Gustav Klimt malte das monumentale Gemälde „Die Medizin“ in den Jahren um 1900. Das als Fakultätsgemälde gedachte Bild wurde im Nationalsozialismus zerstört und nun durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz rekonstruiert. Die detaillierte Nachbildung wurde heute im Beisein von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig, Rektor Markus Müller und Belvedere-Generaldirektorin Stella Rollig an der Medizinischen Universität Wien an der Fassade eines Forschungsgebäudes enthüllt.
In den Jahren um 1900 malte Gustav Klimt das monumentale Gemälde „Die Medizin“. Ursprünglich vom Unterrichtsministerium als eines der „Fakultätsbilder“ für die Deckengestaltung des Festsaals der Universität Wien in Auftrag gegeben, gelangte es jedoch nie an seinen Bestimmungsort, und zwar wegen der massiven Kritik, die den Bildern von Seiten des Ministeriums und der Universität, aber auch der Öffentlichkeit entgegenschlug. Nach dem Raub durch die Nationalsozialisten gingen die Originale der Fakultätsbilder im Mai 1945 durch einen Brand für immer verloren, nur Entwürfe und Schwarz-Weiß-Fotografien sind erhalten. Farbige Details sind lediglich von der in Rot und Gold strahlenden Gestalt der Hygieia bekannt. Mithilfe künstlicher Intelligenz rekonstruierten das Belvedere und Google Arts & Culture im gemeinsamen Projekt „Klimt versus Klimt“ die Farbigkeit der Fakultätsbilder Klimts. Das Resultat dieser Rekonstruktion ist jetzt auf der Fassade des neuen Anna-Spiegel-Forschungsgebäudes am MedUni Campus AKH zu sehen.
„Die Wiedererweckung von Klimts 'Medizin' durch modernste Technologie ist ein leuchtendes Beispiel für das Zusammenspiel von Wissenschaft und Kunst, das Wien als Forschungs- und Kulturmetropole auszeichnet. Sie zeigt, wie wir mit Hilfe von Innovation und Technologie unser kulturelles Erbe bewahren und für die kommenden Generationen gestalten“, sagte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig. „Dieses Projekt spiegelt den Geist Wiens wider, wo Tradition und Fortschritt, genauso wie Forschung und Kultur Hand in Hand gehen und unsere Stadt zu einem einzigartigen Ort des Dialogs machen, an dem das Gemeinsame immer vor dem Trennenden steht.“
„Mit der Rekonstruktion von Klimts 'Medizin' kehren nicht nur Kunst und Wissenschaft der Jahrhundertwende zurück in den öffentlichen Raum, sondern auch ein Symbol für die tief verwurzelte Verbindung zwischen Wiener Kultur und Medizin. Diese Nachbildung würdigt das Erbe Klimts und erinnert an die wissenschaftliche Tradition, die unsere Stadt und ihre medizinische Innovationskraft prägen“, erklärte Markus Müller, der Rektor der MedUni Wien.
„Dank dieser großartigen Idee rückt das beeindruckende Gemälde, das sich seit 1919 im Besitz des Belvedere befunden hatte, nun wieder verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit“, sagte Belvedere-Generaldirektorin Stella Rollig. „Das Originalgemälde war mit einer Höhe von über vier Metern bereits ungewöhnlich groß, und auf der Wand des Anna-Spiegel-Forschungsgebäudes sowie in der farbigen Version kann man ermessen, welche großartige künstlerische Leistung Gustav Klimt mit diesem Werk gelungen ist.“ (Schluss) red
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