ARTE-Dokumentarfilmpreis für „Durchgangsland“ (FOTO)

Zum Abschluss der 48. Duisburger Filmwoche wurde zum 31. Mal der ARTE-Dokumentarfilmpreis verliehen. Der mit 6.000 Euro dotierte Preis ging in diesem Jahr an den Film „Durchgangsland“ von Daniel Fill.

In Fortezza/Franzensfeste, einem Dorf zwischen Italien und Österreich, kreuzen sich Tradition und Transit. Oben eine Festung für den Kaiser, darunter ein gigantisches Eisenbahntunnelprojekt für Europa. Dieser Ort im Tal, an dem sich nur selten die Sonne zeigt, ist für viele Menschen eine Verheißung – um Arbeit zu finden oder um alte Wunden zu heilen. Wo sich das Rauschen des Windes mit dem stetigen Geräusch der Brennerautobahn mischt, erzählen sie vom Ankommen. Geparkt, um zu bleiben.

Der Preis wird von einer unabhängigen Jury ausgewählt, bestehend aus Enoka Ayemba, Christiane Büchner und Stefanie Gaus. Aus der Jurybegründung: „Ein kühler, sonnenarmer Ort in den Bergen wird zum sicheren Abseits für Menschen, die sich anderswo nicht sicher fühlten. Andere wiederum waren schon immer da – und entscheiden sich zu gehen. Transnationale Biografien und Identitäten werden erzählt – manche Einwohner*innen hat die Aussicht auf Arbeit hierhergebracht, andere sind vor teuren Mieten geflohen oder vor rassistischen Anfeindungen. (…) In einer Balance aus Beobachtung und Nachfragen gelingt es dem Film, die Toleranzen und Widersprüche innerhalb der Gemeinschaft, dieser vielschichtigen Nachbarschaft, aufzuzeigen. Kommen. Bleiben. Und wieder gehen. Sich eine Zeit lang gebraucht und sicher fühlen. In diesem Transitraum hält der Regisseur inne: Zusehen, Zuhören, Verweilen. Erfahren. So ist der Film ein Plädoyer für die Neugierde – ein behutsames Porträt eines Ortes und „Nicht-Ortes“ zugleich.“

Daniel Fill nahm den ARTE-Dokumentarfilmpreis im Rahmen der Preisverleihung der Duisburger Filmwoche am 9.11.2024 entgegen, überreicht von Sabine Bubeck-Paaz, Dokumentarfilmredaktion ZDF/ARTE.

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