Georg Härtinger ist offiziell neuer Militärkommandant von Niederösterreich

Der heutige Tag sei ein „wichtiger“, unterstrich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner bei der Übergabe des niederösterreichischen Militärkommandos von Interims-Kommandant Michael Lippert an Georg Härtinger in der Hesser-Kaserne. „Denn“, so die Landeshauptfrau, „das Militärkommando hat eine große Bedeutung für das ganze Land und für die niederösterreichischen Landsleute.“ Die Kommandoübergabe stehe im Zeichen des Hochwassers vom September, wo das Bundesheer maßgeblich unterstützt habe. Daher sei es, so Mikl-Leitner, wichtig, „nicht das Bundesheer zu schwächen, sondern das Bundesheer zu stärken. Mit einer klaren Strategie und vielen Investitionen. Und so wird derzeit so viel in das Heer investiert wie niemals zuvor.“ Sie denke unter anderem an die 180 Millionen Euro, die in den „Leopold Figl“- Fliegerhorst in Langenlebarn, an die 300 Millionen Euro, die in den Jagdkommando-Standort in Wiener Neustadt oder an die 200 Millionen Euro, die in die Militärakademie investiert werden.

„Das Bundesheer hat sich in der Katastrophe als unverzichtbare Stütze Niederösterreichs bewiesen. Aber wir brauchen euch nicht nur im Kampf gegen die Naturgewalten, auch in vielen anderen Bereichen“, unterstrich sie und hob die Bedrohungen durch totalitäre Regime, den politischen Islam, den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die Lage im Nahen Osten hervor. „Gerade in dieser Gemengen-Lage muss auch Österreich als neutrales Land in der Lage sein, sich zu verteidigen. Hier braucht es international gut vernetze Nachrichtendienste, um Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.“ Weitere Schwerpunkte erkenne die Landeshauptfrau in den Bereichen Cyber-Kriminalität, Terror, Betriebsspionage und Fake News-Propaganda. „Dagegen müssen wir uns schützen und dafür braucht es ein modernes und zukunftsfittes Bundesheer“, führte sie aus. Zudem stärke das Bundesheer den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Land.

Zum Wechsel im Militärkommando Niederösterreich sagte sie, dass Michael Lippert das „Militärkommando rund zwei Jahre mit ruhiger Hand interimistisch geführt hat. Deine Führungsqualitäten hast du zuletzt während des Hochwassers eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Du warst in den letzten zwei Jahren mit sehr viel Kompetenz und Liebe dabei. Du übergibst ein gut geführtes Landeskommando an deinen Nachfolger, an Brigadier Georg Härtinger. Einen topausgebildeten, erfahrenen Mann mit langjähriger Kommandantenerfahrung. Mit der besten militärischen Ausbildung, mit großer Auslandserfahrung, mit einer engen Verbindung zu Niederösterreich.“ Mit Härtinger an der Spitze des Militärkommandos könne das Bundesheer in Niederösterreich in eine gute Zukunft blicken.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner bedankte sich für den Einsatz der Soldatinnen und Soldaten beim Hochwasser und führte aus: „Es gilt ein ganz großes Dankeschön für die vielen Einsätze, die in den vergangenen Jahren geleistet wurden.“ Sie dankte Lippert für sein unermüdliches Engagement und sei zugleich davon überzeugt, dass der neue Militärkommandant „über besondere Fähigkeiten verfügt, die er immer wieder unter Beweis gestellt hat. Du wirst das Militärkommando umsichtig führen und die Menschen ins Zentrum stellen. Ich bin überzeugt davon: du bist die richtige Führungsperson.“

Im Hinblick auf die Entwicklung des Österreichischen Bundesheeres merkte die Ministerin an, dass sich die Lage in den vergangenen fünf Jahren „geändert und verbessert hat.“ Es herrsche über Parteigrenzen hinweg die Einigkeit, dass man auch in Zukunft in das Bundesheer investieren und den Aufbauplan 2032 erfüllen müsse. „Schauen wir positiv, zuversichtlich und gemeinsam in die Zukunft. Egal wie groß die Bedrohungen sein werden, es gibt nur einen Schlüssel: die Zusammenarbeit“, sagte Tanner abschließend.

