Wiederkehr/ Hacker: Wiens neue Skatehalle öffnet ihre Tore in Floridsdorf

Helm auf, Board oder Scooter in die Hand: In der Vohburggasse in Wien Floridsdorf eröffnete am 25.10. 2024 die neue Skatehalle der Stadt. Bis zu 170 Besucher*innen können gleichzeitig ihre Leidenschaft auf Board, BMX, Inlineskates oder Scooter ausleben.

Die Idee, eine große und wetterunabhängige Skatehalle zu eröffnen, bestand bereits seit vielen Jahren. Aufgrund der wachsenden Skateszene in Wien wurde der Bedarf immer deutlicher. Die neue Halle schafft Raum für Nutzer*innen, auch bei schlechtem Wetter ihrem Sport nachzugehen, wie auch einen neuen Ort für die offene Kinder- und Jugendarbeit. 

“Mit der neuen Skatehalle in Floridsdorf machen wir Wien einmal mehr zum Vorreiter in Sachen Kinder- und Jugendfreundlichkeit. Diese Halle, die durch einen großartigen Partizipationsprozess entstanden ist, bei dem Wiener*innen aktiv mitgestaltet haben, ist weit mehr als nur ein Platz für urbane Sportarten. Das Team vom Skateboard Club Vienna hat sich weltweit inspirieren lassen – von Peru, den Niederlanden bis Marokko – und ein einzigartiges Konzept mit starkem sozialpädagogischem Ansatz entwickelt. Die Halle hat das ganze Jahr über geöffnet, im Winter sogar sieben Tage die Woche. Kinder ab 6 Jahren können mit Begleitung, ab 10 auch ohne, nicht nur ihre Skills im Skaten, mit dem Scooter und BMX fahren verbessern, sondern auch wichtige soziale Kompetenzen wie Respekt, Teamwork und Durchhaltevermögen erlernen. Endlich hat Wien wieder einen Hotspot für den Skatesport – und das zu leistbaren Preisen. Kooperationen mit Schulen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit sorgen dafür, dass diese Halle nicht nur sportlich, sondern auch bildungstechnisch ein Vorbild ist.“, so Christoph Wiederkehr, Vizebürgermeister und Stadtrat für Bildung, Jugend, Integration und Transparenz. 

„Sport ist für viele Wienerinnen und Wiener der erste Berührungspunkt mit Zusammenhalt und Teamgeist. Das das nicht nur einfach dahingesagt ist, zeigt auch unser ambitioniertes Modernisierungsprogramm im Sportbereich: Wir modernisieren unsere Sportanlagen nicht, damit sie hübsch in der Gegend herumstehen, sondern weil das der Beweis ist, wie wichtig uns dieses Erlenen von Zusammenhalt ist. Daher haben sich natürlich auch die Skaterinnen und Skater in Wien die modernsten Anlagen auch verdient. Sie haben nun einen ganz eigenen Platz für sich. Skaten gehört zu Wien und das bekräftigen wir heute mehr denn je.“, so Sportstadtrat Peter Hacker.

Planung der Skatehalle erfolgte unter Einbindung der Bevölkerung

Die Planung und Umsetzung des Projektes dauerte etwa eineinhalb Jahre. Darunter fallen der partizipative Planungsprozess der Skatehalle (Onlinebefragung von ca. 900 Personen, Fokusgruppen-Meetings mit unterschiedlichen Nutzer*innen, Online-Voting), die Abstimmung der notwendigen Umbaumaßnahmen mit den Behörden, die Einholung von Gutachten, die Planung und Umsetzung der Umbauarbeiten, der Bau des Skateparks und die Einrichtung der Halle für den Betrieb.

Entstanden sind helle und großzügige Räumlichkeiten mit einer angenehmen Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt. Ein besonderes Highlight ist der im Skatepark integrierte Baum, der dem Park ein besonderes Flair verleiht.

