Am 5. November 2024 fand in Wien das 5. Expert/innen-Forum zur Integration von qualifizierten Zuwander/innen und Schlüsselarbeitskräften statt. Über 40 Vertreter/innen verschiedener Organisationen aus den Bereichen Arbeitsmarkt, Wirtschaft und Integration diskutierten auf Einladung des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) über aktuelle Herausforderungen und Chancen bei der Integration ausländischer Fachkräften in Österreich, darunter unter anderem das Bundeskanzleramt (BKA), das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW), die Austrian Business Agency (ABA), die Wirtschaftskammer Österreich (WKO), die Industriellenvereinigung (IV), das Arbeitsmarktservice (AMS), der Club International (CINT),das Österreich Institut (ÖI) und die Internationale Organisation für Migration (IOM).
Für Integrationsministerin Susanne Raab ist klar, es brauche qualifizierte Zuwanderung in den Arbeitsmarkt: „Deshalb ist das ÖIF-Expertenforum eine wertvolle Plattform für den Austausch aller relevanten Stakeholder im Bereich der Arbeitsmarktintegration von Fachkräften. Unser Fokus sollte weiterhin darauf liegen, die Integration qualifizierter Zuwanderer sowie von Schlüsselarbeitskräften konsequent zu fördern und dabei auch die vorbereitenden Maßnahmen in den Herkunftsländern zu berücksichtigen. Mit dem Integrationsservice für Fachkräfte und qualifizierte Zuwanderer des ÖIF haben wir einen entscheidenden Schritt unternommen, um diese Herausforderung konstruktiv und erfolgreich zu bewältigen.“
Sonja Ziganek, Gesamtleitung der Säule Integrationsprogramme im ÖIF: „In vielen Branchen in Österreich fehlt es an qualifizierten Fachkräften. Um diesem Mangel entgegenzuwirken, bietet der ÖIF mit seinem Integrationsservice gezielte Unterstützung für internationale Fachkräfte und deren Familien. Im letzten Jahr wurden mehr als 1.500 Anträge zur Förderung der Kosten einer Berufsanerkennung und über 1.100 Deutschkursplätze in Unternehmen verzeichnet. Damit trägt der ÖIF zur raschen Integration qualifizierter Zuwander/innen in den Arbeitsmarkt bei.“
Best Practices zur Integration von ausländischen Pflegekräften in Österreich / Chancen durch Künstliche Intelligenz im Spracherwerb
Vor dem Hintergrund des hohen Fachkräftebedarfs wurden im Rahmen des 5. Expert/innen-Forums aktuelle Initiativen im Gesundheits- und Pflegebereich vorgestellt: Das Research Institute for Symbolic Computation (RISC) präsentierte ein auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierendes Simulationssystem, das Pflegekräfte mit Sprachförderbedarf mittels Virtual Reality beim Deutschlernen unterstützen und zum Üben von praxisnahen Kommunikationsszenarien dienen wird. Auch die Dase & Carstensen GmbH referierte über die Auswirkungen der digitalen Transformation auf das Sprachenlernen, der ÖIF stellte innovative Ansätze zum Deutschlernen am ÖIF-Sprachportal, der größten Online-Deutschlernplattform im deutschsprachigen Raum, vor. Das Berufsförderungsinstitut Burgenland (BFI) informierte zudem über kultursensible Schulungen und gezielte Sprachförderprogramme, während der Personaldienstleister „apsa“ innovative Ausbildungswege in Kolumbien vorstellte, um den Fachkräftebedarf im Gesundheits- und Pflegebereich in Österreich zu decken.
Neue Initiativen zur Integration von internationalen Fachkräften in Österreich
Die ABA stellte den Talent Hub vor, der internationale Fachkräfte mit offenen Stellen in österreichischen Unternehmen verbindet, die WKO berichtete über aktuelle Entwicklungen bei der internationale Fachkräfte-Offensive. Zudem stellte sich das kürzlich in Wien eröffnete Migrant Workers Office (MWO) des philippinischen Department of Migrant Workers (DMW) vor, welches Beratung und Unterstützung für philippinische Arbeitskräfte in Österreich anbietet. Ergänzend referierte das Austrian Institut for Technology (AIT) über Datensouveränität im digitalen Zeitalter, Berlitz stellte den Cultural Navigator zur Förderung interkultureller Kompetenzen vor.
Hohe Qualifikationen: ÖIF-Studie zeigt Fortschritte bei der Integration ukrainischer Vertriebener in Österreich
Im Rahmen des 5. Expert/innen-Forums wurden die Ergebnisse einer vom Österreichischen Institut für Familienforschung unter Leitung von Wolfgang Mazal durchgeführten und vom Österreichischen Integrationsfonds beauftragten Studie zur Integration ukrainischer Vertriebenen in Österreich vorgestellt. Ukrainische Vertriebene in Österreich weisen ein sehr hohes Qualifikationsniveau auf, 75 % der im Rahmen der Studie befragten Ukrainer/innen verfügen über einen Hochschulabschluss. Die Ergebnisse zeigen deutliche Fortschritte beim Deutschlernen und bei der Arbeitsaufnahme, nur mehr 3 % der Ukrainer/innen planen gegenwärtig eine Rückkehr. Die Studie steht auf der ÖIF-Webseite zum Download zur Verfügung.
Vernetzung und Austausch zum Thema qualifizierte Zuwanderung
Das Expert/innen-Forum bündelt die Expertise relevanter Organisationen, um die nachhaltige Integration von ausländischen Fachkräften und qualifizierten Zuwander/innen in Österreich zu fördern. Die Ergebnisse des Forums bilden die Grundlage für weitere Fördermaßnahmen und eine entsprechende Weiterentwicklung der Angebote für qualifizierte Zuwander/innen und ausländische Schlüsselarbeitskräfte in Österreich, wie etwa berufsbegleitende Deutschkurse, umfassendere Beratungen zur Berufsanerkennung und zu notwendigen bürokratischen Prozessen.
Über das ÖIF-Integrationsservice für Fachkräfte
Als zentrale Anlaufstelle für Fachkräfte und ihre Angehörigen sowie für Unternehmen bietet das ÖIF-Integrationsservice für Fachkräfte Informationen, Beratungen und Veranstaltungen zur Vorintegration sowie zum Leben und Arbeiten in Österreich und zu ÖIF-Deutschlernangeboten. Für Unternehmen stehen beim Integrationsservice Weiterbildungen und Deutschlernangebote zur Verfügung, um ausländische Fachkräfte bei ihrer Integration zu unterstützen. Weitere Informationen finden Sie unter www.integrationsservice.at.
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