Der Weltmännertag wird jährlich am 3. November gefeiert und soll auf das Gesundheitsbewusstsein von Männern aufmerksam machen. Speziell in Hinblick auf die psychische Gesundheit gibt es nach wie vor stereotypische Vorstellungen vom Mann, welche die Inanspruchnahme von Unterstützungsmöglichkeiten erschweren. Über mentale Gesundheit zu reden, bleibt unter Männern oft ein Tabu, negative Gefühle werden unterdrückt und Leiden ignoriert. Im Gegensatz zu Männern fällt es Frauen häufig leichter über psychische Herausforderungen zu sprechen und sie nehmen auch vermehrt professionelle Hilfe, wie bspw. eine Psychotherapie, in Anspruch. Männer leiden meist unbemerkt, was zur Folge hat, dass psychische Krankheiten seltener diagnostiziert werden und Depressionen häufig unentdeckt bleiben. ÖBVP-Präsidentin Barbara Haid meint dazu: „Unser Ziel sollte darin bestehen, ein Umfeld für Männer zu schaffen, in dem sie sich sicher fühlen, ihre Emotionen offen zu kommunizieren und Hilfe in Anspruch zu nehmen ohne Angst vor Stigmatisierung“.
Es gibt jedoch in den letzten Jahren eine positive Entwicklung in Bezug auf das das Verständnis von Männlichkeit und psychischer Gesundheit. Studien belegen, dass die Anzahl der Männer, die professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, in den letzten Jahren gestiegen ist. Laut der österreichischen Gesundheitsbefragung 2019 (Statistik Austria) waren 25% der Männer bereit, bei psychischen Problemen Unterstützungsmöglichkeiten anzunehmen. Ebenso stieg auch die Bereitschaft über psychische Gesundheit zu sprechen, insbesondere bei jüngeren Männern.
Der Weltmännertag ist eine wichtige Gelegenheit, um psychische Gesundheit von Männern in den Fokus zu rücken und auf ihre spezifischen Bedürfnisse einzugehen. Zudem setzen sich Gesundheitsorganisationen dafür ein, das Tabu um psychische Erkrankungen bei Männern zu brechen und sie zu ermutigen, offen über Depressionen, Ängste und andere psychische Herausforderungen zu sprechen. In diesem Kontext wird besonders das traditionelle männliche Rollenbild hinterfragt und zunehmend durch ein offeneres Verständnis von Männlichkeit, das Verletzlichkeit und emotionale Offenheit miteinschließt, ersetzt. Es soll darauf aufmerksam gemacht werden, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen und dies als Zeichen von Stärke und Selbstfürsorge zu verstehen. Männer sollten darin gestärkt werden, auf ihre körperliche und psychische Gesundheit zu achten.
Zum Weltmännertag möchten wir daran erinnern, dass psychische Gesundheit auch Männersache ist. Jeder Mensch kann im Laufe seines Lebens psychische Herausforderungen erleben und sollte nie das Gefühl bekommen, diese alleine bewältigen zu müssen. „Männer, die aktiv an ihrer psychischen Gesundheit arbeiten, setzen ein starkes Zeichen zur Enttabuisierung nach außen. Psychotherapie ist ein kraftvoller Schritt zur Selbstfürsorge und kein Zeichen von Schwäche“, sagt ÖBVP-Vizepräsident Wolfgang Schimböck.
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