 “Ich freue mich, dass die Wiener Skateboard-Community in Floridsdorf eine neue Anlaufstelle findet, die ganzjährig geöffnet und zugänglich ist. Der soziale Mehrwert der Halle ist ein zusätzlicher Gewinn für den Bezirk, denn die bestehende Konzeption verbindet sportliches Engagement, Jugendarbeit und das positive Zusammenkommen unterschiedlichster Zielgruppen.”, so Bezirksvorsteher Georg Papai.

„Die neue Skatehalle spielt alle ‘Stückerln’. Besonders begeistert bin ich vom zusätzlichen Angebot der offenen Kinder- und Jugendarbeit. So können junge Wiener*innen nicht nur ihrer Leidenschaft nachgehen – sondern es wird ihnen auch niederschwellig der Kontakt zu Jugendarbeiter*innen ermöglicht.“, so Brigitte Bauer-Sebek, Leiterin der Abteilung Stadt Wien – Bildung und Jugend.

„Die Idee hinter der Skatehalle Wien war nicht nur ein Ort für Skateboarding und andere Arten des Rollsports zu sein, sondern auch ein pulsierendes Zentrum des urbanen Lebensstils für die Kinder und Jugendlichen der Stadt zu werden. Hier werden sich zukünftig durch die verschiedenen Angebote Kreativität und Bewegung treffen. Für die Kinder und Jugendlichen wird ein ganzjähriger Raum geschaffen, in dem sich ihre Individualität mit der Gemeinschaft verbindet.“ , so Anatol Richter, Leiter Sport Wien (MA 51) .

Skatehalle kann von Kindern ab 6 Jahren genutzt werden

Der Fokus liegt auf dem offenen Betrieb für verschiedene Nutzer*innengruppen (Skateboarding, Inlineskaten, Scooter und BMX). Nutzer*innen ab 6 Jahren sind herzlich willkommen – Kinder unter 10 Jahren müssen von einer erwachsenen Person begleitet werden. Für die unterschiedlichen Nutzer*innengruppen werden sowohl separate als auch gemischte Zeitslots zur Verfügung gestellt.

Neben dem offenen Betrieb wird es Skateboard- und Scooterkurse sowie niederschwellige Jugend- und Projektarbeit mit Fokus auf Skateboarding geben.

In der Halle werden für die Nutzer*innen insgesamt 11 Mitarbeiter*innen beschäftigt sein, darunter 6 Jugendarbeiter*innen und 5 sportpädagogische Betreuer*innen. Die Skatehalle ist ganzjährig und bis in die Nachtstunden geöffnet.

„Gemeinsam mit unserem erfahrenen Kursleiter*innen-Team wollen wir die vielen sportlichen, kulturellen und sozialen Aspekte des Skateboardens für die Wiener Jugend zugänglich machen. Zugleich arbeiten wir mit Workshops, Schulkooperationen und Sozialprojekten daran, Skateboarding als zeitgemäßes sport- bzw. sozialpädagogisches Tool in der Kinder- und Jugendbetreuung zu etablieren.”, so Johannes Wimmeder von der Geschäftsleitung des Skateboard Club Vienna.

Skateboarden als Tool der Kinder- und Jugendarbeit

Sich zu überwinden, die eigenen Ängste abzubauen, sich gegenseitig zu unterstützen oder nicht einfach nach dem ersten Versuch aufzugeben, das sind Erfahrungen und Kompetenzen, die nicht nur für das Erlernen von Skateboarden relevant sind, sondern für viele Herausforderungen, denen Kinder und Jugendliche alltäglich begegnen. Skateboarden zu lernen ist eine Challenge, die Life-Skills erfordert und fördert. 

Mit den zahlreichen Skate-Programmen werden auch in der neuen Skatehalle insbesondere jene Kinder und Jugendlichen in Wien erreicht, die weniger Möglichkeiten auf eine unabhängige Freizeitgestaltung haben. Gerade für diese Gruppe ist es wichtig, Angebote für Bewegung, bestärkende Selbsterfahrungen und sozialen Austausch zu schaffen.

