WKÖ-Kopf: IWF-Konjunkturprognose „Weckruf“ – Wirtschaftsstandort mit Fokus auf Wettbewerbsfähigkeit auf Wachstumskurs bringen

Als „Weckruf für den gesamten europäischen Wirtschaftsstandort, der uns alle zum Handeln drängt“, bezeichnet Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) vorgelegte Prognose für die Weltwirtschaft. Demnach liegt das weltweite BIP-Wachstum 2024 und 2025 recht stabil bei jeweils +3,2 %. Die Eurozone wächst immerhin um 0,8 % (2024) und 1,2 % (2025) – jedoch deutlich schwächer als andere Weltregionen. Österreichs wichtigster Handelspartner Deutschland gehört 2024 sogar zu den Schlusslichtern unter den großen Industrienationen. 

Für Österreich prognostiziert der IWF für heuer einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,6%. Damit wird Österreich die zweitschlechteste Konjunkturentwicklung in der EU aufweisen und sogar schlechter abschneiden als Deutschland, für das eine Stagnation erwartet wird.  

Kopf: „Strukturelle Herausforderungen werden mit jedem Tag sichtbarer“ 

„Das ist ein alarmierender Befund für Österreich und die EU insgesamt. Die strukturelle Schieflage des Standorts wird mit jedem Tag sichtbarer. Die Politik ist dringend zum Handeln aufgefordert“, fordert Kopf und verweist auf ein von der WKÖ gefordertes Paket an Impulsen und Reformen, damit sich die Rahmenbedingungen der Unternehmen verbessern und es wieder mehr Spielraum für Investitionen gibt. 

Auf EU-Ebene sei eine Vertiefung des Binnenmarktes notwendig. Dessen Wachstumspotenzial wird von der Europäischen Kommission bis Ende 2029 mit rund 713 Mrd. Euro beziffert. „Unser EU-Binnenmarkt ist eine der größten wirtschaftlichen Erfolgsgeschichten, die wir unbedingt weiterschreiben müssen“, sagt Kopf.  

Erfolgsentscheidend für einen starken Wirtschaftsstandort Europa ist aus Sicht der WKÖ unter anderem eine aktive liberale Handelspolitik, die dringend durch den Abschluss weiterer Handels- und Investitionsabkommen gestärkt werden muss. Zudem sei eine „regulatorische Atempause“ nötig, sprich eine bürokratische Entlastung für die Unternehmen – das nicht zuletzt, um die drohende Abwanderung der produzierenden Betriebe zu stoppen. 

In Österreich rasch wirksame Entlastungsmaßnahmen umsetzen 

In Österreich braucht es rasch wirksame Entlastungsmaßnahmen im Zusammenhang mit der dringend nötigen Entlastung des Faktors Arbeit sowie mehr steuerliche Leistungsanreize, um Vollzeitarbeit und längeres Arbeiten attraktiver zu machen. Gleichzeitig müssen dringend steuerliche Anreize für private Investitionen forciert werden.  

„Die kommende Regierung muss sich auf die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts konzentrieren. Viel steht auf dem Spiel, und die Zeit drängt. Ein längeres Auf-der-Stelle-treten können wir uns schlicht nicht leisten“, so Kopf abschließend. (PWK383/pat/SR)

 

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