Best Practice Award: Klimafreundliche Gesundheitseinrichtungen ausgezeichnet

Insgesamt 18 Gesundheitseinrichtungen wurden heute von Gesundheitsminister Johannes Rauch für ihre Vorzeigeprojekte in Sachen Klimaschutz ausgezeichnet. Zum zweiten Mal konnten Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen ihre Klimaschutzprojekte in sechs verschiedenen Kategorien einreichen – von Gebäude und Energie bis zu Bewusstseinsbildung und Kommunikation. „Die Einrichtungen zeigen mit ihrem Engagement, dass ein klimafreundliches Gesundheitssystem möglich ist und haben eine Vorbildwirkung für den gesamten Gesundheitsbereich. Sie nehmen die wichtige Aufgabe wahr, das Klima zu schützen und zugleich unsere Gesundheit zu stärken. Denn Klimaschutz ist Gesundheitsschutz“, betont Gesundheitsminister Johannes Rauch bei der Preisverleihung. ***

Auch der Gesundheitssektor muss seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Er ist für rund sieben Prozent des CO2-Ausstoßes in Österreich verantwortlich. Eine wichtige Basis für diesen Beitrag ist die im Juli 2024 präsentierte „Strategie klimaneutrales Gesundheitswesen“.

 „Es ist besonders wichtig vorbildliche Gesundheitseinrichtungen vor den Vorhang zu holen. Von ihnen können wir lernen, Wissen zusammenführen und weitervermitteln. Mit dem Award schaffen wir Bewusstsein und motivieren andere, in den Klimaschutz und damit in die Zukunftssicherung zu investieren“, so Gesundheitsminister Johannes Rauch.

Zielgruppe des Best-Practice-Awards sind Krankenhäuser, Senior:innen- und Pflegeeinrichtungen, Primärversorgungseinheiten, Ambulanzen, Apotheken und Arztpraxen. Gesucht wurden innovative Leuchtturmprojekte in sechs Kategorien: Gebäude und Energie; Grünraum; Mobilität; Ernährung; Ressourcen- und Abfallmanagement und nachhaltige Beschaffung sowie Kommunikation und Bewusstseinsbildung. 

Die Leiterin der Abteilung Klimaneutralität und nachhaltige Transformation an der Gesundheit Österreich GmbH, Ruperta Lichtenecker, zeigt sich begeistert von den diesjährig eingereichten Projekten: „Die Projekte beweisen eindrucksvoll, wie sich Klimaschutz in Verbindung mit Gesundheitsförderung in den Gesundheitseinrichtungen umsetzen lassen und wie viele Vorteile damit verbunden sind. So werden Energie- und Ressourcen gespart und Kosten gesenkt, ein gesundheitsförderndes Umfeld für die Patienten:innen und Mitarbeiter:innen geschaffen, ein Beitrag zur Abmilderung der Klimakrise geleistet und die Versorgungssicherheit in den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen gestärkt.“

Eine Kommission aus Fachexpert:innen aus den Bereichen Klima und Gesundheit bewertete die eingereichten Projekte. Folgende Kriterien wurden für die Bewertung herangezogen: Beitrag zum Klimaschutz bzw. Ausmaß der erzielten Treibhausgasreduktionen, der Innovationscharakter und die langfristige Wirkung der gesetzten Maßnahmen, die Reproduzierbarkeit und die Bereitschaft zum Wissenstransfer sowie der Beitrag zur Gesundheitsförderung.

In der Kategorie Gebäude und Energie konnten das Krankenhaus des Deutschen Ordens Friesach, die Haiho-Apotheke Haidershofen, die Althea Rothenthurm sowie das Bezirkskrankenhaus Schwaz überzeugen. In letzterem konnte durch die Umsetzung einer umfassenden Energiestrategie der Energiebedarf um mehr als 50% reduziert werden, wozu auch bereits ein reger Wissenstransfer im Rahmen von diversen Informationsveranstaltungen stattfand.

In der Kategorie Grünräume gewannen die Silberhoamat Weidachhof, die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H., LKH Graz II und die ATOMOS Klinik Währing.
Die ATOMOS Klinik Währing zeigte dabei auf beeindruckende Weise, dass auch im urbanen Umfeld  Begrünungsmaßnahmen, beispielsweise in Form von Dachgärten, möglich sind und soll daher als Vorbild für weitere Projekte in ähnlicher Form dienen.

Die Kategorie Mobilität entschieden das Ordensklinikum Linz GmbH – Barmherzige Schwestern – Elisabethinen, die Tirol Kliniken GmbH für sich, ebenso wie die Kinderarzt Ordinationen Mag. Dr. Veit Krösslhuber und Dr. Andreas Totschnig, welche Patient:innen, die umweltfreundlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem Rad oder zu Fuß zur Ordination anreisen mit einem Gutschein für eine lokale Bäckerei, welche biologisch und mit regionalen Zutaten bäckt, belohnt.

In der Kategorie Ernährung wurde die BVAEB Gesundheitseinrichtung Josefhof prämiert.
Der Josefhof setzt mit seinem Projekt eine gesundheitsförderliche und klimafreundliche Ernährung für die Bewohner:innen im Alter 60+ um. Stück für Stück werden die Bewohner:innen dazu animiert und geschult, auf eine ausgewogene und vermehrt pflanzenbasierte Ernährung zu achten.

Die Kategorie Kommunikation und Bewusstseinsbildung entschieden das Medius – Zentrum für Gesundheit, das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder St. Veit an der Glan, die Ordination Dr. Thomas Quinton und die Barmherzigen Brüder Österreich für sich. Bei den Barmherzigen Brüder St. Veit an der Glan wird pro Bereich ein Mitarbeitender als Umweltcoach definiert, welcher täglich die Eckpunkte einer Checkliste mit Kategorien aus dem Bereich Klima und Umwelt durchgeht und monatlich eine dokumentierte Begehung durchführt. Die ausgefüllten Checklisten werden dann zusammengeführt und ausgewertet, um im Anschluss bereichsübergreifend weitere Maßnahmen ausarbeiten und umsetzen zu können.

In der Kategorie Abfall-/Ressourcenmanagement und Beschaffung punkteten das Landeskrankenhaus Feldkirch und Orthopädisches Spital Speising. In letzterem werden die nicht mehr verwendeten aber doch hochwertigen und funktionstüchtigen Krankenhausutensilien laufend gesammelt und karitativen Einrichtungen in Österreich und der Ukraine weitergegeben, was ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, zu einer Verringerung von Abfällen und zu einer Verlängerung der Lebensdauer der Produkte führt.

Weiters erhielt Oberösterreichische Gesundheitsholding für das Projekt „Hochwertiges Recycling von Plastik im Gesundheitswesen – Konzeptionsprojekt Hospi Cycle“ einen Sonderpreis der Jury. Im Rahmen des Projektes wurde ein neues Abfallkonzept entwickelt, um in Zukunft krankenhausspezifische Kunststoffabfälle zu trennen und zu verwerten. Durch das neue Sammelkonzept für diese Kunststoffartikel können die Abfälle sortenrein gesammelt und so ein Beitrag zur Erhöhung der Recyclingquote geleistet werden.

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