Der bisherige interimistische Militärkommandant Michael Lippert sagte: „Nichts kann einen Menschen mehr stärken als das Vertrauen, das man ihm entgegenbringt.“ Nach diesem Grundsatz habe er seine Tätigkeit gerichtet, man habe „gemeinsam angepackt und das Beste aus der Situation herausgeholt. Dafür möchte ich mich heute bedanken.“ Er bedankte sich speziell bei seinen Kolleginnen und Kollegen, dem Land Niederösterreich, den Bezirkshauptleuten und Bürgermeistern und „speziell der Sicherheitsfamilie Niederösterreich“. Die Zusammenarbeit sei stets von gegenseitiger Wertschätzung geprägt gewesen und man habe „viele Großprojekte erfolgreich geplant und durchgeführt, Höhepunkt war das Hochwasser im heurigen September.“

Der neue Kommandant Georg Härtinger unterstrich, dass „das Militärkommando in das zivile Umfeld integriert ist und die Zusammenarbeit mit der niederösterreichischen Sicherheitsfamilie gelebt ist.“ Er erkenne Handlungsbedarf vor allem aufgrund der aktuellen Bedrohungslagen, auch Künstliche Intelligenz und Cyberkriminalität würden immer bedeutender. „In diesen und vielen anderen Bereichen wird das Militärkommando die Hausaufgaben zu leisten haben“, sagte er und ersuchte „die militärische Führung uns und mich zu unterstützen.“ Neben der militärischen Sicherheit rücke er Öffentlichkeitsarbeit, Infrastrukturelles, die Stellung und die Ablöse der Babyboomer-Generation in den Fokus. Ihm stehe jedenfalls ein „tolles Team“ zur Seite und er freue sich auf die Zusammenarbeit. Härtinger dient bereits seit 1984 im Bundesheer und schloss 1990 die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt ab. Seine Karriere begann er beim Landwehrstammregiment 33 in Mautern und führte ihn weiter in die verschiedensten Kommandantenfunktionen in der ehemaligen 3. Jägerbrigade. Nach vielen Einsätzen im In- und Ausland führte er zuletzt das Kommando des Stabsbataillon 3 in Mautern bis er 2023 in das Verteidigungsministerium wechselte.

Generalmajor Gerhard Christiner sagte, Kommandoübergaben hätten immer eine erfreuliche und eine traurige Seite. Zum einen, weil der bisherige Kommandant in einen neuen Laufbahnabschnitt eintrete, zum anderen, weil eine neue Führungspersönlichkeit übernehme. „Heute stehen zwei verdiente und hochgeschätzte Personen im Mittelpunkt“, erklärte er und dankte Michael Lippert für sein Engagement, seine Loyalität und seine Leistungen. Dem neuen Kommandanten wünsche er alles Gute und sagte: „Du hast militärisch aufgrund deiner Erfahrung im Inland, deiner umfangreichen Auslandserfahrung und deiner Charaktereigenschaften alles notwendige Rüstzeug, um die Funktion als Militärkommandant von Niederösterreich auszuführen.“

Unter den vielen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Militär und Gesellschaft waren unter anderem LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, die Abgeordneten Martin Antauer, Martina Diesner-Wais, Robert Laimer, Friedrich Ofenauer, Andreas Bors, Jürgen Handler, Christoph Kainz, Helga Krismer-Huber und Hannes Weninger, St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler, zahlreiche Bezirkshauptleute, Landesamtsdirektor Werner Trock, Generalstabschef Rudolf Striedinger, sowie viele Vertreter der Einsatzorganisationen.

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