Meisterinnen der Fakten

Ulla Kramar-Schmid ist Goldene MedienLÖWIN 2024. Die Silberne MedienLÖWIN erhielt die arte-Dokumentation „Feindbild Frau“ von Ursula Duplantier. Für die unablässige, fundierte Berichterstattung zu Frauen- und Diversitäts-Themen wurde DIESTANDARD unter Leitung von Beate Hausbichler mit dem MedienLÖWEN ausgezeichnet. 

Sie ist wohl Österreichs bekannteste investigative Journalistin: Ulla Kramar-Schmid wurde mit der Goldenen MedienLÖWIN 2024 bei der feierlichen Gala des Journalistinnenkongresses geehrt. Die Rechercheurin und Aufdeckerin ist seit vielen Jahren in den Ressorts Politik, Wirtschaft und investigative Angelegenheiten tätig. Ihre Lieblingsquelle ist der Mensch, aber auch Daten und Fakten haben es ihr angetan. Von der Lokaljournalistin zur Grand Dame des investigativen Journalismus, sieht die frisch gebackene Goldene MedienLÖWIN die Herausforderungen darin, die Themen so aufzubereiten, dass die Rezipient:innen verstehen, warum sie die Geschichte erzählt bekommen. Leser:innen, Hörer:innen oder Seher:innen sollen begreifen, warum das wichtig ist. Sie war im österreichischen Team zur Aufdeckung der Panamapapers. Ulla Kramar-Schmid findet die Zusammenarbeit mit den Kolleg:innen des Internationalen Netzwerks investigativer Journalisten sehr spannend und freut sich über die Ehrung ihres bisherigen Lebenswerks: „Ich bin gerührt, danke für das Vertrauen! Ich glaube, dass Frauen mehr auf Inhalte stehen. Inhalte sind wichtig. Ich wünsche mir mehr kluge Frauen, die ich hören, sehen und lesen kann“.

Über die Silberne MedienLÖWIN freut sich die Regisseurin und Gestalterin Ursula Duplantier. Ihre TV-Doku für arte „Feindbild Frau“ zeigt, wie Frauen täglich von Männern sexistisch beleidigt und bedroht werden. Der erfahrenen Journalistin gelingt es dabei, sowohl Betroffene zu befragen als auch die ewiggestrigen Aussagen rechtspopulistischer Männer gegenüberzustellen. Schnell zeigt sich, dass wir Frauen durch das Erstarken populistischer Bewegungen mit einem Backlash konfrontiert sind. Besonders betroffen sind öffentlich sichtbare Frauen, dazu gehören neben Politikerinnen natürlich auch Journalistinnen. In diesem Wissen freut sie sich sehr über die Auszeichnung: „Wenn man sich als Frau öffentlich zu Wort meldet, kann man Gewalt ausgesetzt sein. Ich zeige eine europäische Perspektive zwischen Diskreditierung und Schikane. Die Silberne MedienLÖWIN ist eine Anerkennung für das Thema und mein Schaffen.“ Die Statue nahm Kollegin Nadja Frenz entgegen.

Unermüdlich, was Frauenthemen betrifft, ist die Redaktion von DIESTANDARD unter der Leitung der Journalistin und Autorin Beate Hausbichler. Dafür kürte die Jury sie fast einstimmig zum MedienLÖWEN 2024. Seit fast einem Vierteljahrhundert gibt es die frauen- und genderpolitische Seite in ungebrochen hoher Qualität. Ein wunderbarer Beweis dafür, dass aus einer guten Idee eine stabile Konstante in der Medienlandschaft werden kann, selbst bei knappen Ressourcen, aber dafür mit viel Engagement seitens des motivierten Redaktionsteam. Seit Beate Hausbichler DIESTANDARD leitet, hat die Publikationsform mit dem ausgeprägten Profil an tagesaktueller Dynamik sowie an genderpolitischer Relevanz zugelegt. Beate Hausbichler freut sich: „Ich freue mich riesig, denn DIESTANDARD hat mit vielen großartigen Kolleginnen Pionierarbeit geleistet. Es ist viel passiert, Feminismus ist kein Spleen, sondern sorgt für Gleichstellung. Heute streiten wir über den richtigen Weg. Objektive Berichterstattung treibt das gut voran.“

An den diesjährigen Einreichungen lässt sich ablesen, dass Frauenthemen in den Medien von Hass und Gewalt geprägt sind. Vorbei scheinen die Zeiten, als Erfolgsnarrative dominierten. Wir möchten zum Ausdruck bringen, dass alle Einreichungen und Kandidatinnen großartige Arbeit leisten. Für die Goldene MedienLÖWIN (Lebenswerk) waren auch Euke Frank und Brigitte Handlos am Start. Mit der Silbernen MedienLÖWIN zeichnet der Österreichische Journalistinnenkongress Beiträge aus, die die Lebenssituation von Frauen kritisch beleuchten. Nominiert waren ebenfalls „Der Fall Kellermayr“, TV-Doku puls4 von Alexandra Venier und Team sowie „Frauen mit Courage: Nicola Werdenigg“, ein Ö1-Radiobeitrag von Ulrike Schmitzer. Um den Medien LÖWEN (eine Redaktion mit Frauenschwerpunkt) konkurrierten auch „Große Töchter“, der strikt feministische Podcast und die Kolumnen „#Girlmath“/Katharina Mader + „Vicki in der Männerwelt“/Viktoria Eibensteiner, betreut von Bettina Mühleder auf moment.at.

Die MedienLÖWINNEN werden am Vorabend des jährlich stattfindenden Österreichischen Journalistinnenkongresses im Haus der Industrie bei der festlichen Gala überreicht.

Weitere Bilder in der APA-Fotogalerie

26. Österreichischer Journalistinnenkongress

Thema: Wo lassen Sie denken? KI, Propaganda & Co: Gift für die Gesellschaft?

Datum: 06.11.2024

Art: Konferenzen und Tagungen

Ort: Haus der Industrie
Schwarzenbergplatz 4
1030 Wien
Österreich

URL: https://www.journalistinnenkongress.at/

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Journalistinnenkongress

Comments (0)
Add Comment