Infos zur Skatehalle

  • Wo: Vohburggasse 2, 1210 Wien
  • Öffnungszeiten: 
    Wintersaison (November bis Februar):
    Montag bis Freitag 14:00 bis 22:00 Uhr
    Samstag, Sonntag und Feiertage 10:00 bis 22 Uhr
    Herbst/Frühling (September, Oktober, März, April):
    Mittwoch bis Freitag 14:00 bis 22:00 Uhr
    Samstag, Sonntag und Feiertag 10:00 bis 22:00 Uhr
    Sommer (Mai bis Juli):
    Donnerstag und Freitag 14:00 bis 22:00 Uhr
    Samstag, Sonntag und Feiertag 10:00 bis 22:00 Uhr
  • Wie erreiche ich die Skatehalle mit öffentlichen Verkehrsmitteln?
  • Mit Zug (z.B. S3 oder S4) bis Bahnhof Wien Strebersdorf, danach mit der Buslinie 34a bis Station Vohburggasse
  • Wie hoch ist der Eintritt in die Skatehalle?
    • Tageseintritt für Kinder 2,5 Euro; 3,5 Euro für Erwachsene
    • Zudem wird es Saison- und Jahreskarten geben
  • Gibt es die Möglichkeit, sich vor Ort Ausrüstung auszuleihen?
  • Vor Ort gibt es die Möglichkeit, sich Skateboards, Helme, Schutzausrüstung sowie Scooter auszuleihen.

Infos zum Verein „Skateboard Club Vienna“

Der Verein „Skateboard Club Vienna“ wurde 2017 gegründet, um bei der Neugestaltung von Skateparks mitwirken zu können und die Interessen der Skater*innen in Wien zu vertreten. Seit 2021 gibt der Verein auch Skatekurse in den vielen verschiedenen Skateparks der Stadt. Im gleichen Jahr wurde auch damit begonnen skateboardorientierte Jugendprojekte zu starten und Skateboarden als Tool der Kinder- und Jugendarbeit zu nutzen. 

2023 veranstaltete der Skateboard Club Vienna erstmals den „Gnarathon Vienna“, ein dreitägiges Skatefestival mit internationalem Publikum, das einen besonderen Fokus auf Inklusion und Diversität legt. 

Das Programm „Edu-Skate“

Das Edu-Skate Programm ist ein “Youth Development Programme” (YPD), das von der Concrete Jungle Foundation entwickelt und bereits 4 Jahre an zwei Projektstandorten in Peru und Jamaica erprobt wurde. Johannes Wimmeder war selbst Projektleiter des Standortes in Peru und ist nach wie vor an der Weiterentwicklung des Programms beteiligt. 

Das pädagogische Curriculum von Edu-Skate ist an die Selbstbestimmungstheorie (nach Psychologen Edward Deci und Psychiater Richard Ryan) angelehnt und fördert persönliche und soziale Kompetenzen und Autonomie. Unterteilt in 11 verschiedene Module, wird in jeder Kurseinheit ein ausgewähltes Thema anhand von Skateboarden sportlich-spielerisch vermittelt. Dabei dienen die Herausforderungen im Erlernen des Skateboardens, bspw. die Überwindung eine Rampe herunterzufahren, auch als Anlass, diese Erfahrungen auf andere Lebensbereiche zu übertragen. 

Ziel von Edu-Skate ist es, nicht nur die physischen Fähigkeiten auf einem Skateboard zu vermitteln, sondern auch jene persönlichen und (psycho-)sozialen Kompetenzen, die zur Überwindung der gestellten Challenges notwendig sind. Skateboarden dient als Methode, die Vermittlung von Life Skills ist das Ziel. Vermittelt werden sollen einerseits persönliche Skills wie Selbstvertrauen, Durchhaltevermögen, Positive Einstellung, Kreativität und andererseits soziale Skills wie Achtsamkeit, Respekt, Teamwork, Kooperatives Lernen.

Das Edu-Skate Programm wird auch in der Halle weitergeführt und in Zusammenarbeit mit Schulen und Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit umgesetzt. 

Mehr Infos: www.wien.gv.at/bildungsgraetzl

Fotos in Kürze unter: www.wien.gv.at/presse  

Dokufilm “Making of” über die Entstehung von Christian Fischer: https://www.youtube.com/watch?v=2GrpLL0cKvA 

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