der Schutzstatus des Wolfes von streng geschützt auf geschützt gesenkt werden würde, dürfte dieser nur dann bejagt werden, wenn ein günstiger Erhaltungszustand nachweisbar gegeben ist. Davon ist Österreich weit entfernt. Tierschutz Austria fordert in allen EU Ländern ein wissenschaftliches Monitoring zu Bestandszählung bedrohter Tierarten.
Die Organisation warnt vor Rückschritten im Artenschutz und fordert die Berner Konvention auf, dem Antrag der EU-Kommission in der kommenden Sitzung Anfang Dezember nicht stattzugeben. Das Ziel der Berner Konvention liegt in der Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume. Dieses Ziel ist in den Fokus der Sitzung zu stellen und nicht das Wunschkonzert der Europäischen Agrarlobby.
Die Wiederkehr des Wolfes ist ein Erfolg für die europäische Biodiversität und die Anpassung an seine Anwesenheit sollte durch innovative Schutzmaßnahmen, nicht durch Abschüsse, erfolgen. „Der Wolf sorgt in unseren Ökosystemen für ein natürliches Gleichgewicht, weil er die Wilddichte kontrolliert und unsere Wälder schützt. Durch die Anwesenheit der Wölfe werden weniger Baumkeimlinge durch Rehe und Hirsche gefressen, der Wald kann natürlich nachwachsen, wird Klimawandel-fitter und artenreicher. Wölfe helfen uns also, den günstigen Erhaltungszustand der Wälder zu erreichen“, erklärt Leona Fux Msc, Artenschutzexpertin von Tierschutz Austria.
Zehntausende BürgerInnen unterstützen zudem eine Reform der Jagdgesetze hin zu einem einheitlichen, tierfreundlicheren Bundesjagdgesetz. Tierschutz Austria sieht darin ein klares Zeichen der Gesellschaft für eine nachhaltigere und respektvollere Zukunft im Umgang mit Wildtieren. Mehr Infos: Volksbegehren Tierschutz – Artenschutz – Bundes-Jagdgesetz
Unsere Wolfsexpertin Leona Fux steht Ihnen gerne für Interviews zur Verfügung.
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